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Alien Tango

Alien Tango

Titel: Alien Tango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gini Koch
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dieses leise Grollen, das sich für mich immer wie das Schnurren
einer sehr großen Katze anhörte. Ich liebte diesen Ton und tat gern Dinge, die
ihn hervorriefen und weiterklingen ließen.
    »Warum habt ihr das getan?«
    »Schätzchen, du hast das getan. Und zwar in dem Moment, in dem du
dich entschlossen hast, wegen Brian und mir zur Wahnsinnigen des Jahres zu
werden. Du hast das getan, und du hast sie mit reingezogen. Übrigens liegt ein
Haftbefehl wegen der gleichen Vergehen gegen dich vor, nur dass deine noch
schlimmer sind.« Mein Mund sah sich veranlasst, es meiner Hand nachzutun.
    »Was machst du da mit ihm?« Ihre Stimme klang angespannt.
    »Du meinst, was ich jetzt gerade tue? Ich bin mit meinem Freund
zusammen. Ich habe keine Ahnung, was Brian gerade tut, aber er hat dabei sicher
nicht so viel Spaß wie wir. Übrigens, so krank das auch klingt, er war
tatsächlich etwas geschmeichelt. Nicht genug, um dir um den Hals fallen zu
wollen, aber, hey, vielleicht ist er ja bereit, auf dich zu warten.« Ich fuhr
mit der Zunge Martinis Brust und Bauch hinab und folgte dem Pfad des Glücks,
wie meine Freunde und ich es immer genannt hatten.
    »Worauf zu warten?«
    »Darauf, dass du wieder aus dem Gefängnis kommst.« Jetzt liebkoste
ich das Wertvollste, dass es für mich auf der Welt gab, und ich hatte wirklich
keine Lust, noch weiterzureden. »Serene, ist das jetzt ein ›Verlass die Stadt,
sonst‹-Anruf oder ein ›Ich werde ohne jeden Grund noch mal versuchen, dich
umzubringen‹-Anruf oder ein ›Denk an unser Duell im Morgengrauen‹-Anruf? Ich
bin ziemlich beschäftigt, also komm zum Punkt.« Meine Zunge genoss es wirklich,
Martini ein bisschen zu foltern. Jedenfalls erklärte ich ihm immer, dass es an
meiner Zunge lag. Er schnurrte nun laut, und ich war auf dem besten Weg, ihn so
zum Stöhnen zu bringen, wie er es normalerweise mit mir tat.
    »Ich will nicht, dass ihr Helen etwas antut. Sie hat nichts Falsches
getan.«
    Ich wünschte, sie würde in längeren Sätzen reden. »Mmmm … doch, das
hat sie. Vielleicht hättest du dir die Sache lieber ein bisschen besser
überlegen sollen. Hast du aber nicht, und jetzt ist sie dran.« Wie Martini.
    »Wo ist sie. Wo ist Helen?«
    Martini umklammerte die Bettpfosten, und jetzt hatte ich wirklich
genug von dieser Unterhaltung. Aber ich zwang mich, wieder zu unterbrechen.
Immerhin hatte ich ja eine Hand frei. »Ich hab keine Ahnung. Die Cops haben sie
weggebracht. Nach Guantanamo vielleicht. Keinen Schimmer. Ach ja, und wenn es
dir tatsächlich gelingen sollte, mich oder Brian oder irgendjemanden aus
unserem Team zu töten, ganz zu schweigen von unschuldigen Zivilisten, dann
wirst du Helen niemals wiedersehen. Du kannst nirgendwo hingehen. Die gesamte A.C. -Bevölkerung sucht nach dir, die Lage war auch vorher
schon ziemlich angespannt, und du hast sie noch verschärft. Du kannst
versuchen, dich zwischen Menschen zu verstecken, aber du weißt genauso gut wie
ich, dass das irgendwann Probleme geben wird.«
    Es hatte auch seine Vorteile, dass ich so mit Serene sprechen
musste, während ich immer noch Martini im Griff hatte. Sie brachte mich
wirklich in Rage, und meine Hand drückte zu und bewegte sich heftig. Er genoss
es anscheinend, jedenfalls wenn sein Stoßen und Stöhnen irgendetwas zu bedeuten
hatte, aber ich wollte lieber einen etwas aktiveren Part spielen.
    »Ich wollte nicht, dass alles so aus dem Ruder läuft«, sagte Serene
mit leiser Stimme, und zum ersten Mal klang sie völlig vernünftig.
    »Hör mal, halt diesen Gedanken fest, versuch, schön in geistig
gesunden Bahnen zu bleiben, und geh noch nicht schlafen. Ich rufe zurück, ich
verspreche es.« Ich legte auf und machte mich daran, mit meinem Mund viel
schönere Dinge zu tun, als mit dem Titelmädchen der Stalkerazzi zu plaudern.
    Martini warf den Kopf in den Nacken, sein ganzer Körper zuckte
unkontrolliert, während er stöhnte und meinen Namen keuchte. Ich liebte es, das
mit ihm anzustellen, denn normalerweise war ich diejenige, die hilflos um mehr
bettelte. Es war schön, ihm das gelegentlich heimzuzahlen. Diese Rache war die
süßeste von allen.
    Ich erwog, ihn noch eine ganze Weile leiden zu lassen, aber immerhin
musste ich eine Verrückte zurückrufen, und wer wusste schon, wie lange sie noch
auf dem richtigen Dampfer mit Zielort Vernunft schipperte? Andererseits war das
hier so viel schöner und erfreulicher. Außerdem bettelte er noch nicht. Ich
verwarf alle Gedanken und konzentrierte mich auf

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