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Alien Earth - Phase 3

Titel: Alien Earth - Phase 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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nicht wie vielen anderen, die ihr bei der Menschenmiliz ermordet habt, weil ihr sie für Aliens hieltet oder für verdammte Alienisten (noch schlimmer als jeder Alien!) oder einer von euch noch irgendwo irgendeine Rechnung offen hatte.
     
    Sag mir, Papa: Wie viele Leute willst du noch erschießen, bis du genug hast? Bis nur noch du und deine Miliz übrig sind? Oder nur noch du alleine?
    Nein, so retten wir die Menschheit nicht. Nicht, indem wir sie erschießen.

     
    Das schmeckt dir nicht, Papa, nicht wahr? Ich kann mir vorstellen, wie du jetzt tobst. Ich hoffe, Mama ist gerade draußen. Sonst drischst du sie wieder.
    Was sagst du, Papa? Besser hundert Unschuldige erschießen, als einen verfluchten Alien oder Alienisten laufen zu lassen? Wenigstens tust du was und hast nicht nur ein großes Maul wie mein Bruder und ich?
     
    Da ist was dran, ja. Oder besser: Das war es. Wir beim Komitee haben nachgedacht, weißt du. Was macht man, wenn man einem Feind gegenübersteht? Schießen? Klappt nicht, wenn der Feind einem überlegen ist. Und erst recht nicht, wenn man nicht einmal genau sagen kann, wer er ist. Wegrennen? Blödsinn, wir haben nur diese kleine Erde. Sich verstecken? Auch Blödsinn. Sich gleich erschießen? Das Blödeste von allem. Aus Angst vor dem Ende ein Ende machen.
    Nein, nichts davon funktioniert. Deshalb haben wir beim Komitee nachgedacht: Und wir sind auf etwas gekommen, das noch keiner versucht hat.
     
    Jetzt bist du neugierig, was? Gib es zu! Aber du wirst eben einfach warten müssen, bis es so weit ist. Wie alle anderen.
    Nur so viel: Du wirst mich und Juri hassen.
    Und eines Tages wirst du uns danken...
     
    Dein Aljoscha
     
    - E-Mail, abgefangen von der ukrainischen Alien-Abwehr am 21. November 2066. Die Rückverfolgung ergab, dass sie von einem Rechner in der Stadt Jewpatorija verschickt wurde.

KAPITEL 32
    Am Anfang war eine neue Welt.
    Sie war anders als alle Welten, die Pasong in seinen Leben gesehen hatte. Sie war weder grau noch ein Schlachtfeld, noch tot. Sie war blau. Ihre Bewohner nannten sie Erde.
    Die ersten Tage nach der Stasis verbrachten Pasongs Seelensplitter mit nichts anderem, als die Erde zu bewundern. Das Kundschafterschiff stand in einem Orbit über dem größten Meer des Planeten. Die Seelensplitter betrachteten die Erde und malten sich die Leben aus, die dieser Planet möglich machen würde. Sie waren Splitter derselben Seele. Was ein Splitter fühlte, fühlten alle. Sie nahmen auf, was sie sahen, nährten sich an dem Anblick des blauen Planeten, wurden stärker, wuchsen über sich hinaus.
    Sie sprachen nicht, aber im Schiff herrschte nur selten Stille. Das Schiff war lange, bevor es Pasongs Splitter aus der Stasis geholt hatte, zu mechanischem Leben erwacht. Es hatte die Funk- und Radiosignale aufgefangen, die von dem blauen Planeten ausgingen, und hatte entsprechend den Kurs geändert. Es hatte die Sprachen der Menschen erlernt, die diesen Planeten dominierte. Es hatte damit begonnen, seinerseits einen Funkspruch an die Menschen zu richten: »Fürchtet euch nicht!«
    Es war alles, was die Seelenspringer den Menschen zu sagen hatten. Es war alles, was Sprache - ganz gleich, welche - hergab. Alles Weitere würden die Menschen erfahren und durch die Erfahrung zu verstehen lernen.
    Das Kundschafterschiff hatte seine robotische Brut ausgesandt. Winzige Ableger, die sich zu den Monden des sechsten
Planeten und zur Seite des Mondes aufmachten, die der Erde abgewandt war. Dort würden sie ungestört sein von den Menschen, deren Technologie zu sehr auf ihre eigene Welt ausgerichtet war, als dass sie an diesen Orten hätte stören können. Die Ableger würden sich duplizieren und wachsen. Sie würden neue Maschinen erzeugen, die ihrerseits neue Maschinen erzeugten, die ihrerseits neue Maschinen erzeugten, um schließlich ihre Erzeugnisse dem Kundschafterschiff in der Umlaufbahn zu senden. Es war ein unabwendbarer Prozess, ermöglicht durch die Technologie der Seelenbewahrer, die so hoch entwickelt war, dass sie leicht mit Leben verwechselt werden konnte. Es war ein verständlicher Irrtum, aber dennoch ein Irrtum: Die Technologie der Seelenbewahrer war so perfekt, weil sie dazu diente, Leben ohne Ende und Grenzen zu ermöglichen. Sie musste perfekt sein.
    Das Kundschafterschiff wuchs, die Seelensplitter wuchsen. Das Schiff nährte sich von den toten Welten des Systems, die Seelensplitter am Leben auf der Erde. Schließlich waren die Splitter stark genug, um mit Pasongs eigentlicher

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