Alien Tango
sodass man das Unterhemd gerade
noch hervorblitzen sah, und das schwarze Jackett über dem Arm.
Erschreckenderweise weckte sein Anblick in mir den Wunsch, jetzt sofort in den
Jet zurückzukehren, und zwar nicht, um zu schlafen.
Leider war das keine Option. Alfred hatte die Nummer meines
mysteriösen Anrufers durch den Computer gejagt und herausgefunden, dass der
Anruf aus dem Space Center gekommen war. Allerdings war er von einem
öffentlichen Apparat im Rezeptionsbereich geführt worden, und wir hatten keinen
Zeugen ausfindig machen können.
»Wie sind die an meine Nummer gekommen?«
»Keine Ahnung«, erwiderte Martini. »Wie viele Leute haben sie denn?«
Ich überlegte. Nach der Operation Scheusal hatte ich ein neues Handy bekommen. A.C. -Design,
was bedeutete, dass es problemlos jedes Wetter und jede Erschütterung aushalten
konnte. Meine Nummer hatte ich aber behalten. Damals war es mir nicht wie ein
Sicherheitsleck vorgekommen. »Na ja, so ziemlich jeder, der mich kennt. Aber
das würde bedeuten, dass mein Stalker entweder ein centaurionischer Agent, ein
Familienmitglied, einer meiner früheren Freunde von der Schule oder der Arbeit
oder jemand aus Mums Team ist.«
»Alles sehr unwahrscheinlich«, gab Martini zu.
»Aber wie wir wissen, nicht unmöglich.« Christopher klang so
aufgebracht, wie ich mich fühlte.
Jerry sah nachdenklich aus. »Es könnte gut jemand sein, der hier
arbeitet.«
»Wie meinst du das?«
»So viele Mobilfunkbetreiber gibt es nun auch nicht. Wenn man mit
der passenden Regierungserlaubnis auftaucht, könnte man in ein paar Minuten
eine komplette Auflistung aller Katts bekommen. Wie viele Katherine Katts kann
es schon geben?«
»Vermutlich nicht nur mich, meine Eltern sind bestimmt nicht die
Einzigen, die Sinn für Humor haben.«
Jerry lächelte. »Stimmt wohl, aber allzu viele können es auch nicht
sein. Und noch weniger leben in Pueblo Caliente.«
»Nur ich, glaube ich.«
Er zuckte mit den Schultern. »Also, kein Problem. Überprüft einfach,
wer im Space Center die nötige Befugnis hat, um an diese Information
ranzukommen. Dann haben wir entweder unseren Mann oder zumindest eine begrenzte
Anzahl an Verdächtigen.«
»Er könnte einem Untergeben befohlen haben, anzurufen«, warf Alfred
ein.
Jerry zuckte wieder die Schultern. »Dann hätten wir wenigstens den
richtigen Ansatzpunkt.«
»Es könnte auch ein nicht so ranghoher Angestellter sein, der die
nötige Erlaubnis gefälscht hat«, befand Reader.
»Ja, aber ich glaube, Jerry ist auf der richtigen Spur.« Ich atmete
tief durch. »Nicht, dass ich mich nicht freue, noch am Leben zu sein, aber was
soll eigentlich vor uns geheim gehalten werden?«
»Was meinst du damit?«, wollte Christopher wissen.
»Jeff hat einen Anruf von Alfred bekommen. Alle waren sofort in
Alarmbereitschaft. Und von diesem Moment an haben etwas und viele Jemands
versucht, uns von dem fernzuhalten, weshalb wir überhaupt alarmiert worden
sind.«
»Ich habe angerufen, weil ein unbekanntes Wesen an das Raumschiff,
in dem Michael Gower saß, angedockt und es schließlich infiltriert hat«, fasste
Alfred zusammen. »Ich bin nicht sicher, ob diese Vorfälle zusammenhängen.«
»Ich schon«, riefen Reader und ich gleichzeitig.
Martini und Christopher sahen finster drein. Ich lachte. »Wir sind
Menschen, wir ticken gleich.«
Reader grinste. »Und außerdem sind wir beide genial. Das hilft
natürlich auch. Aber jetzt mal ernsthaft, unser Ziel war herauszufinden, was
mit der Valiant passiert ist. Und das wissen wir
immer noch nicht.«
»Dann finden wir das jetzt mal als Allererstes heraus.«
»Ich würde lieber herausfinden, wer versucht, uns umzubringen«,
befand Martini trocken.
»Ich glaube wirklich, dass unsere Chancen da besser stehen, wenn wir
uns vorher darum kümmern, was mit der Valiant passiert ist.«
»Ich habe Paul bereits gebeten, das Personal auf Verbindungen zum
Club 51, zu Howard Taft und Leventhal Reid zu überprüfen«, warf Reader ein. »Er
ruft uns an, wenn er irgendetwas findet. Unser Lieblings- FBI -Mann
hat deine Mutter über alles in Kenntnis gesetzt.«
»Gut, ich hoffe, sie hat schon ein paar gute Ideen.« Ich wandte mich
wieder an Alfred. »Ist das Sicherheitspersonal des Space Centers im Urlaub?
Oder wurde die Sicherheitsstufe gesenkt oder so?«
Er sah entsetzt aus. Diesen Gesichtsausdruck rief ich erstaunlich
oft hervor. Ich fragte mich, ob das wohl einer der Gründe war, warum Martini
mich von seinen Eltern ferngehalten
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