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Alien Tango

Alien Tango

Titel: Alien Tango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gini Koch
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machst du das, wie kannst du uns sehen, egal, wo wir sind?«
    Sie schniefte. »Ich konnte es schon immer.«
    Martini brachte seine Lippen ganz nahe an mein Ohr. »Solche Talente
gibt es bei uns nicht.«
    »Serene … bist du ein Hybrid? Eine Kreuzung aus Mensch und A.C. ?«
    »Ja.« Und doch hatte das bisher niemand erwähnt. Warum nicht?
    »Ähm … Serene … welcher Elternteil war der A.C. ?«
    »Meine Mutter. Ich … ich weiß nicht, wer mein Vater ist, ich weiß
nur, dass er ein Mensch ist.«
    »Niemand weiß davon, richtig? Deine Mutter hat es niemandem
erzählt.«
    »Nein. Sie ist gestorben, als ich noch klein war. Ich wurde von
meinen Verwandten großgezogen.«
    »Wie alt bist du?«
    »Zweiundzwanzig.« Interessant … aus irgendeinem Grund hatte ich sie
für älter gehalten. Helens Fürsorge und bizarre Hilfsversuche ergaben plötzlich
etwas mehr Sinn.
    »Okay, du kannst uns also sehen? Wie?«
    »Ich denke einfach an die Person, von der ich etwas wissen möchte,
und wenn ich ihr nahe genug bin, kann ich sie sehen.«
    »Innerhalb welcher Reichweite?«
    »Etwa fünfzig Meilen.« Sie atmete zittrig durch. »Ich stecke echt in
Schwierigkeiten, richtig?«
    »Ach, meinst du? Du benutzt ein bisher unbekanntes Talent dazu,
Chaos und Zerstörung anzurichten. Ich glaube, das kommt weder bei A.C. s noch bei Menschen gut an.«
    »Was soll ich jetzt tun?« Woher sollte ausgerechnet ich das wissen?
Stand auf meiner Stirn vielleicht »Schutzengel«, oder was?
    Martini räusperte sich. »Serene, wenn du dich jetzt stellst, kann
ich dafür sorgen, dass du Haftminderung bekommst.«
    »Ich kann nicht. Ich kann einfach nicht.« Sie klang panisch.
    »Ist schon gut«, sagte ich schnell. »Ich verstehe. Hör zu … das
klingt jetzt vielleicht ein bisschen weit hergeholt, aber könntest du eine
Leiche orten?«

Kapitel 53
  »Was?« Serene klang schockiert.
Also war es wohl ganz normal, andere mithilfe des zweiten Gesichts
auszuspionieren und umbringen zu wollen, aber eine Leiche suchen ging gar
nicht.
    »Irgendjemand hat heute im Space Center Karl Smith ermordet. Aber
wir können seine Leiche nicht finden. Da läuft eine gigantische Verschwörung
gegen die Außerirdischen, irgendjemand will alle A.C. s
und diejenigen, die mit ihnen zusammenarbeiten, umbringen, und das wäre ihnen
heute schon mehrmals beinahe gelungen. Smith hat versucht, mich zu warnen,
bevor er erschossen wurde.«
    »Tut mir leid, aber das kann ich nicht. Wenn er am Leben und in
Reichweite wäre, könnte ich es, aber sobald jemand tot ist, kann ich ihn nicht
mehr sehen. Ich habe es schon versucht.«
    »Einen Versuch war’s wert.« Verdammt.
    »Bist du denn sicher, dass er tot ist?«, fragte sie langsam.
    »Ganz sicher. Ich habe gehört, wie es passiert ist, und Alfred und
sein Team haben die Leiche gefunden. Sie wurde von dort gestohlen, wo sie sie
hingebracht hatten.«
    »Na ja, es gibt dort draußen gewisse Möglichkeiten, eine Leiche
verschwinden zu lassen.« Serene klang, als wäre ihr übel. »Ein paar davon habe
ich direkt vor Augen.«
    Ich vermutete, dass sie sich am Leuchtturm befand. Wo auch sonst?
Immerhin hatte sie ihn vorgeschlagen, und zwar vielleicht deshalb, weil sie
bereits dort war. Vielleicht verstärkte die Höhe ihr Talent noch zusätzlich.
Und was sah sie von diesem Aussichtspunkt aus? Oh, natürlich. »Du glaubst, sie
haben seine Leiche den Alligatoren vorgeworfen?«
    »Ja, ganz genau.« Erstaunlich. Das klang ja fast, als würden wir
zusammenarbeiten.
    Martini nickte und formte mit den Lippen stumm die Worte »klingt
logisch«. Mein Hass auf die Leute, die dafür verantwortlich waren, wuchs.
    »Und, entschuldige, aber das frage ich jetzt aus reiner Neugier –
wie kannst du uns sehen? Ich meine, wie funktioniert es?«
    »Ich habe noch niemandem davon erzählt.«
    »Das kann ich verstehen, aber früher oder später wirst du das
sowieso müssen. Üb es an mir. Ach ja, und wie hast du die Bombe auf Brian und
mich losgelassen? Ich weiß, dass du nicht im Space Center warst.« Ich wollte es
ganz und gar nicht zugeben, aber die Antwort darauf interessierte mich wirklich
brennend. In meinem Kopf klingelte der Satz »nächster Schritt unserer Evolution«.
Genau das hier hatte ich von den Nachkommen aus der Vereinigung von A.C. - und Menschengenen erwartet. Aber die Erkenntnis,
dass der erste echte Protomutant eine gemeingefährliche Irre war, nahm mir
irgendwie den Wind aus den Segeln.
    »Ich muss der Person schon einmal begegnet sein oder sie

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