Alien Tango
ich das nur verdient«-Ausdruck auf
sein Gesicht. Ich prophezeite ihnen eine glückliche Ehe.
Wegen akuten Platzmangels legte man den Paaren nahe, sich ein Zimmer
zu teilen. Außer Problemen mit dem Schallschutz gab es keine Schwierigkeiten,
da wir keinen Flüchtling hier hatten, der unter zwanzig war, was bei den A.C. s Volljährigkeit bedeutete.
Martini und ich fanden unser Zimmer. Wegen unseres Status als
Commander war unsere Unterkunft größer als die meisten anderen. Alle aus dem
Alpha Team und der Luftlandedivision waren auf demselben Stockwerk untergebracht.
Dies war nicht nur ein Zeichen dafür, wie einflussreich unser Flüchtlingsstatus
in der A.C. -Gemeinschaft sein würde, es ließ mich
auch auf Schallisolierung hoffen. Ich wollte mich nicht mit den Witzen von Tim
und Reader herumschlagen müssen, wenn sie mein Jaulen hörten.
Doch eine entsprechende scherzhafte Bemerkung darüber kam bei
Martini gar nicht gut an, und ich verbrachte die nächste Stunde damit, ihn
wieder zu besänftigen. Meine Beunruhigung wuchs zu echter Sorge. Er bemerkte
es, und das stürzte uns beinahe in den nächsten Streit, doch glücklicherweise
übernahm dann unser Paarungstrieb das Ruder und löste das Problem.
Der Sex war großartig, aber sobald wir fertig waren, schlief er
wieder ein, den Kopf an meine Brust gekuschelt. Besonders ungewöhnlich war das
zwar nicht, aber normalerweise hielt er mich hinterher immer noch eine Weile im
Arm. Ich versuchte mir einzureden, dass alles in Ordnung war und er sich das
einfach während unseres Floridatrips angewöhnt hatte.
Doch noch während ich ihm durchs Haar strich, wusste ich schon, dass
ich mir etwas vormachte.
Kapitel 63
Die nächsten beiden Wochen
verliefen bemerkenswert ereignislos und beinahe langweilig. Na ja, natürlich
gab es die eine oder andere Überwesenmanifestation, doch ohne dass das Alpha
Team oder die Luftlandedivision eingreifen musste.
Der Club 51 schien stillzuhalten, und Leventhal Reid hatte von
seiner Forderung, die Centaurionische Division in eine Militäreinheit zu
verwandeln, Abstand genommen. Teilweise war das vielleicht ACE zu verdanken, auch wenn nur eine Handvoll
hochrangiger Menschen wusste, was passiert war. Uns wäre es lieber gewesen,
wenn überhaupt niemand davon erfahren hätte, aber Kevin hatte meine Mum
einweihen müssen, und die musste es an den Präsidenten weitergeben. Und der
konnte es so ziemlich jedem sagen, bei dem er es für angebracht hielt, also
waren wir nicht in der Position, irgendetwas zu vertuschen. Die meisten im
Team, auch Martini, kamen zu der Überzeugung, dass die Operation vorbei wäre.
Es dauerte etwas, bis wir entschieden hatten, welche Menschenhäuser
mit Schleusen ausgestattet werden sollten, denn nach dieser Sache wollte
niemand mehr, dass Mitglieder der Centaurionischen Division flogen oder fuhren,
wenn es nicht unbedingt sein musste.
Ich persönlich verbrachte einige Zeit damit, Chuckie auszuweichen
und Caroline SMS zu schicken. Bei Chuckie hatte ich
mittlerweile Übung, was bedeutete, dass alles so lief, wie es zu erwarten war:
Ich log, er reagierte frustriert, und ich fühlte mich die meiste Zeit über
schuldig. Das gefiel Martini gar nicht, und die Folge war, dass wir uns häufig
anschnauzten.
Mit Caroline war es noch schwieriger. Mit ihr sprechen mochte ich
lieber nicht, weil ich nicht wusste, wie viel sie wusste, und keine verbalen
Verrenkungen riskieren wollte. Infos über Reid und alles, was mit ihm zusammenhing,
hätte ich allerdings schon ganz gern gehabt. Also musste ich meine SMS sehr geschickt formulieren, und das dauerte.
Alles, was ich für meine Mühen bekam, war, dass sich die Situation
in Paraguay beruhigt hatte und die Regierung abwartete und Tee trank. Außerdem
bestätigte sie mir, dass ihr Senator Reid nicht mochte, aber über die Wiesos
und Warums hielt sie sich bedeckt. Sie versprach mir, es mich wissen zu lassen,
wenn sie irgendetwas Neues von Reid oder Paraguay erfuhr, und mehr konnte ich
von meinem einzigen »Insider« in Washington wohl auch nicht verlangen.
Die meiste Zeit verbrachten wir damit, den Status des
Caliente-Stützpunkts zu klären. Meine Eltern erschienen, angeblich, um uns zu
helfen, doch sie machten hauptsächlich Urlaub. Meine Mutter hatte Kevin zum
Caliente-Stützpunkt beordert, weshalb auch er oft hier war.
Ich war dankbar dafür, denn außer mir war er die einzige Person, die
sich noch immer in Alarmbereitschaft befand. Sogar meine Eltern waren der
Meinung, es
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