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Alien Earth - Phase 2

Titel: Alien Earth - Phase 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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sind so. Die Aliens, habe ich geglaubt, sind anders. Sie müssten es sein, sonst hätten sie einander umgebracht, lange bevor sie die Technik entwickelt haben, um zwischen den Sternen zu reisen.«
    » Hast du geglaubt … und jetzt tust du es nicht mehr?«
    »Weil sie sich als Mörder herausgestellt haben? Kann sein. Ich weiß es nicht. Noch nicht. Sie morden, ja. Aber nicht wie Menschen. Menschen morden aus vielen Gründen. Weil sie es wollen, weil man es ihnen aufgetragen hat, aus Hingabe an eine Sache, aus Hass, aus Angst, weil ihnen nichts Besseres einfällt. Die Aliens töten aus Notwendigkeit. Die Hunter hätten sie wieder eingefangen, also haben sie sie getötet. Meine Soldaten hätten ihre Flucht behindert, also haben sie sie getötet. Auf die Leute, die in dieser Mühle gewohnt haben, hätten sie aufpassen müssen, und sie hätten von ihnen nichts Nennenswertes lernen können, was sie nicht auch von uns erfahren können. Also haben sie sie getötet.«
    »Deshalb tust du alles, was sie von dir verlangen.«
    »Ja. So wie du.«
    Paul dachte an den Abend, als sie die Mühle entdeckt hatten. Die vier Schüsse. Einer von ihnen, mindestens einer, war von Marita gekommen. Er schüttelte den Kopf. »Nein«, flüsterte er. »Nicht wie du. Ich lächle nicht dabei.«
    Der Arm, der ihn hielt, versteifte sich, schickte sich an, ihn zu würgen. Aber er tat es nicht.
    »Willst du wissen, wieso ich lächle?« Marita lächelte, als sie ihn fragte.
    »Ja.«
    »Wegen Iwan.«
    »Wer ist Iwan?«

    »Er war ein Partisan, ein Junge, den wir in den Sümpfen geschnappt haben. Wir haben ihn beim Kacken überrascht. Meine Soldaten fanden das so witzig, dass sie darauf verzichtet haben, ihm auf der Stelle die Kehle durchzuschneiden. Wir behielten ihn und nannten ihn Iwan.«
    »Hatte er keinen Namen?«
    »Bestimmt. Aber das war uns egal. Die Partisanen nannten uns alle ›Nazi‹, wir nannten alle Partisanen ›Iwan‹. Es war für alle einfacher, und es passte: Beinahe jeden Abend, wenn wir unsere Schützenlöcher aushoben, stießen wir auf vermoderte Knochen und Uniformen, verrostete Waffen und Munition. Die Überreste von unseren Vorgängern, der Wehrmacht, der Roten Armee und den Urururgroßvätern der Partisanen.«
    »Was ist mit Iwan geschehen?«
    »Nichts. Wir behielten ihn bei uns. Er war ein süßer Junge, eine Art treues Hündchen mit großen Augen, dem man kein Leid antun konnte, und immer eifrig bei der Sache. Er huschte hin und her und half. Er schleppte Munition, er zeigte uns Wege durch den Sumpf, kochte das Essen, schrubbte unsere Uniformen sauber. Wenn man ihn schlagen wollte, konnte man ihn schlagen. Wenn man ihn … Man konnte mit Iwan machen, was er wollte, er lächelte. Und dann, eines Morgens, war Iwan verschwunden. Aber vorher hatte er dreien meiner Leute die Kehlen durchgeschnitten und unsere Funkgeräte unbrauchbar gemacht. Vier Stunden später kamen die Partisanen. Es waren Hunderte. Irgendwie haben wir sie zurückgeschlagen. Wir wussten, was mit uns geschehen würde, wenn sie uns überrannten. Das hier«, ihre freie Hand fuhr zu der Höhle in ihrer Hüfte, »habe ich als Erinnerung behalten.«
    »Und Iwan?«
    »Wir haben ihn nicht gekriegt. Er muss noch immer irgendwo da draußen sein, sich durch das Leben lächeln und Kehlen durchschneiden. Früher hatte ich deswegen Albträume, heute gönne ich es ihm. Iwan hat sich sein Leben verdient. Er soll es genießen. Ich habe viel von ihm gelernt. Und du solltest es auch.« Sie zog Pauls Kopf näher heran. »Wir
beide, wir müssen Iwan sein, hörst du? Wir müssen lächeln, ganz gleich, was passiert. Wir müssen nützlich sein, alles tun, was man von uns verlangt. Bis zu dem Moment, an dem …«
    Sie brachte den Satz nicht zu Ende. Sie sah ihm lange in die Augen, als wolle sie in sein Inneres blicken. Paul versuchte ihrem Blick standzuhalten. Schließlich flüsterte sie: »Ich bin gespannt, ob du das Zeug von Iwan hast, Hunter.«
    Sie löste ihren Griff und drehte sich weg. Kurz darauf zeigte ihr regelmäßiger Atem an, dass sie eingeschlafen war.

    Der Alienator. ( Profil ) 14.7.2066, 23 Uhr 18 (GMT)
    Hallihallo, Leute! Stellt euch mal vor, ihr seid Pasong, der große Anführer der Aliens und frisch auf der Erde … was würdet ihr anstellen?
     
     
    Flutsch Gordon. ( Profil ) 14.7.2066, 23 Uhr 18 (GMT)
    Wer so fragt, hat längst was im Kopf! @Alienator: raus damit!
     
     
    Der Alienator. ( Profil ) 14.7.2066, 23 Uhr 20 (GMT) Okay, okay. Ich würde so richtig fett

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