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Alien Tango

Alien Tango

Titel: Alien Tango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gini Koch
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wusstest du. Oder du hättest es gewusst, wenn du das
letzte Jahrzehnt nicht damit verbracht hättest, mir nachzutrauern. Es ist ja
schön, für jemanden die perfekte Frau zu sein. Aber ich bin nicht perfekt, also
wem auch immer du da nachtrauerst, ich bin es nicht – es ist nur das Bild, das
du dir von mir gemacht hast.«
    Er fuhr mit den Händen durch mein Haar und über meinen Rücken,
umfasste wieder meinen Hintern, presste sogar sein Becken gegen mich, aber ich
spürte, dass er jetzt nur schauspielerte.
    »Ja, so ist es wohl.« Er seufzte. »Ich hatte da diese Fantasie, wie
ich dich zurückgewinnen könnte.«
    »Sicher. Aber bitte erzähl es mir nicht, ich will es nicht hören.«
    »Tja, jedenfalls habe ich nicht erwartet, dass es so wird. Ich kann
nicht fassen, dass du für die Centaurionische Division arbeitest, und schon gar
nicht, dass du eine eigene Division leitest.« Er klang amüsiert.
    »Äh, und warum nicht?« Ich versuchte, nicht beleidigt zu sein.
Klappte nicht.
    »Ich weiß auch nicht. Das schien einfach nicht dein Ding zu sein.«
    »Und was genau schien mein Ding zu sein?« Ich versuchte, nicht
ernsthaft sauer zu werden. Klappte nicht.
    »Ich will dich wirklich nicht beleidigen. Aber es ist wie mit Chuck
dem Verschwörer. Ich meine, was soll aus dem Typen schon geworden sein? Der
sitzt doch sicher immer noch bei seinen Eltern zu Hause, jagt Ufos und arbeitet
bei McDonald’s.«
    »Chuckie hat als Student wirklich bei McDonald’s angefangen.« Ich
versuchte, die Vorfreude auf meinen nächsten Kommentar nicht überhandnehmen zu
lassen. Klappte nicht.
    »Siehst du?«
    »Im ersten Semester hat er in ihrem Managementprogramm angefangen,
im Grundstudium hat er dort wieder aufgehört und als Hauptstudiumsprojekt eine
eigene Filiale eröffnet. Noch vor dem Abschluss ist daraus eine landesweite
Kette geworden. Vor fünf Jahren hat McDonald’s ihn für mehrere Millionen
ausbezahlt. Er lebt jeweils halbjährlich in Australien und in D .C und schickt mir andauernd hübsche Geschenke aus
Europa und Australien. Außerdem hat er mich schon nach Vegas, zum Skifahren
nach Aspen und Vail und nach New York mitgenommen. Zusätzlich zu seinen ersten
Multimillionen hat er noch einmal ein Vermögen an der Börse gemacht. Er kann
zwar noch nicht mit Bill Gates mithalten … aber den Preis für den
erfolgreichsten Absolventen unseres Jahrgangs hat er in der Tasche.«
    Vielleicht hätte ich Chuckie heiraten sollen, jetzt, wo ich so
darüber nachdachte. Es war natürlich nur ein Witz gewesen, als er das damals
vorgeschlagen hatte, aber wir hatten wirklich viel gemeinsam. Seine Eltern
vergötterten mich, meine beteten ihn an, und niemand würde ihn heute noch als
Freak bezeichnen. Tja, eine weitere verpasste Gelegenheit.
    »Sehr lustig.«
    »Nein, das ist mein voller Ernst. Du hast immer nur einen Freak in
ihm gesehen, für mich war er ein echt cooler Typ, der sich für die gleichen
Dinge interessierte wie ich.« Ich versuchte, seine nächste Frage nicht vorwegzunehmen.
Klappte nicht.
    »Warst du mal mit ihm zusammen?« Brian klang entsetzt.
    »Nein.« Gott sei Dank hatte er nicht gefragt, ob ich mal mit ihm
geschlafen hatte. Eine einwöchige wilde Affäre in Vegas war schließlich keine
Beziehung. Ich versuchte, mich daran zu erinnern, warum da nie mehr gewesen
war. Klappte nicht. Na ja, der Sex mit Martini hatte offensichtlich jede klare
Erinnerung an die Männer vor ihm ausgelöscht, obwohl es in diesem speziellen
Fall mit etwas Anstrengung vielleicht doch noch klappte. Vor Martini war
Chuckie der absolute Goldstandard gewesen. Immer noch der beste menschliche
Mann, mit dem ich je intim geworden war. Bestimmt hätte das die Frage »Warum
ist dann nicht mehr gewesen?« aufgeworfen, wenn wir uns hier nicht gerade in
einer lebensbedrohlichen Situation befunden hätten.
    »Na dann ist ja gut.«
    Ein weiterer Unterschied zwischen Brian und Martini wurde mir
bewusst. Martini hätte ganz sicher gefragt, ob ich mit Chuckie geschlafen
hatte, weil er mich wesentlich besser kannte als Brian. Auch Chuckie kannte
mich besser als Brian. Vielleicht kannte Chuckie mich sogar besser als Martini,
aber auch dafür war jetzt keine Zeit. Und genau genommen wäre es auch leichter
gewesen, alle aufzuzählen, die mich nicht besser kannten als Brian, als alle,
die mich besser kannten.
    Der Rest unseres Teams traf ein. »Öhm, Süße? Was zum Teufel treibst
du denn da?« Reader klang etwas verstört.
    »Ich treibe Serene so richtig zum Wahnsinn,

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