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Alien Tango

Alien Tango

Titel: Alien Tango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gini Koch
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war.
    Ich erwachte noch immer schluchzend. Martini wiegte und küsste mich
auf den Kopf. »Kitty, wach auf, Kleines. Bitte, Kleines, ist schon gut.« Ich
klammerte mich an ihn und nickte, während er mich an sich zog und wieder
küsste. »Ruhig, Kleines, ich bin ja da, und du bist in Sicherheit.«
    »Geht es … den anderen … gut?«
    »Nicht besonders. Es ging ihnen wie dir. Sie sind kurz aufgewacht
und dann wieder tief eingeschlafen.«
    »Weinen sie auch?«
    »Ja. Es ist furchtbar.«
    Ich umarmte ihn. »Es tut mir leid. Das Wesen will dir nicht wehtun.
Es war nur so schrecklich einsam.«
    »Es tut mir nicht weh. Ich glaube, es hat all das hier von mir
abgeblockt. Ich empfange keinen Schmerz, zumindest nicht von dir, Paul oder den
anderen Astronauten. Ich kann James fühlen, dich aber nicht.« Ich hörte die
Angst, die in sich in seine Stimme stahl.
    »Es ist nur vorübergehend, bis alles vorbei ist. Es will nicht, dass
du leidest.«
    »Dich weinen zu sehen, ist nicht gerade spaßig.«
    Ich riss mich zusammen und setzte mich in seinem Schoß auf. »Ich
weiß.« Martinis Gesicht war so angespannt und sein Blick so besorgt, dass ich
einfach nicht anders konnte. Ich küsste ihn. Er erwiderte den Kuss, und der
Schmerz verschwand.
    Langsam beendete er unseren Kuss. »Wann werde ich deine Gefühle
wieder wahrnehmen können?« Er streichelte mir über Gesicht und Nacken, und ich
hätte am liebsten geschnurrt. Und noch ganz andere Dinge getan. Er grinste.
»Oh, ab jetzt, verstehe.«
    »Schön, dass alles wieder normal ist.«
    Martini sah sich um. »Aber nur bei uns.«
    Ich folgte seinem Blick. Gower hatte sich zusammengerollt, und
Reader wiegte ihn genauso, wie Martini mich gewiegt hatte. Brian ging es nicht
anders, und Claudia hatte die Arme um ihn geschlungen. Auch die anderen
Astronauten waren mit uns im selben Raum. Lorraine hielt Chee in den Armen, und
Alfred wiegte Michael. Noch hatte sich niemand erholt.
    »Ich muss ihnen helfen.« Ich rutschte von Martinis Schoß und ging
zuerst zu Gower hinüber.
    Reader sah verstört aus. »Süße, so hatten wir uns das aber nicht
vorgestellt.«
    »Es … hat uns etwas gezeigt. Dinge, die wir sehen mussten.«
    »Warum?«, schluchzte Gower.
    Ich streichelte seinen Kopf. »Damit wir es niemals vergessen. Wir
sind allein hier draußen, und wir müssen zusammenhalten. Das Wesen möchte bei
uns sein, aber es möchte auch, dass wir es verstehen. Ihr Schmerz ist unser
Schmerz, nur viel größer. Bist du da drin?« Diese Frage war nicht an Gower
gerichtet.
    Er nickte. »Ja, sind wir.« Die Stimme klang anders, nicht wie
Gowers. »Wir wollten nicht so viel Schmerz verursachen.«
    »Ist schon in Ordnung, wir werden uns wieder erholen. Wir können
das, so passen wir uns an und überleben. Aber kannst du Paul vielleicht
irgendwie helfen?«
    »Wir … versuchen es. Er wehrt sich.«
    Ich musste tatsächlich ein bisschen kichern. »Er ist eben ein Mann.
Die nehmen nur Hilfe an, wenn sie unbedingt müssen.«
    »Heißt das, dass ich ab jetzt zusätzlich noch mit einem galaktischen
Bewusstsein schlafen gehen werde?«, wollte Reader wissen. »Falls ja, brauchen
Paul und ich ein größeres Bett.«
    »Nein. Wir werden nicht stören. Wir wissen, wie wichtig du bist für … uns?«
    »Für Paul, und du bist jetzt ein Teil von Paul, also stimmt das
schon so.« Ich sah Reader an. »Es wird wohl noch eine ganze Weile lang verwirrt
sein. Denk einfach dran, dass es wirklich versucht, sich anzupassen und keine
Probleme zu machen.«
    Er brachte ein Grinsen zustande. »Ich tue mein Bestes.«
    Gowers Körper wurde von einem erleichterten Seufzen geschüttelt. »Was
ist hier los, Jamie?« Das war wieder seine eigene Stimme.
    »Ich schätze, wir kommen allmählich zum Schluss, dass wir nie wieder
nach Florida wollen«, antwortete Reader. »Andererseits bist du jetzt ein
nagelneues, verbessertes Paul-Modell, und wir haben uns bestimmt bald alle
daran gewöhnt. Oh, und lass dir von dem Wesen helfen, ja? Übrigens, Süße, wir
müssen ihm einen Namen geben. Wenn ich es weiter nur ›das Wesen‹ nenne, bekomme
ich Angst, dass bald etwas aus Pauls Brust hervorbricht.«
    »Verstehe. Was für einen Namen?«
    Gower setzte sich auf und zuckte irgendwie komisch. »Oh, das fühlt
sich wirklich komisch an. Okay, das Wesen sagt, dass ihm der Name Kitty
gefällt.«
    Reader und ich brachen in schallendes Gelächter aus. »Das wäre schon
interessant«, sagte Reader mit einem anzüglichen Grinsen. »Aber wenn wir hier
schon

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