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Alien Earth - Phase 3

Titel: Alien Earth - Phase 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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nicht erriet. »Aber vergiss nicht, ich lebe im
Körper eines ängstlichen Mädchens, ich trage einen Splitter ihrer Seele in mir. Das hinterlässt Spuren.«
    Carmels Gesicht war gerötet. »Das ist die Wahrheit?« Er durchbohrte sie mit seinem Blick. »Die ganze Wahrheit? Du schwörst es bei allem, was dir heilig ist?«
    Ekin hielt dem Blick stand. »Ja.«
    Carmel sah zu Wolf und sagte: »Du bist dran.«
    Wolf löste sich sanft von den spielenden Welpen und kam auf allen vieren zu Ekin gelaufen. Er beschnupperte sie. Ekin erstarrte. Sie hatte gelogen. Wolf würde es riechen und …
    Wolf richtete sich auf. Sein warmer Atem strich über ihr Gesicht, wanderte über ihren Nacken, verharrte dort für einen langen Augenblick und strich schließlich wieder über ihr Gesicht, als Wolf seine Runde beendete.
    »Sie sagt die Wahrheit«, verkündete er. »Wir können ihr vertrauen.«
    Ekin wusste es besser. Wolf hatte sie durchschaut. Ihr war das kurze Stocken seines Atems nicht gegangen, als seine Schnauze über ihren Nacken gestrichen war.
    Sie log. Und Wolf belog Carmel.
     
    Ekin traf ihre Vorbereitungen.
    Es war eine unvermutet leichte Übung. Das ängstliche Mädchen in ihr hatte Gefallen an dem Spiel gefunden. Ihre Erschöpfung war verflogen, hatte einer Erregung Platz gemacht, wie Ekin sie weder in ihrem alten Leben als Hunter noch in einem ihrer vielen Leben auf Sigma V verspürt hatte. Ein Teil, war ihr klar, war dem Mädchen in ihr zu verdanken. Blitz besaß grenzenlose kindliche Leidenschaft. Ein anderer Teil war Ekins Wissen, dass die Entscheidung bevorstand. Bald würde sie es hinter sich haben.
    An der Oberfläche versorgten Wolf und Carmel sie mit allem, was sie benötigte, um jeden Verdacht an ihren Absichten zu zerstreuen. Wolf schlich sich Nacht für Nacht davon und kehrte schwer beladen mit Beute zurück, ohne dass die Wachen, die New Providence von der Außenwelt abschirmten, es
jemals bemerkt hätten. Wolf war zu klug für sie, er umging sie und ihre Beobachtungsinstrumente mit Leichtigkeit. Carmel fuhr eine gegenteilige Strategie, aber ebenso erfolgreich: Er setzte auf Dummheit. David und andere Dummköpfe verließen mit ihren Kuhfuhrwerken New Providence und kehrten mit Saatgut und Vorräten für den Winter zurück, in denen sie ihr Schmuggelgut versteckten. Die Wächter ließen sie anstandslos passieren, weil sie sie für zu einfältig hielten, irgendwelche Dummheiten anzustellen. Ein Irrtum. Die Dummköpfe waren zu dumm, um zu verstehen, was sie taten, aber das war schon alles. Sie vertrauten auf ihren Guten Herrn, führten seinen Willen aus und legten dabei eine Schläue an den Tag, der ihren Namen Lügen strafte.
    Einmal begegnete sie David, der gerade einen Wagen auslud.
    Ihr erster Impuls war, einen Bogen um ihn zu machen, aber dann ging sie dem Dummkopf nach. David konnte nichts dafür, dass sie als Lügnerin auf der Erde wandelte, die jeden Augenblick mit ihrer Entlarvung rechnete. Außerdem mochte sie ihn.
    »Ganz schön schwer«, sagte sie und meinte damit einen Saatgutsack, den David quer über den Rücken gelegt hatte.
    »Geht so.« David wich ihrem Blick aus.
    »Wie geht es dir?«, fragte Ekin. Sie stellte verwundert fest, dass ihr Puls sich beschleunigte.
    »Gut. Und dir?«
    »Gut.«
    Verlegen standen sie einen Augenblick da, der sich unendlich zu dehnen schien. Dann sagte David: »Ich muss weiter. Der Gute Herr mag es nicht, wenn wir trödeln.«
    »Natürlich.« Sie nickte, trat einen Schritt zurück, um ihm den Weg freizugeben. »Bis bald!«, rief sie ihm nach, aber sollte David sie gehört haben, reagierte er nicht darauf.
    In der Unterwelt erwartete sie Mordechai. Perlmann hatte ihn in das eingeweiht, was er für den Plan des Human Korps hielt. Mordechai war Feuer und Flamme, als hätte er nur darauf gewartet,
dass endlich jemand die richtigen Schlüsse aus der Lage zog und handelte. Sein Eifer war Ekin unheimlich, zu gut, um wahr zu sein, aber sie sagte sich, dass sie keinen Grund hatte, seine Echtheit zu bezweifeln. Für die Bio-Wissenschaftler war Perlmann eine lebende Legende, an seinem Wort gab es keinen Zweifel. Mordechai nahm Ekin die Last ab und führte sie in einen Lagerraum, wo sie die Gewehre und Sprengsätze montierten. Die ganze Zeit über sprach Mordechai, quetschte Ekin über ihre Widerstandsorganisation und das neue Leben aus, das sie auf dem Mars erwartete. Nach einer Woche gab es in der Unterwelt genug Waffen, um alle Wissenschaftler auszustatten. Die Sprengsätze

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