Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Alien Earth - Phase 1

Titel: Alien Earth - Phase 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
Vom Netzwerk:
stehen in seiner Schuld.«
    »In der Tat, ein hervorragender Mann. Und deshalb hast du darauf verzichtet, ihm mitzuteilen, was wirklich hinter dem Großen Plan steckt?«
    »In den praktischen Einzelheiten, ja. Im Geiste, nein. Und das ist, was wirklich zählt. Fischer wird verstehen, wieso ich nicht anders handeln konnte. Er wird es gutheißen.«
    »Da wäre ich nicht so sicher! Du träumst von einem Paradies, in dem es keine Konflikte und keine Ungerechtigkeiten gibt. Angenommen, dieser irrsinnige Transfer gelingt dir tatsächlich: Was für eine schöne neue Welt kann dein Sigma V schon werden - bevölkert von Kinderschändern, Verbrechern, Abschaum und Asozialen?«
    »Mit denen du nichts gemein hast, nicht wahr? Du bist ja etwas Besseres. Du gehörst nicht in die Züge, ein dummer Zufall hat dich hierher verschlagen. So ist es doch? Aber das wird sich schon richten. In den USAA beginnst du dein eigenes schönes, neues Leben. Das, was du dir verdient hast. Und dieser ganze Mist hier bleibt zurück …«

    »So ist es! Und es wird nicht einfach sein, das weiß ich. Aber ich schaffe es! Zumindest sind meine Chancen tausend Mal besser, als dass dein irrer Plan Wirklichkeit wird!«
    Wolf musterte ihn schweigend, schüttelte schließlich traurig den Kopf. »Du hast nichts verstanden, was? Du denkst, die USAA sind eine andere Welt. Aber das sind sie nicht. Sie sind hier auf der Erde. Und auf der Erde wirst du niemals aus deiner Haut schlüpfen können, ganz gleich, wo du dich verkriechst. Wir dagegen … mit dem Transfer schlüpft jeder von uns in eine neue Haut, in ein wahrhaft neues Leben. Unsere alten Körper bleiben zurück, eine Bürde, die von uns genommen ist. Denk nur an Fischer! Der Trieb, der ihn quält, der Schatten, der auf diesem tadellosen Mann lastet, wird mit einem Schlag verschwunden sein. Und so wird es uns allen gehen. Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit wird eine Gemeinschaft wirklich neu anfangen können!«
    »Eine schöne Vorstellung. Und so naiv, dass ich nicht glaube, sie könnte von dir kommen! Du belügst dich selbst! Du zwingst mich dazu, dieses Alienband zu untersuchen, das dir dein Mittelsmann gegeben hat, weil du Angst hast, dass es eine Falle darstellt - und zur selben Zeit bist du bereit, dich auf diesen angeblichen Transfer einzulassen! Und reißt Tausende mit! Auf einen Trip, von dem es keine Rückkehr gibt! Hast du dich nie gefragt, wieso deine Aliens so scharf auf diesen Transfer sind? Wieso sie ihre Heimat, ihre Körper für immer hinter sich lassen wollen? Ich sage es dir: Weil die Erde, sogar für Überschussmenschen, ein Paradies sein muss, verglichen mit der Hölle, aus der sie kommen - deshalb!«
    »Jedes Paradies birgt zahllose Höllen. Jede Hölle birgt zahllose Paradiese. Ich weiß nicht, was uns erwartet. Aber ich weiß sehr genau, was ich hier zu erwarten habe. Ich habe das Leben auf der Erde gekostet, es schmeckt mir nicht. Ich bin der Einzige meiner Art. Was immer ich versuchen werde, ich werde niemals irgendwo dazugehören.«
    »Bist du blind? Du bist eine Legende. Du bist der große Wolf, Tausende gehorchen jedem Wink, den du ihnen gibst!«
    »Meine Legende ist nicht von Dauer. Das weißt du so gut wie ich. Die Menschen folgen mir, weil ich ihnen eine Erlösung verspreche. Irgendwann muss ich mein Versprechen einlösen, sonst werden sie in mir den Schuldigen suchen. Und sie werden keine Gnade kennen, wenn sie sehen, dass ich kein Mensch bin wie sie. Außerdem: Bist nicht du der Blinde? Du lässt dich von meiner Macht blenden, aber was bedeutet sie schon? Ich bin einsam, ganz allein in diesem Universum. So ist es gewesen seit dem Tag meiner gesteuerten Geburt, und in diesem Zug hat es den Gipfel erreicht. Meine Leute verehren mich, aber sie bleiben auf Abstand. Niemand kommt freiwillig in meinen Bau. Verlasse ich ihn, sorge ich für so viel Unruhe im Zug, dass ich längst gelernt habe, darauf zu verzichten. Dieser Körper, der nicht Mensch und nicht Wolf ist, ist ein Gefängnis. Der Transfer wird mich daraus befreien. Ich werde endlich Gleicher unter Gleichen sein!« Stille folgte. Nach einiger Zeit schüttelte sich Wolf, als widere er sich selbst dafür an, dass er Wieselflink einen Einblick in sein Innerstes gewährt hatte.
    »Was habt ihr herausgefunden?«, fragte er und streckte ihm fordernd eine Hand entgegen.
    Wieselflink verstand und reichte ihm das Band. »Ich habe es für dich aufgeschrieben«, sagte er.
    »Zeig her!«
    Er nahm das Blatt entgegen und

Weitere Kostenlose Bücher