Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alien 3: Ewiges Licht

Alien 3: Ewiges Licht

Titel: Alien 3: Ewiges Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
Vom Netzwerk:
Herrn.
    Talbeck und Alverez, die nebeneinander auf der staubigen Matratze
der Liege saßen, rückten in der übervollen Kabine eng
zusammen. Als Platz für eine Zusammenkunft ließ sie fast
alles zu wünschen übrig; aber selbst Iwanow hätte
nicht eine jede der Kabinen in den Wohnsektoren verwanzen
können. Talbecks Dienerin stand draußen als Wache. Alverez
hatte angedeutet, daß er seine eigenen Vorkehrungen getroffen
hätte, und ohne Zweifel hatten die Zeugen dasselbe getan. Trotz
seiner Bedenken gaben die sich überdeckende Geheimhaltung und
die erzwungene Intimität der kleinen Kabine Talbeck ein
Gefühl, daß endlich etwas passierte.
    Baptista kam sofort zur Sache. Er sagte in makellos reinem, wenn
auch etwas gespreiztem Portugiesisch: »Wir haben Dr. Yoshida auf
der Oberfläche von Colcha überwacht. Sie ist in Trance
verfallen; aber wie Sie uns geraten haben, Seyour Barlstilkin, haben
wir uns vergewissert, daß sie einen tonlosen Kommentar gab. Ich
muß sagen, daß ich entzückt bin über die
Wirksamkeit des chemischen Mittels.«
    »Ich habe eine Menge harter Währung bezahlt, um den
Auslöser in Erfahrung zu bringen, den das Kamali-Silver-Institut
bei Dorthy benutzt hat, während sie dienstverpflichtet war. Ich
freue mich, daß Sie denken, es ist den Preis wert
gewesen.«
    »Falls Sie glauben, Sie wären berechtigt zu erfahren,
was Dr. Yoshida gesagt hat, so wird es mir ein Vergnügen sein,
Ihnen möglichst bald eine Niederschrift zu geben. Darf ich
zusammenfassen?«
    Alverez sagte: »Die Wurmlöcher sind ein Weg zum FEIND.
Das ist alles, was wir besprechen müssen.«
    Baptista lächelte. »Mir scheint, wir sind alle in Dr.
Yoshidas Gedanken eingeweiht.«
    »Sie benutzen doch Marinegerät?« fragte
Alverez.
    »Gewiß. Wiederum sind wir dankbar. Dann sind wir
vielleicht alle gleicher Meinung. Es ist ganz klar, daß Colcha
nur ein Terminus ist oder eine Wegstation. Es ist kein Ende an sich,
aber ein Anfang. Der Weg in den Kern der Galaxis steht offen. Wie
Sie, Leutnant Alverez, sind auch wir darauf erpicht, ihn zu gehen
– wenn auch aus einem anderen Grund. Sie wollen Ihrer Ehre
genügen. Wir glauben, daß die ganze Menschheit an der
Schwelle eines Quantensprungs in konceptueller Evolution steht,
hinweg von rein planetar orientierter Zivilisation. Ein solcher
Schritt ist notwendig, wenn wir den Aufstieg zu reiner
Bewußtheit vollenden wollen; und es ist wesentlich, daß
er begonnen wird, ehe die Menschheit durch unkontrollierte
Zivilisation der näheren Sterne zerstückelt wird. Colcha
selbst wird keinen Anstoß liefern, aber vielleicht wird es das
tun, was dahinter liegt. Das muß ich wohl glauben, wenn ich
überhaupt etwas von Dr. Yoshidas Vision verstehe.«
    »Oder es könnte auch nicht mehr als ein Trick des
FEINDES sein«, sagte Alverez. »Ich bin ein Mann der Taten.
Dr. Baptista, Sie haben vollkommen recht. Verzeihen Sie mir, wenn ich
nicht an Theorien galaktischen oder universellen Bewußtseins
interessiert bin. Mich interessiert, was ich weiß und was ich
tun kann. Was ich weiß, und meine Kameraden auch, ist,
daß wir durch den Schacht gehen müssen, um herauszufinden,
ob Colcha wirklich das Werk des FEINDES ist. Falls ja, wird uns das
eine Chance ohnegleichen geben, direkt in sein Herz zu stoßen.
Hier steht die Ehre der Navy auf dem Spiel. Wir verteidigen die
Menschheit durch Taten, und nicht durch Postenstehen. Wir hätten
P’thrsn zerschmettern sollen, als wir die Gelegenheit dazu
hatten; aber die Zivilisten, die die Macht über uns
ausüben, waren zu schwach und zu schüchtern. Und so ist es
auch hier.«
    Alvarez sah Baptista herausfordernd an, aber der alte Gelehrte war
zu höflich, um nach dem Köder zu schnappen. Er
lächelte und sagte, falls die Alea das
Übergeschwindigkeitssystem geschaffen hätten und wenn es
eine Bedrohung der Menschheit darstellen sollte, würden die
Zeugen nicht verzweifeln. Eine solche Bedrohung könnte die
Menschheit nur vereinen, so wie sie während des Krieges gegen
die Alea bei BD 20 einig gewesen war. Vereint könnten sie auf
der Bühne der galaktischen Geschichte voranschreiten, indem sie
den Weg gingen, den so viele andere intelligente Rassen gegangen sein
mußten. Oder waren die Galaxis und das Weltall nicht berstend
voller Zivilisationen? Dorthy Yoshida hatte von einer pangalaktischen
Zivilisation berichtet, die vor Milliarden Jahren vergangen war.
Wohin? Die Menschen müßten das herausfinden und das Recht
erwerben, zu folgen.
    Es kam noch viel mehr in

Weitere Kostenlose Bücher