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Alien Tango

Alien Tango

Titel: Alien Tango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gini Koch
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das beurteilen kann, seit ziemlich genau zehn Jahren.«
    Brian sah mich mit verletzter Miene an. »Stimmt das? Du erinnerst
dich nicht mehr an mich? Du erinnerst dich nicht daran, warum wir uns getrennt
haben oder an sonst irgendetwas?«
    Ich seufzte. »Brian, bei mir hängt immer noch ein Foto von dir. Es
ist eines von den wenigen, die mir wirklich etwas bedeuten. Das, auf dem wir
beide an meinem sechzehnten Geburtstag getanzt haben.« Sweet Sixteen – and
never been kissed, wie es so schön hieß. In diesem Fall aber komplett daneben,
ich war bis dahin schon oft und ausgiebig geküsst worden. »Du wirst für mich
immer sehr wichtig sein, aus vielerlei Gründen.« Ich hörte Christophers
Schnauben und sah betont nicht zu ihm hinüber. Ich war mir sicher, dass er von
diesem einen Foto alles über meine Beziehung zu Brian erfahren hatte und jetzt
vielleicht sogar mehr wusste als ich.
    »Aber ich habe die letzten zehn Jahre nicht damit verbracht, mich zu
fragen, wo du wohl bist. Ich habe höchstens mal an dich gedacht und gehofft,
dass es dir gut geht. Aber du versuchst gerade, eine Beziehung zehn Jahre nach
ihrem Ende wieder aufzunehmen, und du versuchst es, weil du nicht begreifst,
dass ich in dieser Zeit tatsächlich mein Leben weitergelebt habe und keine
eingefrorene Erinnerung geblieben bin.«
    »Du kennst sie doch überhaupt nicht mehr«, sagte Christopher sanft.
»Du glaubst es zwar, aber so ist es nicht. In diesen zehn Jahren habt ihr beide
euch mehr verändert, als ihr selbst wisst. Auch wenn sie nicht in meinen Cousin
verliebt wäre, müsstet ihr ganz von vorne anfangen und erst einmal
herausfinden, ob ihr euch überhaupt noch mögt, und zwar so, wie ihr jetzt seid,
nicht, wie ihr einmal wart.«
    Brian nickte langsam. »Schätze, da ist was dran.« Er schenkte mir ein
Grinsen, an das ich mich tatsächlich erinnerte. »Aber du bist noch nicht
verlobt oder verheiratet. Ich habe also noch Chancen.«
    Das war nicht ganz das, worauf ich gehofft hatte. »Tja, schätze
schon. Aber, Brian, ich bin wirklich glücklich mit Jeff.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Vielleicht glaubst du ja auch nur,
dass du es bist.«
    »Brian? Weißt du noch, was für Poster und Bücher ich in meinem
Zimmer hatte?«
    »Ja und sorry. Du als unabhängige Frau weißt natürlich selbst am
besten, was in deinem Kopf vor sich geht.« Er klang, als erinnerte er sich nur
allzu gut daran und als würde es ihn immer noch ärgern.
    Das brachte etwas zum Klingen. »War das nicht einer der Gründe,
warum ich Schluss gemacht habe?«
    Brian nickte. »Und weil ich besitzergreifend, eifersüchtig,
überbesorgt, irgendwie erstickend, anstrengend, klammernd und zu versessen auf
Bindung war. Aber immerhin ein guter Küsser und, deiner eingeschränkten
Erfahrung nach zu urteilen, auch ein guter Liebhaber. Das waren jedenfalls
deine Trostpflaster für mich.«
    »Tja, also …« Wow, damit hatte er Martini wirklich ziemlich treffend
beschrieben. Nur, dass der ein phantastischer Küsser und, meiner inzwischen
sehr viel weniger eingeschränkten Erfahrung nach zu urteilen, in Sachen Sex
nicht von dieser und auch von keiner anderen Welt war.
    Christopher lachte so sehr, dass er sich gegen Michael lehnen
musste, um nicht umzufallen. »Schön zu sehen, dass sich dein Geschmack so sehr
verändert hat.«
    Überraschenderweise ärgerte Brian das kein bisschen. Er lächelte
mich an. »Also habe ich wirklich noch Chancen. Gut zu wissen.«
    Michael klopfte mir auf die Schulter. »Ich weiß ja, dass du mich für
einen Mistkerl hältst, aber wenn du mal was völlig anderes ausprobieren
möchtest, dann stehe ich bereit.«
    »Werd’s mir merken.« Weil ich nichts Besseres zu tun hatte, spähte
ich um die Ecke. Die anderen waren längst verschwunden und Martini und Gower
noch immer in ihre Unterhaltung vertieft.
    Just in diesem Moment klingelte mein Handy, was mir ganz recht war.
Ich kramte es heraus, sah die Nummer, und meine Erleichterung verflog sofort.
»Hi mal wieder, du komische Stalkertussi. Noch mal zum Mitschreiben, Brian ist
nicht mein Freund.«
    »Jetzt werdet ihr beide sterben!« Nun klang die Stimme nicht mehr
gedämpft. Es war eindeutig eine Frau, und sie schrie sich die Seele aus dem
Leib. Ich musste das Handy wegstecken, damit mein Trommelfell nicht platzte.
Sie war so laut, dass auch die anderen sie leicht verstehen konnten.
    »Warum? Er ist nicht mit mir zusammen. Wir sind kein Paar. Kann ich
dir das sonst noch irgendwie klarmachen?«
    »Ich kann euch

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