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Alien Earth - Phase 1

Titel: Alien Earth - Phase 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Fischer, der den gefangenen Fisch streichelt, ihm Glück wünscht und ihn ins Wasser zurückwirft.
    Eine unmögliche Fantasie. Er kann nicht aufhören. Pasong hat es ihm verboten.
     
    »Das ist stimmig«, sagte Trixie. »Paul, der Chefzyniker. Er muss etwas tun, was er längst für falsch erkannt hat - und das, ohne dass er sich jemandem mitteilen könnte. Nicht einmal dir.«
    »Also fährt er die Krallen aus und verteilt links und rechts Gehässigkeiten.«
    »Ja. Aber es nützt nichts. Er ist weiter gefangen, und du hörst ihn immer noch nicht.«
    »Also legt er immer wieder nach.«

    »Genau.«
    »Das leuchtet ein. Für Paul. Aber wie erklärst du, dass dieser Alien, Pasong, ihn daran hindert aufzuhören? Das passt nicht. Paul und ich haben Hunderte von Alien-Verdächtigen überwältigt. Das kann der Alien nicht wollen.«
    »Wahrscheinlich nicht. Aber was hätte es für einen Unterschied gemacht, wenn Paul das Korps verlassen hätte? Ein anderer hätte seine Stelle übernommen.«
    »Und Paul hätte nicht mehr ungehindert agieren können. Hunter führen ein Doppelleben, können ohne Genehmigung reisen, sind unverdächtig.«
    »So ist es. Paul muss für den Alien nützlicher gewesen sein als Tausend andere Menschen mit gewöhnlicher Manifestation.«
     
    Pasong steckt jetzt in seinem Kopf. Manchmal, wochenlang oft, macht er sich kaum bemerkbar. Paul spürt dann seine Anwesenheit so, als klebe ein Nahrungsrest an der Wurzel seiner Zunge. Unangenehm und unerreichbar.
    Zu anderen Zeiten ist seine Präsenz so stark, dass sich Paul wie ein Nahrungsrest vorkommt.
    Er gibt Paul Anweisungen. Paul befolgt sie.
    Er baut den Handel mit Taschenwelten aus. Das bringt Geld. Eine Hälfte überlässt Paul dem Korps, das damit zufrieden ist, die andere investiert er.
    Er lässt Maschinen bauen. Kleine Webmaschinen, handbetrieben. Pauls Hand zeichnet die Konstruktionspläne, Pasong führt sie. Mittelsmänner holen die Maschinen ab. Bald darauf liefern ihm die Mittelsmänner Halsbänder; bunt, mit Mustern. Pasong befiehlt ihm, sie zu verkaufen. Es gelingt Paul. Auch dann, als es Millionen sind. Das Geld sammelt sich auf einem Konto. Von Zeit zu Zeit verschwindet ein Teil davon. Paul weiß nicht, wohin.
     
    »Webmaschinen? Was, zum Teufel, soll das bedeuten?«
    »Ich habe nicht die geringste Ahnung«, antwortete Trixie. »In Pauls Akte steht nichts davon. Zumindest nicht in dem Teil, an den ich herankomme.«

    »Vielleicht ist es symbolisch gemeint?«
    »Vielleicht. Auch wenn mir dazu nichts einfällt. Aber der Rest stimmt. Paul hat in großem Maßstab gehandelt. Er hat dem Korps Geld zukommen lassen, er hat Korps-Angehörige bestochen. Und er hat das Korps um Geld betrogen, das steht fest.«
     
    Manchmal versucht Paul das Wesen in seinem Kopf zu befragen.
    »Wer bist du?«, fragt er.
    »Was willst du von mir?«
    »Was willst du auf der Erde?«
    »Was willst du von uns Menschen?«
    Und: »Wieso ausgerechnet ich?«
    Das Wesen antwortet nur auf die letzte Frage: »Weil du anders als andere deiner Art bist.«
    »Ich?! Wie das?«
    »Du wirst es herausfinden.«
     
    »Ich verstehe das auch nicht«, sagte Ekin. »Was soll das Ganze sein? Eine Art Beichte?«
    »Ich denke schon. Er redet sich die Dinge von der Seele, indem er sie auf Taschenwelten aufspielt. Es muss der einzige Weg sein, der ihm geblieben ist. Dieser Alien saß - und sitzt - in seinem Kopf und bestimmt, was er tut oder nicht, was er redet und schreibt.«
    »Und irgendwann, als Paul mit seinen Taschenwelten herumgespielt hat, hat er bemerkt, dass er sie heimlich beschreiben kann.«
    »So muss es gewesen sein. Also hat er seine ›Beichte‹ aufgespielt und die Taschenwelten ausgestreut.«
    »Umständlicher geht es kaum.«
    »Ja. Vielleicht war es die einzige Möglichkeit, es anzustellen, ohne dass der Alien Verdacht schöpfte. Paul muss seine Absichten vor sich selbst verborgen haben, sonst hätte das Wesen in seinem Kopf es bemerkt.« Trixie nickte. »Wenn es so war, dann muss ich deinem Paul meinen Respekt bezeugen.
Das ist ein außergewöhnlicher Trick. Aber es ist nicht der Punkt, der uns im Augenblick interessiert.«
    »Und der ist was? Dieser Alien, Pasong?«
    Trixie schüttelte den Kopf. »Nein, du. Paul hat diese Botschaft für dich aufgezeichnet, Ekin. Nur für dich.«
     
    »Du musst gehen«, sagt das Wesen in seinem Kopf.
    »Wohin? Weshalb?«
    »Sie sind dir auf der Spur. Sie wollen dich festnehmen.«
    Festnehmen. Der Gedanke ist verführerisch. Er würde wieder

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