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Alien Earth - Phase 3

Titel: Alien Earth - Phase 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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gewinnen? Dort unten mögen Brüder und Schwestern leben, aber was heißt das schon? Sie sind anders, sieh dir nur die Techniker an. Wir sind anders. Ihre Welt hat ihre eigenen Gesetzmäßigkeiten …«
    »Wie die der Haarigen.«
    »Die Haarigen waren Tiere. Ihre Gesetzmäßigkeiten waren leicht zu durchschauen. Aber auf der grauen Welt? Vergiss nicht, diese Brüder und Schwestern wollen uns nicht. Und sie sind uns weit voraus.«
    »Technisch ja. Aber was Erfahrungen angeht? Ich bezweifle es. Außerdem: Wer sagt, dass sie je von uns erfahren werden …«
    Atsatun verließ den Unterstand ohne ein weiteres Wort.
     
    Bald darauf waren die Techniker der grauen Welt mit ihren Arbeiten fertig. Sie verließen die überholte und verbesserte Seestern und kehrten auf ihre Welt zurück.
    Die Seestern nahm Fahrt auf. Sie hatte den Orbit der grauen Welt eben erst verlassen, als zwei ihrer Saatschiffe die Hangars verließen.
    Im selben Moment erschien Atsatun auf dem Schirm in Pasongs Unterstand.

    »Mach dir nicht die Mühe und versuche uns aufzuhalten, Pasong«, sagte er. »Wir haben unseren Entschluss gefasst und nichts, was du noch sagen könntest, wird ihn ändern. Der Atsatun, den du siehst, ist eine Aufzeichnung. Der wahre Atsatun befindet sich zusammen mit denjenigen, die wie ich denken, bereits auf dem Flug zur grauen Welt.« Atsatun machte eine Pause, ließ seine Worte wirken. »Ich weiß, du hältst uns für verrückt, Pasong. Vielleicht hast du recht. Die Zeit wird zeigen, ob das der Fall ist … Bis dahin zerbrich dir nicht den Kopf über uns. In diesem Augenblick, da unsere Saatschiffe sich der grauen Welt nähern, teilen wir unseren Brüdern und Schwestern dort unten unsere Absicht mit. Wir erklären, dass wir die Seestern heimlich verlassen haben, und bitten um Aufnahme. Sie werden euch nicht die Schuld geben für das, was gleich geschehen wird.«
    Pasong teilte den Schirm und schaltete die Außenkameras zu. Sie zeigten die Scheibe des grauen Planeten - und zwei Lichtpunkte, die aufflammten.
    »Erinnerst du dich noch an die Neue Welt, Pasong? Glühend sanken unsere Saatschiffe dem Unerfahrenen entgegen. Hast du dich nicht auch gefragt, was dich dort unten erwarten würde? Hat nicht das, was tatsächlich geschehen ist, alles überstiegen, was du dir ausgemalt hast? Wir haben das Geheimnis des Lebens gefunden, Pasong, des ewigen Lebens!«
    Die Lichtpunkte wurden größer, als die Saatschiffe tiefer in die Atmosphäre eintauchten.
    »Was mich und die Brüder und Schwestern an meiner Seite wohl erwartet? Wir werden es bald wissen. Vielleicht weiß ich es schon in diesem Augenblick, da du mir zuhörst. Die Saatschiffe bringen uns zur grauen Welt. Sie werden in die Atmosphäre eindringen, und dann werden sie tun, wozu man sie erbaut hat: Sie werden ihre Saat verstreuen. Nur … die Saat wird nicht aufgehen. Unsere Schirme werden versagen, unsere Körper werden auf der grauen Welt zerschellen. Aber das macht nichts … denn unsere Seelen werden vor dem Aufprall eine neue Heimat gefunden haben.«

    Die Lichtpunkte erloschen. Die Saatschiffe hatten ihre Fahrt so weit abgebremst, dass die Reibung ihre Rümpfe nicht länger glühen ließ.
    »Du ahnst es, nicht?«, fuhr Atsatun fort. »Unsere Seelen werden springen. Im Angesicht des nahenden Todes wird es ihnen gelingen, neue Körper zu finden. Ohne dass wir die Körper berühren, die unsere Seelen aufnehmen. Wie das? Es ist ganz einfach: Dort unten leben Milliarden Brüder und Schwestern, eingesperrt auf ihrer engen, grauen Welt. Glaubst du nicht, dass sich unter ihnen einige Tausend finden, deren Sehnsucht, ihre trostlose Welt hinter sich zu lassen, so stark ist, dass sie alle Schranken niederreißen wird? Wir werden es erleben. Irrsinn, denkst du jetzt vielleicht, aber du irrst dich. Wir wollen nur leben. Aber zu leben heißt manchmal, das Leben aufs Spiel zu setzen, Neues zu wagen, mutig ins Unerfahrene vorzustoßen. Und ich glaube, es kann gelingen: Die Brüder und Schwestern auf der grauen Welt können nicht ahnen, was tatsächlich über ihren Köpfen geschieht. Sie werden glauben, Zeuge eines Todes zu werden, nicht einer Wiedergeburt.«
    Die Lichtpunkte waren verschwunden. Die graue Welt hatte die beiden Saatschiffe verschluckt.
    »Leb wohl, Pasong! Wir werden uns wiedersehen.«
    Atsatuns Bild fror ein, als die Aufnahme endete.
    Pasong wandte sich ab. Er glaubte nicht an ein Wiedersehen.

    Weil ich ein Paläontologe bin
     
    »Fürchtet euch nicht!«, haben die Aliens

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