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Alien Earth - Phase 3

Titel: Alien Earth - Phase 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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jetzt!« Er zeigte auf das Glied des Leibwächters, dessen Erektion nicht von einem Tuch überdeckt wurde.
    »Das will ich nicht. Nicht jetzt. Erst muss ich dir etwas sagen.«

    »Dann sag es und verschwinde!«
    Eustace holte tief Luft, als müsse er seinen ganzen Mut zusammennehmen, und sagte: »Es tut mir leid.«
    Es war das Letzte, was François erwartet hatte. Eustace konnte viel, unendlich viel. Überleben. Mit einem Arm ein TAR-21 abfeuern, sich an- und ausziehen. Töten, ohne zu zögern. Trotz seiner Verstümmelungen auf eine Weise weiterleben, die lebenswert schien. Lesen, seit François es ihm beigebracht hatte. Aber es gab eines, was Eustace nicht konnte: sich entschuldigen.
    »Was tut dir leid?« François flüsterte es.
    »Dass ich dich hierhergebracht habe. Ich hätte dich den Amerikanern ausliefern sollen.«
    »Unsinn. Du hast mich nicht hierhergebracht. Du hast mich aus Freetown herausbringen wollen - und al-Shalik und seine Jungs kamen dazwischen. Das ist nicht deine Schuld. Und außerdem behandelt er uns gut. Die Amerikaner hätten uns …«
    »Er macht mir Angst.« Eustace hielt den Kopf gesenkt. Offenbar konnte er nicht seine Angst eingestehen und dabei François in die Augen blicken. »Er und seine Jungs.«
    »Wieso? Du … kennst sie inzwischen. Sie sind gut zu dir. Sie sind überhaupt gut. Du hast es eben gesagt. Wieso solltest du vor ihnen Angst haben?«
    »Sie haben so viel. Zu viel. Sie glauben, dass ihnen die ganze Welt gehört. Und sie wissen alles ganz genau. Sie sind Dummköpfe.«
    »Was meinst du damit?«
    Eustaces Kopf ruckte hoch. Er sah François verärgert an, als frage er sich, wie der Ex-Partner des verehrten Jan de Hart so schwer von Begriff sein konnte. »Ich habe es dir doch schon erklärt«, sagte er. »Dummköpfe sind Leute, die alles genau wissen. Wie die Dummköpfe in Freetown. Sie wussten ganz genau, dass die Amerikaner der Teufel sind - also sind sie ihnen entgegengestürmt. Jetzt sind sie tot. Das war dumm. Dem Teufel rennst du nicht entgegen, vor dem
Teufel rennst du weg. Wenn du kannst. Wenn nicht, wirfst du dich ihm in die Arme.«
    Was Eustace buchstäblich getan hatte. François sprach es nicht aus. Seine Wut war verpufft, und Eustace, der nun vor ihm saß, geschunden und ängstlich, erzeugte in ihm vor allem ein Gefühl: Mitleid.
    »Die Amerikaner sind Teufel. Jeder weiß das. Und deine Bücher haben es gesagt. Sie nehmen und nehmen und nehmen, und für uns bleibt nichts. Aber es gibt solche und solche Teufel. Böse und weniger böse, sanfte und grausame, welche, die sich zu erkennen geben, und welche, die sich hinter Liebenswürdigkeit verstecken. Wenn du klug bist, wartest du ab, findest du heraus, wer von den Teufeln was ist. Hätte ich dich zu den Amerikanern geführt, hättest du es herausfinden können.«
    »Möglich. Aber sie hätten mich ebenso gut über den Haufen schießen oder einen Schauprozess mit mir veranstalten können.«
    Es war Eustace anzusehen, dass er mit dem Begriff »Schauprozess« nichts anzufangen wusste. Aber er verstand das Über-den-Haufen-Schießen, und das genügte.
    »Nein, du bist ihnen zu viel wert. Du hättest dich teuer verkaufen können. Sie hätten dich gut behandelt.«
    »Besser als al-Shalik? Ich bezweifle es.« »Das ist nur der Anfang. Hüte dich vor Mahmut! Er ist ein Teufel. Er und seine Jungs. Sie sind nur einer. Sie wissen ganz genau, was sie wollen. Sie haben alles. Sie tun, was sie wollen, und sie wollen das, was sie für das Gute halten. Sie sind so gut wie tot. Und du damit auch.«
    »Nein.« François streckte einen Arm aus, legte die Hand auf Eustaces Schulter. Der Leibwächter legte seine gesunde Hand darauf, drückte sie an sich. »Ich habe viel Zeit gehabt, sie mir anzuschauen. Mahmuts Jungs sind keine Roboter. Sie sind Individuen. Ja, sie sind sich sehr ähnlich, aber jeder von ihnen hat seine Eigenarten. Denk nur daran, wie oft sie streiten.«

    »Sie streiten über Kleinigkeiten. So ist Mahmut eben. Er streitet über Kleinigkeiten. Er glaubt, ein großer Mann zu sein, aber in Wirklichkeit ist er ein kleiner. Nur kleine Männer streiten über Kleinigkeiten. Aber Mahmut hat Großes vor.«
    »Natürlich. Er tut nur große Dinge. Darüber lässt er niemanden im Zweifel.«
    »Ja, aber das hier ist anders. Mahmut, er hat merkwürdige Tiere bringen lassen. Und Sprengstoff, viel Sprengstoff.«
    »Unsinn, das hätte ich gemerkt.«
    »Nein. Sie sind bei Nacht gekommen. Du schläfst viel tiefer, als du denkst.«
    »Mag

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