Alien Tango
missfallen. Es war Arbeit, gehörte zum Job.
Es war weder schön noch erregend. Es war langweilig.« Ich tat, was ich immer
tat, beugte mich vor und küsste ihn auf die Stirn. »Ich liebe dich, Jeff.«
Dann rammte ich ihm die Spritze in die Herzen, und er brüllte vor
Schmerz.
Kapitel 56
Wieder musste ich mich über ihn
werfen, um ihn ruhig zu halten, wie schon vorher im Space Center. Ich schaffte
es, die Spritze loszuwerden und mich mit meinem ganzen Gewicht auf ihn zu
legen. Dabei weinte ich, denn ich konnte die Tränen nicht unterdrücken. Er war
wieder völlig außer sich, und es war nun schon das zweite Mal innerhalb von nur
vierundzwanzig Stunden, dass ich ihn stechen musste. Es war gefährlich für ihn
und schrecklich für mich. Und Christopher und Gower mussten irgendwie mit
Serene fertigwerden, sodass mir niemand helfen konnte.
Martini zuckte und krampfte, noch schlimmer als beim letzten Mal. Er
schleuderte uns herum, und mein Kopf krachte hart auf den Boden. Er holte aus,
und ich schaffte es gerade noch, aus dem Weg zu rollen und so seiner Faust zu
entgehen. Seine Augen blickten irre.
»Jeff … Jeff, ich bin es, Kitty. Hör auf.«
Er packte mich, und ich erkannte, dass er nicht wusste, wer ich war.
Er brüllte und schüttelte mich. Er hätte mich umbringen können, schon in
normalem Zustand war er stark genug dafür, und das Adrenalin machte ihn noch
stärker. Ich versuchte, mich zu wehren, aber es hatte keinen Zweck. Ich weinte
noch immer, aber jetzt vor Angst.
»Jeff … bitte.« Ich hörte etwas, und es klang nicht menschlich.
Gower hatte doch gesagt, dass es hier Alligatoren gab. »Jeff, da ist etwas, das
uns töten will. Da kommt ein Alligator!« Ich war voller Panik und konnte mich
nicht losreißen.
Plötzlich erschien etwas vor mir, ganz nahe. Es war verschwommen,
sah aber aus wie ein verzerrter Teufel. Auch Martini sah es und ließ mich los,
um sich darauf zu stürzen. Er rollte herum, immer noch zuckend, brüllend und
wild durch die Luft schlagend.
Ich schaffte es, mich auf Hände und Knie hochzustemmen. Christopher
und Gower schienen Serene inzwischen unter Kontrolle zu haben. Aber da draußen
war irgendwas, und Martini kämpfte weiter gegen ein Hirngespinst, das wohl
Christopher erschaffen hatte. Ich rappelte mich auf und lief zu ihm hinüber.
Ich konnte fühlen, wie das Tier uns belauerte, und wollte nur noch rennen,
rennen, so schnell ich konnte.
Martini war voll in Fahrt. Ich wartete, bis er sich auf den Bauch
rollte, dann ließ ich mich auf seinen Rücken fallen und nahm ihn in den
Schwitzkasten. Wieder schleuderte er uns herum, aber diesmal war ich darauf
vorbereitet. Er war stark, aber ich schlang die Beine um ihn und drückte zu. Ich
hatte gelernt, wie man rang, und man hatte mir auch beigebracht, wie man einen
Gegner ins Land der Träume schickte. Mein Arm schloss sich fester um seinen
Hals.
»Jeff, bitte, bitte komm zu dir.« Er kämpfte noch immer gegen mich
an, aber vielleicht schon nicht mehr so heftig. Ich lockerte weder die
Beinklammer noch den Griff um seinen Hals. »Schatz, bitte komm zu dir. Ich habe
solche Angst.«
Er zuckte weniger stark. » K -Kitty?« Er
klang, als stünde er noch immer auf der Kippe.
»Ja, ich bin es.« Ich weinte immer noch.
»Warum erwürgst du mich gerade?« Er war verwirrt und gekränkt, und
es dauerte etwas, bis er sich wieder an alles erinnerte.
»Weil du gerade versuchst, sie umzubringen«, schnauzte Christopher.
»Das hat sie ein bisschen aufgebracht. Jeff, reiß dich zusammen. Wir sitzen
hier mitten in der Höhle des Löwen.«
Ich spürte, wie er sich zur Ruhe zwang. »Wer sind die Löwen?«
»Alligatoren.« Meine Stimme brach, obwohl ich versuchte, sie fest
klingen zu lassen.
»Kitty, du kannst jetzt aufhören.«
Seine Herzen hämmerten noch immer wie verrückt. »Lieber nicht.«
Er sah mich über die Schulter hinweg an. »Oh, ja, na gut, dann
klammer dich eben weiter fest, aber hör auf, mich zu würgen.« Er stemme sich
auf Hände und Knie und stand dann auf, alles im Bruchteil einer Sekunde. »Bleib
auf meinem Rücken.«
»Ich brauche meine Handtasche.«
Martini brachte ein gequältes Lachen zustande. »Ach ja.« Er bückte
sich danach und reichte sie mir. »Du hast recht, sie sind überall.«
»Ich will nach Hause.«
»Ich auch, Kleines.« Er ging zu Christopher und den anderen hinüber.
»Danke. Wie steht’s mit Serene?«
» ACE hat sie ganz vorsichtig lahmgelegt.
Ich war drauf und dran, sie einfach K .o.
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