Alien Tango
zog mich an sich.
»Kitty, was ist los? Wo ist Jeff?«
»Wir haben uns getrennt.«
»Was?« Er schob mich ein Stück weg, um mir ins Gesicht zu sehen.
»Hab ich das richtig verstanden? Du und Jeff habt euch getrennt?«
Ich nickte und die Tränen liefen mir weiter übers Gesicht.
»Aber warum?«
»Er liebt mich nicht. Er wollte nur ein bisschen Spaß mit mir haben,
und er ist wütend und behauptet, ich hätte eine Affäre mit Kevin.«
»Mit Kevin?« Christopher sah verwirrt aus. »Ich weiß ja, dass du ihn
heiß findest, aber verdammt noch mal, du findest doch auch sämtliche A.C. s heiß.« Sein Blick fixierte mich. »Bist du sicher,
dass er nicht mich meint?«
»Ganz sicher. Dein Name ist nicht gefallen. Oh, aber wenn er uns
zusammen sieht, kommt er sicher gleich auf die Idee, dass ich ihn bestimmt auch
mit dir betrogen habe. Wahrscheinlich auch mit James und Paul und Tim. Und
warum nicht auch noch gleich mit deinem Vater?«
Christopher senkte den Blick. »Wohin gehst du jetzt?«
»Wir wollten heute Abend eigentlich zu meinem Klassentreffen fahren,
und jetzt gehe ich eben allein. Dann habe ich noch ganze drei Tage, um darüber
nachzudenken, wie ich das meinen Eltern erklären soll. Und ich kann jetzt
einfach nicht in seiner Nähe bleiben. Er liebt mich nicht, und ich glaube, das
hat er auch nie.«
»Kitty, das ist nicht wahr. Er liebt dich so sehr.«
»Ach ja? Tja, dann geh und rede mit ihm und überzeug dich selbst,
wie sehr er mich liebt.« Ich holte tief Luft und zwang mich, mit dem Weinen
aufzuhören. »Ich weiß nicht, ob ich bei der Centaurionischen Division bleiben
kann.«
»Wir brauchen dich.« Christopher klang panisch. »Ich weiß nicht, was
mit Jeff los ist, aber wir kriegen das schon wieder hin.«
»Viel Glück. Falls ich wirklich wieder zurückkomme, dann stationiere
ich mich irgendwo, wo Jeff nicht ist, okay?«
»Triff keine Entscheidung, bevor das Wochenende nicht rum ist, ja?
Versprich mir das. Da stimmt etwas nicht, gib mir die Chance, das wieder
hinzukriegen.«
»Ich hätte bei dir bleiben sollen.« Ich hatte es gedacht, aber
eigentlich nicht laut aussprechen wollen.
Christopher streichelte mir übers Gesicht und zog mich dann wieder
in seine Arme. »Ich habe dir gesagt, wenn er dir jemals wehtun sollte, dann
bringe ich ihn um. Und das habe ich auch so gemeint. Aber bevor ich ihn
umbringe, will ich noch herausfinden, warum er plötzlich den Verstand verloren
hat. In Ordnung?«
»In Ordnung. Du musst ihn nicht umbringen. Aber sag ihm nicht, dass
es mir etwas ausmacht, ja?«
Er löste sich von mir und nickte. »Ich ruf dich an, vielleicht auch
einfach nur, um zu sehen, wie es dir geht.«
»Danke.«
Er ließ mich los, und ich rannte zu den Fahrstühlen. Ich schaffte es
zum Fuhrpark, ohne dass noch jemand bemerkte, in welchem Zustand ich war, ließ
mein Gepäck in den Kofferraum und mich selbst auf den Fahrersitz fallen und
machte, dass ich hier wegkam.
Kapitel 64
Das Princess
Resort war schön. Jedenfalls sagte ich mir das, während ich den
Parkservice ansteuerte. Ich pflasterte eine fröhliche Miene auf mein Gesicht
und behielt sie erfolgreich während des ganzen Anmeldevorgangs auf. Als ich
gefragt wurde, wo mein Begleiter sei, erwiderte ich einfach, er würde sich
verspäten und einchecken, sobald er ankäme.
Das Zimmer war schön, eine riesige Suite. In einer Kristallvase
stand ein Dutzend roter Rosen. Zuerst dachte ich, das sei hier Standard, doch
dann entdeckte ich eine Karte, die in einer der Blüten steckte. Ich zog sie
heraus. »Kitty, du bist schöner, als es eine Rose je sein könnte. In Liebe,
Jeff.«
Ich kam gerade noch bis zum Bett, bevor ich zusammenbrach. Ich
konnte es einfach nicht fassen, dass jemand so etwas im Voraus arrangieren und
dann so eiskalt sein konnte, als wir uns wegen nichts trennten. Jetzt, wo ich
nicht mehr bei ihm war, fiel es mir schwer zu glauben, dass es wirklich
passiert war. Von dem Moment an, in dem wir uns kennengelernt hatten, war
Martini immer charmant, fürsorglich und liebevoll gewesen. Der Mann, in den ich
mich verliebt hatte, hatte nichts mit dem Mann zu tun, mit dem ich die letzten
beiden Wochen verbracht hatte.
Ich wünschte mir den verlorenen Teil von Terry dringlicher zurück
als jemals zuvor. Sie hätte gewusst, was passiert war, wie ich das in ihm
hervorgerufen hatte und wie ich es wieder in Ordnung bringen konnte.
Mein Handy klingelte. Meine Handtasche lag neben mir auf dem Bett,
und ich hob nach dem vierten Klingeln
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