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Alien Tango

Alien Tango

Titel: Alien Tango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gini Koch
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alles ist sozusagen geheim. Vermutlich hätte ich dir gar nichts
davon erzählen sollen.«
    »Ich wusste es schon.«
    Sie blieb einen Moment lang still. »Das hat sich ja schnell
rumgesprochen.«
    »Wenn du wüsstest. Sag mir einfach, was du kannst, ja? Sozusagen als
Gefallen unter Schwestern?«
    Sie seufzte. »Mach ich.« Das war immerhin etwas. Vielleicht hatte
ich damit ja endlich einen »Insider« in Washington auf Kurzwahl. »Jetzt muss
ich aber wirklich los. Ich melde mich wieder, Kit-Kat!«
    »Bis bald, Caro Syrup!«
    Wir legten auf, und ich saß einige Minuten lang nur still da. Bisher
war ich nicht in Regierungsangelegenheiten verwickelt wie Martini und
Christopher. Nach allem, was ich wusste, gab sich die US -Regierung
immer »besorgt«, wenn es einen Zwischenfall mit einem Überwesen gab, und
diejenigen, die eingeweiht waren, taten, als sei das alles »keine große Sache«.
Daraus schloss ich, dass unser Senator Bescheid wusste. Was wiederum die Frage
aufwarf, wer noch alles im Bilde war.
    Tja, glücklicherweise würde ich ja genau die richtigen Ansprechpartner
für diese Frage zum Abendessen treffen.

Kapitel 6
  Ich fuhr wieder auf die Straße und
parkte  wenig später vor dem Haus meiner
Eltern. Nachdenklich musterte ich es. Hier war ich aufgewachsen, in einem ganz
normalen Mittelschicht-Reihenhaus. Zweistöckig, zwei Garagen, 75 Quadratmeter.
Nicht gerade winzig, aber auch nicht riesig. Davor ein typischer
Wüstenvorgarten mit Kies und ein paar Kakteen.
    Mein ganzes Leben lang hatte ich angenommen, dass ich einmal in
einem ähnlichen Haus leben würde. Vielleicht ein bisschen größer oder kleiner,
vielleicht sogar in einer anderen Stadt, aber doch ähnlich. Wie ich jetzt lebte
und was ich tat, hatte keinerlei Ähnlichkeit mit dem hier. Aber es gefiel mir.
    Im hinteren Garten spielte mein Vater Fangen mit unseren vier
Hunden. Ich konnte sie zwar nicht sehen, aber umso besser hören. Unsere Hunde
bellten wahnsinnig gern und hatten die verschiedensten Tonlagen für jede
Gelegenheit parat. Im Moment kläfften sie eindeutig »Stöckchen! Stöckchen! Wirf
das Stöckchen!«, und nicht »Gefährlicher Eindringling« oder »Kitty ist da!
Schlabberzeit!« Wofür ich äußerst dankbar war. Ich liebte meine Hunde, hatte
aber gerade wenig Lust auf eine Dusche.
    Ich fand Mum in der Küche. »Hi Kätzchen, wo ist Jeff?« Unser Kater,
Zuckerpfötchen, saß auf der Arbeitsfläche und »half« mit, wobei er möglichst
nahe beim Essen herumlungerte. Er schnurrte, als ich eintrat, und ich legte ihn
mir über die Schultern.
    »Er wurde im Hauptsitz der CIA aufgehalten, kommt aber nach, so schnell er kann.« Ich gab ihr einen Kuss. »Was
gibt’s zu essen?«
    »Ich habe zur Feier deiner ersten eigenen Landung einen Braten
gemacht.«
    »Lecker.« Unsere anderen beiden Katzen, Candy und Kane, kamen, um
sich ihre Streicheleinheiten abzuholen, also streichelte ich sie und wurde mit
lautem Schnurren belohnt. Einer der Nachteile daran, im Forschungszentrum zu
leben war, dass man dort keine Haustiere halten durfte. Ich vermisste die
Viecher die ganze Zeit. »Caroline hat angerufen.«
    »Wie geht es ihr?«
    »Sie ist aufgeregt. Sie hat den Job bei dem Senator bekommen, und
ich soll dir vielen Dank sagen.«
    Mum lächelte. »Gut, sie ist ein wirklich fähiges Mädchen.«
    »Und deshalb hast du ihr geholfen, einen Job zu bekommen, und mir
nicht?«
    »Du hast doch schon einen Job.«
    »Du weißt genau, was ich meine. Sie hat außerdem erzählt, dass
Chuckie ihr geholfen hat.« Jetzt, wo ich so darüber nachdachte, fiel mir auf,
dass auch Chuckie mir nie geholfen hatte, einen Job zu kriegen. Anscheinend
schienen meine Lieben mich entweder für Miss Überflieger zu halten, die
Unterstützung nicht nötig hatte, oder sie wollten ihren Ruf nicht damit
beflecken, dass sie eine absolute Stümperin empfahlen. Traurig tippte ich auf
Letzteres.
    »Na klar, Charles hält wirklich große Stücke auf dich und deine
Verbindungsschwestern.«
    Wohl wahr. Im Gegensatz zu meinen Klassenkameradinnen auf der
Highschool hatten meine Collegefreundinnen ihn sehr gemocht, besonders meine
Schwestern aus der Studentinnenverbindung. Zum einen schnitten wir in unseren
Kursen viel besser ab, weil Chuckie ein bereitwilliger Nachhilfelehrer war, zum
anderen machte es ihm nichts aus, mit uns auszugehen, wenn wir einen Begleiter
brauchten. »Ja, diese Sorge hat sich als unbegründet erwiesen.«
    Mum zuckte die Schultern. »Deine Freundinnen auf dem College

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