Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Alien Earth - Phase 1

Titel: Alien Earth - Phase 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
Vom Netzwerk:
las, während er zum Stehpult ging und das Blatt in die Lade legte. Als seine Hand wieder zum Vorschein kam, hielt sie ein Bündel Bargeld, Reisegenehmigungen und zwei Ausweise, einen für Wieselflink und einen für Blitz.
    »Ihr habt getan, was ihr konntet. Viel Glück, ihr werdet es brauchen!«
    Wieselflink betrachtete die Ausweise und das Geld in seinen Händen. »Wieso tust du das? Das ist mehr, als du versprochen hast.«
    »Vielleicht möchte ich, dass jemand auf der Erde zurückbleibt, der sich im Guten an mich erinnert? Betrachte es als
eine Art kleine Wiedergutmachung: Was ich mit dir machen musste, gefällt mir nicht. Noch weniger, was Fischer getan hat. Ich musste und muss es in diesem Augenblick dulden, weil mir keine andere Wahl bleibt. Das wird in einigen Stunden anders sein. Also tue ich, was ich kann. Du und Blitz, ihr könnt es schaffen. Die Dokumente sind echt.«
    »Danke.« Es war das Einzige, was Wieselflink einfiel. Er wandte sich zum Gehen. Als er in der Tür stand, hielt ihn Wolf mit einem Ruf zurück.
    »Du hast noch einige Stunden. Das sollte dir reichen, dein Halsband durchzuschneiden.«
    »Du … du weißt von der Scher…«
    »Natürlich. Im Großen Pack geschieht nichts ohne mein Wissen. Ich dachte, du hättest das verstanden.«

    37 Mädchen verbrannt
    Eifel-News | 5.4.2064 | 06:02:11
     
    37 Mädchen sind heute am frühen Morgen in einem Waldstück in der Nähe von Hellenthal verbrannt. Nachbarn wurden durch die starke Rauchentwicklung auf das Feuer aufmerksam. Die Freiwillige Feuerwehr des Ortes rückte unverzüglich aus, in der Annahme, ein in Brand geratenes Holzlager zu löschen.
     
    Am Ort des Geschehens angekommen, fanden die Feuerwehrleute die Überreste von 37 (nach erster Zählung) Leichen vor. Vermisstenanzeigen von Eltern deuten darauf hin, dass es sich bei den Toten um Mädchen aus den umliegenden Ortschaften handelt. Sie waren zwischen 13 und 17 Jahren alt.
     
    Erste Untersuchungen am Tatort ergaben, dass die Mädchen aus Feuerholz einen Scheiterhaufen errichtet und ihn mit mehren Kanistern brennbarer Flüssigkeit übergossen hatten. Anschlie ßend ketteten sie sich mit Fahrradschlössern aneinander, bestiegen den Scheiterhaufen und entzündeten ihn.
     
    Feuerwehr und Polizei gehen von einem Selbst-Exorzismus der Mädchen aus. Der Tathergang deckt sich mit vergleichbaren Vorgängen der letzten Jahre. Zudem wurde das Tagebuch eines der Mädchen am Rand der Lichtung vorgefunden.
     
    Die Feuerwehrmänner stehen unter Schock und werden derzeit von einem Psychologen-Team des Hunter-Korps betreut, das sich unmittelbar nach Bekanntwerden des Vorgangs auf den Weg machte.

KAPITEL 34
    Der Wagen kroch über die Autobahn. Der Wagen raste.
    Stillstand, signalisierten Ekins neurobeschleunigte Sinne. Still standen die Frachter-Konvois, die auf der rechten Spur ihre endlosen 100-Kilometer-die-Stunde-Runden drehten, still hingen die Vögel in der Luft, still standen die Regentropfen, die vom Himmel fielen, aufgespießt von den starken Scheinwerfern ihres Wagens.
    Stillstand, wohin Ekin sah - nur nicht in ihr selbst.
    Es fiel ihr schwer, den Wagen auf der Fahrbahn zu halten. Es war ein schneller Benziner, ein Mietwagen, von Trixie freundlicherweise vor der Tür geparkt. Eine Kugel aus dem Lauf von Ekins G5 hatte das Schloss zerschmettert, eine zweite den Bordcomputer, eine dritte das Navi-System. Der Wagen war elektronisch unsichtbar, und Ekin drückte das Gaspedal ganz durch, damit er für die übrige Welt nicht mehr als einen vorbeihuschenden Schatten abgab. Ein Phantom wie sie selbst.
    Ekin schwitzte. Der frühe Morgen war schwülwarm, die Klimaanlage wollte ohne Bordcomputer nicht laufen und der Neurobeschleuniger brannte in ihren Muskeln. Er machte sie zu einem Blitz in einer bewegungslosen Welt - und heizte sie auf knapp unter 41 Grad auf. Ein Fieber, das zwei, maximal drei Stunden anhalten würde. Dann würde es Ekin ausgebrannt haben, sie würde zurückstürzen in die gewöhnliche Welt und danach … Danach konnte sie nur beten, dass sie einem Notarzt in die Arme fiel, der sein Fach verstand.
    Es war die geringste ihrer Sorgen. Sie dachte an Pauls letzte Botschaft.

    Der Moment der Entscheidung ist gekommen. Was wird Ekin tun?
    Sie hatte sich für Paul entschieden.
    Die denkbar dümmste Entscheidung. Ein Alien beherrschte Paul. Nicht vollkommen, sonst hätte er ihr keine Botschaften zukommen lassen, aber vollkommen genug, um Paul seit Jahren in seinem Sinn agieren zu lassen. Und

Weitere Kostenlose Bücher