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Alien Tango

Alien Tango

Titel: Alien Tango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gini Koch
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Fuhrpark im Erdgeschoss. Ich winkte fröhlich und fuhr hinaus
ins echte Tageslicht, ohne einen Unterschied zur A.C. -Beleuchtung
zu erkennen.
    Ich genoss die Fahrt zum Haus meiner Eltern. Es war schon fast ein
fremdes Gefühl, eigenhändig und in normalem Tempo durch die Straßen von Pueblo
Caliente zu kutschieren. Keine Schleusen, kein Hyperspeed, keine Limousinen mit
Chauffeur.
    Mein Telefon klingelte. Glücklicherweise gehörte auch eine
Freisprechanlage zu dem ganzen Schnickschnack, mit dem mein Auto von den A.C. s aufgemotzt worden war. Es war auf automatische
Rufannahme eingestellt. »Hallo?«
    »Hey, Kit-Kat! Wie ist die Lage?« Es war Caroline, meine frühere
Zimmergenossin aus der Studentinnenverbindung. Wir redeten uns noch immer mit
unseren Spitznamen aus jener Zeit an, weil sie eben immer noch gut passten.
    »Jo, Caro Syrup! Sonnig und heiter, wie immer. Was gibt’s?«
    »Ich hab den Job!«, quietschte sie.
    Auch ich brach in schrilles Gekreische aus, bevor die Wirklichkeit
mich einholte. »Ähm … welchen Job?«
    Sie lachte. »Bei dem Senator. Das hab ich dir doch erzählt.«
    Ich überlegte fieberhaft. Hatte sie tatsächlich. Caroline war mir,
was schriftliche Korrespondenz anging, klar überlegen. Sie schickte regelmäßig
Nachrichten an jedes Mädchen, das gleichzeitig mit uns ihre Probezeit in der
Verbindung durchlebt hatte, an alle Schwestern ihres Jahrgangs und auch sonst
an jedes Mitglied der Schwesternschaft, das sie mochte. Was bedeutete, dass sie
so gut wie jedem Mädchen dort mindestens alle drei Monate schrieb. Persönliche
Briefe. Handgeschrieben. Und irgendwie schaffte sie es trotzdem noch zu
arbeiten, zu essen und zu schlafen.
    »Oh, richtig. Das ist ja toll. Wann fängst du an?«
    »Schon diese Woche. Meine Einarbeitung und so weiter hab ich schon
hinter mir.«
    »Pass bloß auf, dass du nicht zur Praktikantinnen-Klatschsensation
der Woche wirst.«
    Sie schnaubte. »So ist unser Senator nicht. Er ist ein echter Schatz
und sehr fürsorglich, und seine Frau ist auch total engagiert. Sie ist echt
großartig. Und außerdem Mitglied unserer Verbindung«, bemerkte sie leicht
vorwurfsvoll.
    Träge regte sich eine Erinnerung. Unserer Studentinnenverbindung
gehörten viele erfolgreiche Absolventinnen an, und eine von ihnen hatte
tatsächlich den dienstältesten Senator von Arizona geheiratet. »Klasse, dass
sie dir geholfen hat, den Job zu bekommen.«
    »Deine Mutter und Chuck haben aber auch ihren Teil beigetragen. Ich
war übrigens mit ihm Mittag essen. Er sieht echt umwerfend aus.«
    »Der Senator?« Wieso half meine Mutter irgendjemandem, einen Job zu
bekommen?Für mich hatte
sie das noch nie getan. Ich nahm an, Caroline hatte Chuckie als Referenz
angegeben. Empfehlungen von reichen und genialen Menschen zogen immer.
    »Sag mal, steckst du gerade in irgendetwas Wichtigem?«
    »Ich fahre nur Auto.«
    »Na, dann fahr an den Rand und hör mir zu. Den Senator sehe ich doch
jetzt jeden Tag. Nein, ich war mit Chuck essen.«
    »Oh.« Mir kam ein Gedanke. »Seid ihr zusammen?«
    »Nein, da musst du dir keine Sorgen machen«, sagte sie lachend.
    »Hä?«
    Sie seufzte. »Weißt du, was ich am meisten an dir mag?«
    »Meinen Musikgeschmack?«
    »Nein, aber fast. Du bleibst einfach immer die Alte.«
    »Ich schätze, das sollte mir jetzt zu denken geben.«
    »Ach was. Ich muss los. Grüß deine Eltern von mir, und sag deiner
Mutter noch mal vielen Dank.«
    »Das mache ich. Halt mich auf dem Laufenden.«
    »Mache ich. Chuck sieht wirklich unheimlich gutaus«, fügte sie noch hinzu.
    »Schön zu hören. Ist er denn in D . C .?« Normalerweise hielt sich Chuckie zu dieser
Jahreszeit immer in Australien auf.
    »Ja.« Beinahe konnte ich hören, wie sie mit den Augen rollte.
    »Na ja, es hätte ja auch sein können, dass du in Australien bist.«
    Caroline lachte. »Oder in Paraguay.«
    »Warte mal kurz und bleib dran!« Ich fuhr an den Straßenrand und
hielt an. »Warum ausgerechnet in Paraguay?«
    »Ach, da gab es heute einen Militäreinsatz. Die Regierung ist
involviert. Inzwischen scheint die Lage wieder unter Kontrolle zu sein, aber
jetzt geht die übliche ›Müssen-wir-uns-da-wirklich-einmischen‹-Diskussion los.
Der Senator könnte als Mitglied eines Untersuchungsausschusses hingeschickt
werden. Er meint, das sei alles Zeitverschwendung, aber wenn er wirklich geht,
komme ich auch mit, also hoffe ich natürlich irgendwie, dass es doch so kommt.«
    »Hältst du mich darüber auf dem Laufenden?«
    »Das

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