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Alien Earth - Phase 1

Titel: Alien Earth - Phase 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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könnten.«
    »Aber …«
    »Ekin, vertrau mir!« Trixie lehnte sich vor, streckte eine Hand nach ihr aus. »Du willst doch wissen, was mit Paul ist, nicht? Ich versuche nur mein Bestes, es herauszufinden. Okay?«
    »Okay.« Ein Unbehagen blieb. Aber Ekin hatte keine andere Wahl, als ihrer Freundin zu vertrauen. »Was hast du herausgefunden?«, wechselte sie das Thema.
    »Dass dein Paul ein reicher Mann ist. Oder besser gesagt: sein sollte.«
    »Was meinst du damit?«
    »Seinen Ramsch. Dieser ganze Alien-Tand, über den du dich bei mir immer beklagt hast. Er hat damit gehandelt.«
    »Das ist nicht neu.«
    »Ja, aber wie viel Geld er damit verdient hat, schon. Paul hat Millionen gemacht. Viele Millionen.«
    »Unmöglich. Abgesehen davon, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass man mit Pauls Ramsch ernsthaft Geld machen kann - das Korps hätte es niemals geduldet. Das Korps hat ihn machen lassen, weil es davon ausgegangen ist, dass es sich um eine harmlose Macke von Paul handelt. Wenn mehr dahintersteckte, wäre Paul nicht damit durchgekommen.«
    Trixie schüttelte den Kopf. »Es war mehr. Viel mehr. Und das Korps hat davon gewusst und es geduldet.«

    »Aber das ist Unsinn! Wieso sollte das Korps so etwas tun?«
    »Um die Hand aufzuhalten. Das Korps hat die Hälfte von Pauls Gewinn einbehalten, als eine Art von Provision. Vielleicht - oder wahrscheinlich - hat Paul noch ein paar Leute geschmiert. Die internen Ermittlungen laufen.«
    Ekin nahm den Kopf zwischen die Hände. »Das kann nicht sein! Das Korps würde niemals …«
    »Das Korps hat. Und wird es wieder tun. Wach auf, Ekin! Wir sind im Krieg, du bist Soldatin! Ihr Hunter turnt mit euren G5s durch die Gegend, und niemand, absolut niemand, kann sicher sein, dass er nicht in der nächsten Stunde als Alien verhaftet wird. Neunundneunzig Prozent des atomaren Arsenals der Erde sind auf das Alienschiff ausgerichtet, es gibt keinen Staat, der nicht jedes Jahr sein Verteidigungsbudget aufstockt, um nicht auf dem falschen Fuß erwischt zu werden, wenn die Aliens wirklich kommen. Die Suche nach den Aliens, die Jagd nach ihnen, die Kontrollen, die Vorkehrungen für das Schlimmste - sie fressen uns auf. Wir können es uns einfach nicht leisten, mit der Wahl unserer Mittel zimperlich zu sein. Was zählt, ist der Erfolg. Sonst nichts. Das weißt du so gut wie ich.«
    Ja. Ekin wusste es. Ein erheblicher Teil der Hunter-Ausbildung bestand in politischer Schulung. Sie kannte die Lage, die Konzepte, die Theorien. Was sie bislang nicht gekannt hatte, war, wie es sich hautnah anfühlte, wenn aus diesem Teil der Theorie Praxis wurde. Es fühlte sich nicht gut an.
    »Also gut«, sagte Ekin schließlich. »Paul hat in großem Maßstab gehandelt, hat viel Geld verdient. Was hat er damit gemacht?«
    »Da muss das Korps bislang passen. Das Geld ist weg. Über ein verschachteltes System von Konten so lange verschoben, bis es verschwunden war. Die letzte Station, die das Korps hat festmachen können, war bei einem portugiesischen Aquafarm-Konzern. Wohin es von dort ging … unsere Leute sind vor Ort. Aber ich bezweifle, dass sie irgendetwas erreichen werden.«
    »Und bei diesen Transaktionen fand sich kein ›Fischer‹, nehme ich an?«

    »Nein, leider nicht. Aber das ist möglicherweise nicht der Punkt. Nicht der wenigstens, der für dich zählt. Du glaubst, dass du Paul erwischt hast, als er heimlich etwas gekritzelt hat. Was, wenn du da falschliegst? Vielleicht wollte Paul, dass du ihn erwischst.«
    »Und wozu das?
    »Um dich auf das vorzubereiten, was kommen würde. Paul wusste, oder ahnte zumindest, dass der Zugriff auf ihn bevorstand. Sonst hätte er es nicht geschafft, genau im richtigen Moment unterzutauchen. Er konnte dir nicht mitteilen, was geschehen würde, ohne sich zu verraten. Nicht zu diesem Zeitpunkt. Gut möglich, dass der Alien ihm keine andere Möglichkeit gelassen hat. Auf jeden Fall hat er dich mit seiner Kritzelei aufgewühlt.«
    »Das hat er.«
    »Du musstest innerlich Position beziehen, dich auf eine Umwälzung vorbereiten.«
    »Darauf, dass unser Team nicht mehr länger existieren würde. Nicht wie bislang, auf jeden Fall.«
    »Genau. Und er hat erreicht, dass seine eigentliche Botschaft auf fruchtbaren Boden fiel.« Trixie hob die Modelllok hoch. »Diese hier. ›Sigma V ruft. Folge der Roten Laterne!‹ Was hättest du damit angefangen, hätte Paul sie dir ohne Vorbereitung zugespielt? Ich sage es dir: Du hättest sie sofort dem Korps gemeldet und Paul als

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