Alien Earth - Phase 1
Paul für das Korps beworben hat. Vielleicht hat ihn sogar der Alien dazu gebracht, sich zu bewerben.«
»Wieso sollte er das tun?« Ekin behagte die Sicherheit nicht, mit der Trixie Paul beurteilte. Sie wollte nicht, dass ein Alien Paul übernommen hatte. Auf der anderen Seite … was Paul ihnen zeigte, war aufregend.
»Gibt es einen besseren Ort, unbemerkt zu bleiben, als im Haus deines Gegners?«
»Aber die physiologischen Tests. Sie hätten die Manifestation verraten müssen.«
»Hätten, haben sie aber nicht. Wir müssen davon ausgehen, dass es verschiedene Spielarten von Manifestation gibt. Offenbar hat Paul eine erlitten, die wir mit den Standardtests nicht erfassen. Das schmeckt mir überhaupt nicht.«
»Mir auch nicht. Und das da auch nicht.« Ekin zeigte auf das Standbild der nächsten Taschenwelt.
Dann sieht er sie.
Sie ist die schönste Frau, die er je gesehen hat. Beinahe ein Engel. Unauffällig, zugegeben, still. Einfach, zugegeben, ohne Make-up. Nicht die Schnellste, zugegeben, aber mit ganzer Hingabe bei der Sache.
Paul begibt sich auf die Jagd. Er ist immer noch ein kluger Junge. Er versteht, was er tut. Die Taschenwelten waren seine Stütze, jetzt sind sie es nicht mehr. Der Traum von Ozeanien, die Flyboys ein Notbehelf, jetzt sind sie unerreichbar. Gegen Pasong kommt er nicht an.
Paul trickst sich in die Nähe von Ekin. Belegt dieselben Kurse wie sie. Ist zufällig auf dem Vorplatz, wenn sie abends zu einem der langen Spaziergänge aufbricht, die ihre Gewohnheit sind. Schließlich spricht er sie an.
Als die zwei Jahre zu Ende gehen, bittet er sie, seine Team-Partnerin zu werden.
»Ein Notbehelf«, sagte Ekin. »Mehr bin ich von Anfang an nicht für ihn gewesen.«
Tränen stiegen ihr in die Augen. Trixie bemerkte es, legte einen Arm um sie. »He, nimm es nicht so schwer.«
»Du hast leicht reden. Dich trifft es nicht.«
»Eben. Deshalb kann ich auch klarer sehen als du.«
»Und was siehst du?«
»Erstens: In dem Camp sind ungefähr 500 andere potenzielle Notbehelfe herumgelaufen. Aber Paul hat sich für dich entschieden. Ich finde, das sagt etwas. Und zweitens: Das da war der Anfang. Das sagt nichts darüber aus, wie sich seine Gefühle entwickelt haben.«
»Ach ja?«
»Ja. Oder wie erklärst du sonst das hier?«
Im Team. Paul ist eifrig bemüht. Er tut, was er kann, er sagt liebevolle Dinge zu Ekin. Aber - Paul weiß nicht, wie oder wieso - seine Worte sind wie verwandelt, wenn er sie ausspricht.
Sie macht sich lustig über seinen »Ramsch«, die Modelleisenbahn, die Taschenwelten. Paul ist getroffen. Er sagt Dinge, die er niemals sagen wollte. Verwundert steht er neben sich, will sich selbst den Mund verschließen, aber er ist machtlos.
Was ist nur los?
Im Einsatz. Pauls Körperpanzer liegt eng an. Er trägt eine Maske, die sein Gesicht bis auf Mund, Nase und Augen verdeckt. Seine Augen haben einen kalten Glanz, als wäre er nicht wirklich bei sich.
Paul ist ein guter Hunter, ein hervorragender Schütze. Der Lauf seines G5 zittert nie. Er und Ekin nehmen die Aliens ins Visier und …
… und die Aliens, die Aliens haben keine Menschengestalt. Sie sind furchterregende Ungeheuer, mit gewaltigen Mäulern und Raubtiergebissen, Paul und Ekin zu zerreißen. Statt zweier Arme besitzen sie eine Vielzahl von Gliedern und lange Krallen.
Es nützt ihnen nichts. Paul und Ekin, das Team, ist gerissener.
Sie überwältigen die Ungeheuer, fesseln sie, damit die Spezialisten des Korps sie abtransportieren und verhören können.
Nur: In dem Augenblick, in dem sie die Fesseln mit einem Ruck festzurren, geschieht etwas Merkwürdiges. Die Ungeheuer schrumpfen, als handele es sich um aufblasbare Puppen, aus denen man die Luft ablässt. Zurück bleiben hilflose Kreaturen, die aus ihren Wunden bluten und in hohen Tönen klagen.
»Okay, zwei Dinge sehe ich hier«, sagte Trixie. »Du bedeutest Paul eine Menge. Und der Hunter-Job hat ihm mächtig zugesetzt …«
Paul ist gefangen. Er hat Gefallen daran gefunden, Hunter zu sein. Das Fieber der Jagd. Das Schlüpfen in verschiedene Rollen. Das Wissen, für die Menschheit zu arbeiten. Die Anerkennung - Paul ist gut. Er setzt sich an die Spitze der internen Rangliste des Korps.
Ein aufregendes Leben.
Ein Leben, das ihn zur Verzweiflung treibt. Er hat Mitleid mit den Aliens. Er hat ihre wahre Gestalt gesehen, sie sind keine Bedrohung. Nun fantasiert er davon, zu jagen - und seine Beute, einmal gefangen, ziehen zu lassen. Wie ein
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