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Alien Tango

Alien Tango

Titel: Alien Tango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gini Koch
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euch zum Reden
zu bringen.« Ich sah, dass sich Reader schwer zusammenreißen musste, um nicht
laut loszuprusten. Hey, immerhin hatte ich keinen blöden Akzent imitiert oder
so.
    »Ich weiß von nichts.« Seine Blicke flogen durch den Raum. Er konnte
auch nicht besser lügen als die A.C. s.
    Ich erhaschte einen Blick auf Maureen, sie sah zornig aus. Gut so.
Ich schwang ein Bein über ihn und ließ mich mit dem Gesicht zu ihm auf seinem
Schoß nieder. So konnte ich die anderen mühelos im Blick behalten. Beinahe
fühlte ich mich geschmeichelt, weil Shannon tatsächlich neidisch aussah. Lee wirkte
einfach nur erschrocken. »Oh, ich bin mir sicher, dass ich dich zum Sprechen
bringen kann, und es wird dir gefallen, glaub mir.« Ich fuhr mit den Händen
über sein Gesicht und durch sein Haar. Es war ekelhaft, aber alles für die Sache,
oder? Ich war nur froh, dass ich weder Martini noch Christopher sehen konnte,
die inzwischen dankenswerterweise hinter mir standen.
    »Ich … ich …« Thompson begann zu schwitzen. Und er begann auch mit
noch ganz anderen Dingen.
    »Gib es zu, du magst es auf die harte Tour«, raunte ich in meiner
besten Mae-West-Imitation. Ich packte sein Haar und riss ihm den Kopf zurück,
als wäre ich ein Vampir, der ihn beißen wollte. Ich hoffte, Maureens Widerstand
würde möglichst bald gebrochen, denn ich wollte meine Lippen ebenso wenig an
den Hals dieses Kerls legen, wie ich vorhatte, eine Männertoilette sauber zu
lecken.
    Doch ich tat als ob. Während sich mein Mund seiner Kehle näherte,
fixierte mein Blick die übrigen drei Verdächtigen. Ich sah Shannon an. »Du
kommst als Nächster dran.«
    Er sah aus, als wüsste er nicht, ob er bei dieser Ankündigung in
Tränen oder Jubelrufe ausbrechen sollte.
    Mein Blick wanderte zu Lee. »Und dann du, Süßer.«
    Er schluckte, aber ich registrierte, dass er schon weniger entsetzt
und etwas williger aussah.
    Dann sah ich wieder zu Maureen und lächelte sie überlegen an. »Du
darfst leider nur zuschauen.«
    Das war zu viel für sie. »Nimm die Finger von ihm, du
Alienschlampe!« Sie wollte sich auf mich stürzen.
    Gower warf sich nach vorn, packte sie am Nacken und hob sie hoch.
»Kein menschliches Wesen darf unsere Anführerin berühren.« Ooooh, er ging voll
seiner Rolle auf. Wie schön.
    Ich lächelte weiter hinterhältig. »Wenn du uns sagst, was wir wissen
wollen, lasse ich ihn und die anderen gehen.«
    »Warum lest ihr nicht einfach unsere Gedanken?«, fauchte sie. »Ich
weiß, dass ihr das könnt.«
    Das konnten wir zwar nicht, aber warum sollten wir das zugeben? »So
macht es aber … mehr Spaß.« Irgendwo in meinem Inneren nagte das Schuldbewusstsein
an mir, ich hatte auch schon mit ansehen müssen, wie jemand Martinis Leben
bedrohte, und es kam mir falsch vor, das jemand anderem anzutun. Allerdings
wollten diese anderen sowohl Martini als auch den Rest von uns töten, mitsamt
einer Flugzeugladung voll unschuldiger Menschen. Ich beschloss, dass das
moralische Dilemma hiermit ein Ende hatte. War ja mal ganz nett gewesen.
    Ich schwang die Hüften an Thompson Oberkörper heran. Für sie sah das
aus, als würde ich mich lasziv an ihm reiben, während ich ihn in Wirklichkeit
nicht einmal berühren musste. Sie zappelte und schlug mit zu Krallen gekrümmten
Fingern um sich, doch sie war so klein, dass sie Gower nicht einmal mit einem
Fußtritt treffen konnte.
    »Entweder sagst du es mir freiwillig … oder ich ruiniere ihn
unwiederbringlich für andere Frauen. Hat man einmal eine Außerirdische gehabt,
will man nie wieder etwas anderes.« Was außerirdische Männer anging, war das
meiner Erfahrung nach jedenfalls absolut zutreffend.
    »Ist schon gut«, rief Thompson ihr zu. »Ich kann es aushalten.«
    Maureen drehte durch. »Du Mistkerl, du willst es doch mit ihr treiben! Ich bringe euch alle beide um!«
    Wieder lächelte ich sie an. »Willst du mir erzählen, was hier vor
sich geht? Oder willst du zusehen, wie ich es vor deinen Augen mit allen dreien
tue? In dem Bewusstsein, dass sie dich danach nie mehr auch nur ansehen
werden?«
    Maureen sah aus, als wollte sie auspacken. »Nein, sag es ihr
nicht!«, brüllte Shannon. »Wir werden stark sein, Maureen, ich verspreche es.
Soll sie doch mit uns machen, was sie will, wir werden hart bleiben.«
    Reader und Tim mussten einen Schritt hinter den Gefangenen
zurücktreten. Sie wurden von Lachkrämpfen geschüttelt und mussten sich
gegenseitig stützen, wobei sie versuchten, keinen Laut von sich zu

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