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Alien Tango

Alien Tango

Titel: Alien Tango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gini Koch
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wenigstens
schon einmal gesehen haben. Ich … lerne sie kennen, indem ich sie ansehe.«
    »Das klingt nach Bildwandler-Talent«, meinte Martini. Er rollte
herum und stand auf. »Serene, ich gehe jetzt Christopher White holen, okay?«
    »Warum?«
    »Weil er euer mächtigster Bildwandler ist und außerdem noch Jeffs
Cousin.«
    Martini zog eine saubere Hose hervor und sah mich an. »Zieh dir was
über.«
    Ich seufzte und tat es. Martini ging hinaus. »Also, während wir
warten – warum Brian?«
    »Er ist süß. Und klug.« Aha, die alte ›Er ist klug‹-Geschichte …
anscheinend eine Schwäche aller Schönheitsköniginnen.
    Mir kam ein weiterer Gedanke. »Serene, hast du jemals ein Foto von
Howard Taft, dem Vater von Frank Taft von der Security oder von Leventhal Reid,
gesehen? Ich glaube, der ist Senator oder Abgeordneter von Florida.«
    »Ich glaube schon … ja. Ich war ein paarmal in Franks Büro. Ein
großer Mann, sieht aus wie ein Walross?«
    »Das ist er.«
    Sie schwieg einen Moment. »Er ist nicht in Reichweite.«
    »Tu mir einen Gefallen, und das betrifft jetzt nur uns beide.
Versuch ihn immer mal wieder aufzuspüren, und wenn du ihn findest und weißt, wo
er ist, dann ruf mich sofort an.«
    »Okay.« Sie klang verwirrt. »Bist du denn gar nicht sauer auf mich?«
    »Ähm, wie soll ich das erklären? Was deinen Versuch angeht, mich,
Jeff, Brian und alle in unserer Nähe zu töten? Ja, das hat mich ganz schön auf
die Palme gebracht. Aber im Moment scheinst du mir ja ganz rund zu laufen, und
dein Talent ist einfach der Hammer. Das Beste, was du jetzt tun kannst, ist,
uns zu helfen. Denn je mehr du dazu beiträgst, diese ganze Verschwörung
auffliegen zu lassen, desto nachsichtiger könnten wir werden. Mit dir und mit
Helen. So nach dem Motto: ›Na ja, junge Mädchen haben eben komische Ideen und
verlieren schon mal den Kopf‹. Du weißt schon.«
    »Helen ist für mich wie eine Mutter.« Serene weinte wieder. »Ich
kann einfach nicht fassen, dass ich sie in solche Schwierigkeiten gebracht
habe.«
    »Hilf mir, dann helfe ich dir, sie da wieder rauszukriegen.
Abgemacht?«
    Sie schwieg wieder, aber als sie schließlich doch sprach, klang sie
entschlossen und klar. »Abgemacht.«
    Gerade noch rechtzeitig, ich hatte mich soeben fertig angezogen und
Serene zu meiner persönlichen Spionin gemacht, als Martini mit Christopher im
Schlepptau zurückkam. Auch Christopher hatte offensichtlich beschlossen, sich
nur eine Hose überzuziehen. Was ich höchst unfair fand, in mehr als einer
Hinsicht.
    Sie beide da so stehen zu sehen, halbnackt und mit bettzerzausten
Haaren, reichte, um mich sabbern zu lassen. Martini war groß, breit in den
Schultern und muskulös mit einem perfekten Sixpack und Brust- und
Oberarmmuskeln zum Niederknien. Überhaupt sah er aus wie vom Coverbild eines
Bodybuilding-Magazins. Christopher war schlank und sehnig, muskulös, aber
weniger ausprägt, mit einer glatten Brust und den familientypischen steinharten
Bauchmuskeln. Kein Gramm Fett war an ihnen. Würde man ihnen die Hosen wegnehmen
und sie in Pose stellen, wären sie perfekte griechisch-römische Statuen. Gott
sei Dank waren sie wenigstens nicht nass oder eingeölt.
    Ich wollte auf gar keinen Fall, dass Martini mich je dabei
erwischte, wie ich Gelüste für Christopher hegte. »Also, Serene!«, flötete ich
fröhlich, wandte mich ab und starrte stur auf das Handy. »Jeff ist zurück, und
Christopher ist auch da. Erzähl uns von deinem Talent. Wie machst du das, was
du da machst?«
    Martini stellte sich hinter mich, schlang einen Arm um meine Taille,
hob mich hoch und trug mich zum Bett. Er setzte sich auf die Kante und zog mich
auf seinen Schoß. Christopher zog sich einen Stuhl heran. Wir sahen alle auf das
Telefon, das ich gegen ein Kissen gelehnt hatte.
    »Ich muss jemanden schon einmal gesehen haben«, erklärte Serene
stockend. »Entweder persönlich oder auf einem Foto.«
    »Gut, gut«, erwiderte ich und hoffte, dass es ermutigend klang.
Entweder hatte sie Angst, oder sie war so damit beschäftigt, Martini und
Christopher per Fernsicht anzustarren, dass sie den Faden verloren hatte. Ich
für meinen Teil tippte auf Option B und fixierte stur mein Handy, als wäre es
das faszinierendste Objekt der Welt. »Weiter.«
    »Wenn ich mich dann konzentriere, kann ich sie im Geist vor mir
sehen. Ich meine, ich sehe, was sie gerade tun.«
    »Mit einer Reichweite von fünfzig Meilen«, ergänzte Martini.
    Christopher pfiff. »Gottverdammt. Erzähl

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