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Alien Tango

Alien Tango

Titel: Alien Tango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gini Koch
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die
offizielle Kontaktperson der P . T . K .E zur Centaurionischen
Division ist.«
    »Und das bedeutet wohl, dass er offiziell jeden wachen Moment mit
dir verbringen muss.« Martini funkelte mich an. Er kam zwar noch nicht ganz an
Christopher heran, aber viel fehlte nicht mehr.
    Ich zwang mich, neben ihm auf dem Sofa Platz zu nehmen. Er rückte
von mir weg. Ich verschränkte die Hände ineinander und starrte darauf.
Vielleicht schaffte ich es ja, mich zusammenzureißen, wenn ich nur nicht daran
dachte, was mir gerade entglitt. »Warum tust du das?« Meine Stimme blieb ruhig.
    »Was meinst du? Dich beim Betrügen erwischen?«
    »Jeff, ich betrüge dich nicht. Nicht mit Kevin, nicht mit
Christopher und auch sonst mit niemandem.« Ich holte tief Luft. »Warum sagst du
mir nicht einfach die Wahrheit?«
    »Und die wäre?«
    »Dass du dich von mir trennen möchtest.«
    Der Satz hing in der Luft. Meine Augen füllten sich mit Tränen, aber
ich weigerte mich, sie fließen zu lassen. Ich blinzelte schnell, bis die Tränen
zurückgedrängt waren. Er sprach nicht mit mir. Ich dachte an all die vielen
Male, die er mir gesagt hatte, er würde mich lieben – offenbar war er doch ein
phantastischer Lügner, ich hatte es nur einfach nicht sehen wollen. Ich
krampfte die Hände so fest ineinander, dass meine Knöchel weiß hervortraten.
    Immer noch kein Wort von ihm. Ich sah ihn nicht an, ich stand
einfach auf und ging ins Schlafzimmer. Mein Rollkoffer stand dort, und ich
packte für das Klassentreffen. Am liebsten hätte ich keines der Kleidungsstücke
mitgenommen, die er für mich ausgesucht hatte, aber er hatte nun mal einen
wirklich guten Geschmack, und ich konnte ebenso gut schick aussehen, wo ich
doch jetzt als Single hinfuhr.
    Der Koffer war fertig gepackt, aber Martini war nicht ins
Schlafzimmer gekommen. Ich ging zurück ins Wohnzimmer, wo er nach wie vor auf
dem Sofa saß. Ich riskierte einen Blick, für den Fall, dass er inzwischen vielleicht
ohnmächtig geworden war oder so – aber nein, er atmete und starrte weiter
finster vor sich hin.
    »Ich fahre ins Princess .«
    »Warum?« Ach, dann konnte er also doch noch sprechen.
    »Weil du uns für das Klassentreffen angemeldet hast, und ich werde
hinfahren.«
    »Ich dachte, du wolltest nicht hin.«
    »Das wollte ich auch nicht. Und ich will es immer noch nicht. Aber
hier kann ich ja offensichtlich nicht bleiben, und ich will es meinen Eltern
jetzt noch nicht erklären müssen … weil ich es selbst nicht verstehe.«
    Er sah mich an, seine Augen waren kalt. Sogar als er wegen
Christopher und der Fahrstuhlgeschichte wütend auf mich gewesen war – und
damals war er wirklich wütend gewesen –, hatte er nicht annähernd so zornig
ausgesehen. Ich wich zurück.
    »Du weißt genau, was du getan hast.« Er knurrte beinahe.
    »Nein, Jeff, ich weiß es nicht. Ich habe keine Ahnung, was passiert
ist, seit wir aus Florida zurückgekommen sind. Aber ich kann es mir denken.«
    »Und was denkst du dir?«
    »Es hat dir einen Riesenspaß gemacht, mit einer Menschenfrau
zusammenzusein. Du konntest dich ungeniert über das System beschweren, aber
nur, weil du nie geglaubt hättest, dass Richard jemals eine
spezienübergreifende Heirat absegnen würde. Und jetzt sieht es ganz so aus, als
wäre es doch bald so weit, und du denkst, du sitzt in der Falle. Und du liebst
mich nicht, deshalb benimmst du dich wie ein Arschloch, um mich davonzujagen.«
Ich wandte mich ab. »Es hat funktioniert. Ich hole meine restlichen Sachen
irgendwann nach dem Wochenende. Ich werde darauf achten, dass du dann nicht
hier bist.«
    »Kitty.«
    Ich erstarrte und hoffte auf ein Wunder.
    »Die Reservierung läuft auf unsere beiden Namen. Das Hotel ist schon
bezahlt. Sieh es einfach als … bezahlten Urlaub an.«
    »Vielen Dank.«
    Ich verließ das Zimmer und trat hinaus auf den Gang. Ich konnte
nicht richtig sehen, mein Blick war tränenverschleiert. Ich wollte nicht, dass
mich jemand so sah, ich wollte nicht etwas erklären müssen, an das ich nicht
glauben wollte. Ich lief den Flur hinunter und krachte mit jemandem zusammen.
    »Kitty, ist alles in Ordnung?« Christopher packte mich an den
Oberarmen, damit ich nicht hinfiel.
    Ich versuchte immer noch, nicht zu weinen, und brachte kein Wort
heraus.
    »Was ist los? Was ist passiert?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Komm, wir bringen dich erst mal zurück in dein Zimmer.«
    »Nein.« Nur ein Wort, aber es öffnete alle Schleusen. Ich begann zu
schluchzen, und Christopher

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