Alien Tango
ein
schneller Blick auf ihr Namensschild, »Alicia das Leben so schwermachen. Ich
möchte wissen, bei wem ich mich beschweren kann. Das war nicht richtig, und es
war schon gar nicht richtig, dass sie ganz allein mit der Situation fertig
werden musste.« Ich schenkte ihr ein mitfühlendes Lächeln. »Ich weiß, wie es
ist, wenn man dauernd herumkommandiert wird …« Mit den Augen wies ich in
Martinis und Gowers Richtung.
Sie lächelte. »Verstehe.« Sie drückte ein paar Tasten ihres
Computers. »Meine Chefs waren auch nicht gerade begeistert«, sagte sie.
»Derjenige, der das genehmigt hat, war Mr. Leventhal.«
Ich blickte zu Gower hinüber. »Kennst du den?«
Er sah verwirrt aus. »Nein. Absolut nicht.«
Ich nickte. »Alicia, ich glaube, die Lage ist ernst.« Ich hielt ihr
meinen Dienstausweis unter die Nase. »Präsidiale Terrorismus-Kontrolleinheit.
Wir sind verdeckte Ermittler, und unsere Tarnung scheint aufgeflogen zu sein.«
Sie sah verängstigt aus. »Was soll ich jetzt tun?«
»Noch nichts. Aber ich will, dass dieses Flugzeug nirgendwo hinfliegt,
okay?« Sie nickte, und ich zog Gower und Martini zur Seite. »Irgendetwas stimmt
hier nicht. Ganz und gar nicht.«
Gower wollte widersprechen, aber Martini schnitt ihm das Wort ab.
»Sie ist ein Mensch, du nicht.«
Ich kramte mein Handy aus der Tasche. »Tut nichts, ich muss jemanden
anrufen.«
Kapitel 11
Ich wählte, und glücklicherweise
nahm sie schon beim zweiten Klingeln ab. »Hi Mum, ich brauche deine Hilfe.«
»Kitty, was ist los? Du klingst gestresst.«
»Mum, bist du zufällig noch in der Stadt?«
»Nein, Kätzchen, du weißt doch, dass Dad und ich schon in D . C . sind. Wir sind ganz früh
geflogen.«
Ich vermutete, dass sie wohl kaum einen Linienflug genommen hatten,
doch mir blieb keine Zeit nachzufragen. »Ich brauche jemanden hier am Saguaro
International, und zwar schnell. Einen aus deinem Team. Gibt es hier jemanden
in der Gegend?«
»Klar, Kevin Lewis, er ist mein Einsatzleiter und wohnt in der Nähe.
Was ist denn los?«
»Etwas Großes, glaube ich, aber sicher bin ich mir nicht. Es sollte
aber auf jeden Fall ganz schnell jemand herkommen, der tatsächlich berechtigt
ist, einen P . T . K . E .-Ausweis
herumzuschwenken. Ich bin dabei, hier einen echten Aufstand anzuleiern.«
»Bleib mal dran.« Ich hörte, wie sie meinem Vater etwas zurief und
mit seinem Handy einen weiteren Anruf tätigte. »Wo genau bist du?«
»Terminal drei, Abflüge, Gate Neunundzwanzig.«
Sie sprach weiter auf der anderen Leitung. »Okay, er wird gleich da
sein. Willst du mir nicht erzählen, was eigentlich los ist?«
»Das Alpha Team wurde zu einem Einsatz in Florida abkommandiert.«
»Und?«
»Und ist dir aufgefallen, dass wir am Sanguaro International Airport
sind und nicht in Miami? Uns wurde gesagt, wir sollen einen regulären Flug
nehmen statt einer Schleuse oder einem A.C. -Jet.«
Sie schwieg ein paar Augenblicke. »Vielleicht hat das politische
Gründe.«
»Ja, genau das haben sie uns auch erzählt. Aber der Flug, auf den
wir gebucht waren – zweiter Klasse wohlgemerkt, – wurde zwei Stunden lang
aufgehalten, um auf uns zu warten. Abgesehen von unseren fünf Plätzen ist der Flieger
voll besetzt, und sie haben ein weiteres Flugzeug zum selben Zielort starten
lassen, das nicht voll war. Und das Mädchen hier am Schalter durfte keine
Passagiere aus unserem Flieger auf das andere Flugzeug umbuchen.«
»Was, glaubst du, ist da los?«
Es war eine Testfrage, ich wusste, dass Mum bereits begriffen hatte.
»Ich glaube, dass in diesem Flugzeug eine Bombe platziert wurde, um das Alpha
Team auszulöschen.« Ich ließ unerwähnt, dass dadurch auch all die Unschuldigen
an Bord ausgelöscht werden würden. Vor fünf Monaten hatte ich schon erleben
müssen, wie grausam die Bösen sein konnten.
»Ja, so muss es sein. Hast du einen Plan?«
»Den habe ich tatsächlich.«
»Okay, ruf mich wieder an, wenn du mich brauchst. Setz deinen Plan
um. Kevin wird jeden Moment da sein und dich unterstützen.«
»Mach ich. Ich hab dich lieb, Mum, und liebe Grüße auch an Dad.« Ich
legte auf und wandte mich an Gower. »Ich bin ja so froh, dass du da bist. Und
glaub mir, wenn du mir hier und jetzt nicht den Rücken deckst, wirst du es bereuen.«
Ich wartete seine Antwort nicht ab und ging zu Alicia zurück. »Okay,
wir haben hier eindeutig einen Notfall. Lassen Sie das Terminal räumen. Nichts
und niemand verlässt das Flugzeug, besonders nicht das Gepäck, und
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