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Alien Earth - Phase 3

Titel: Alien Earth - Phase 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Teil der Aliens einen raschen Tod.«
    »Das ist weit hergeholt.« Reden. Sie musste ihn am Reden halten. Ihr Widerspruch gab ihm Gelegenheit.
    »Nein.« Carmel runzelte die Stirn. »Es ist die Wahrheit. Denk an La Palma: zweihundertfünfzigtausend Seelenspringer - zusammen mit den Bewohnern der Insel durch einen arabisch-amerikanischen Nuklearschlag ausgemerzt. Oder Wiljutschinsk, ein gottverlassenes Städtchen auf Kamtschatka - von der US Alien Force per Neutronenbombe desinfiziert. Die große Keule. Aber es geht auch mit vielen kleinen Keulen. Der Itaipú-Staudamm in Südamerika: hundertfünfzigtausend Seelenspringer kommen an, ein Drittel wird unmittelbar darauf massakriert,
ein zweites wird nach und nach gelyncht oder gefangen und an den Höchstbietenden verkauft, das restliche Drittel versteckt sich irgendwo in den Resturwäldern des Amazonas. Oder nimm den Transfer, den du in die andere Richtung mitgemacht haben willst: hundertzwanzigtausend Seelenspringer, ausnahmslos in Gewahrsam des Hunter-Korps. Jede Woche sterben ein paar Hundert, weil sie die Verhöre und Entbehrungen nicht mehr ertragen.«
    Ekin erwiderte nichts. Sie musste an Paul denken. Er war in Frankfurt geblieben, das Hunter-Korps musste ihn gefangen genommen haben. Was hatte das Korps mit ihm, dem Verräter, angestellt?
    »Trübe Aussichten, nicht?«, fuhr Carmel fort. »Und sag mir nicht, die Aliens hätten nicht gewusst, worauf sie sich einließen. Sie hatten ihre Späher, die den Transfer vorbereitet haben. Die Seelenspringer wussten genau, was sie erwartet. Trotzdem haben sie es gewagt, sich in Menschen zu stürzen. Weshalb? Es kann nur einen Grund geben: weil ihr Leben dort, wo sie herkommen, unerträglich war. Ohne Aussichten auf Besserung. Was kann das für ein Ort sein? Natürlich ein Gefängnis.«
    »Oder eine Welt, auf der Krieg herrscht«, warf Ekin ein. Sie zwang den Gedanken an Paul beiseite. Sie musste reden, sie musste überleben. Und vielleicht gelang es ihr. Carmel hatte sich auf ihre Behauptung eingelassen. Er analysierte sie, dachte darüber nach. Das war gut. Aber noch besser war, wenn er redete. Wenn Carmel nur lang genug mit ihr redete, hoffte Ekin, würde er es nicht über sich bringen zu schießen. »Oder die Aliens fliehen vor einer Naturkatastrophe oder einer Seuche.«
    »Nein.« Carmel wollte ihren Einwand nicht gelten lassen. »Keine dieser Möglichkeiten ergibt Sinn. Wir dürfen den gewaltigen Aufwand nicht außer Acht lassen, den sie betrieben haben müssen. Ihr Schiff, das in den Erdorbit gegangen ist, kann nur eines von Tausenden, vielleicht Millionen gewesen sein. Die Seelenspringer mussten eine Welt finden, auf der
Leben existiert. Intelligentes Leben und darüber hinaus Lebewesen, mit denen sie ihre Seelen über eine Entfernung von Lichtjahren hinweg tauschen können. Die Chancen, eine solche Kombination zu finden, dürften äußerst gering sein. Die Erde und wir Menschen sind alles andere als ideal für die Seelenspringer, aber offensichtlich ist es das Beste, was sie bekommen konnten. Sonst wären sie nicht hier. Aber damit fallen gleichzeitig die Möglichkeiten Krieg, Katastrophe oder Seuche aus. Ein Krieg verschlingt alle Ressourcen der Parteien, die in ihn verwickelt sind. Und nur die Partei, die verliert, hat ein Interesse an Flucht - aber genau diese hat nichts übrig, was sie auf einen Langzeitfluchtplan verschwenden könnte. Eine Katastrophe? Eine Flucht wie diese wäre nur dann eine letzte, verzweifelte Option, wenn sich die Katastrophe als unabwendbar erweist. Aber selbst wenn die Sonne der Seelenspringer sich anschickte, sich in eine Nova zu verwandeln, wäre es einfacher und erfolgversprechender gewesen, ihre Heimatwelt mit herkömmlichen Raumschiffen zu verlassen. Die technischen Mittel dazu besitzen die Seelenspringer; ihr Schiff im Orbit hatte einen Durchmesser von beinahe einem Kilometer, als es vernichtet wurde. Wieso also diese umständliche, riskante Flucht, wenn sie mühelos Archen bauen können? Oh, und was die Seuche angeht: Die Mittel, die man benötigt, um jede denkbare Seuche zu bekämpfen, sind gering im Vergleich zu dem Aufwand, den sie für den Transfer betrieben haben.«
    »All diese Folgerungen sind stichhaltig - für einen Menschen. Aber die Seelenspringer sind keine Menschen. Sie denken anders.« Reden, sagte sie sich. Lass ihn reden!
    »Mit Sicherheit. Aber nicht völlig anders. Auch sie müssen essen und trinken, um zu überleben, auch sie brauchen gewisse Umweltbedingungen,

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