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Alien Tango

Alien Tango

Titel: Alien Tango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gini Koch
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einen flotten Dreier hinlegen, dann würde ich doch das Original
vorziehen.«
    »Finde ich überhaupt nicht lustig«, warf Martini ein.
    Gower zuckte wieder. »Ich hoffe, das geht auch sanfter, ich komme
mir vor, als hätte ich Schluckauf. Ich habe ihm erklärt, dass wir ihm lieber
einen eigenen Namen geben würden, um es in seiner ganz besonderen Art
anzuerkennen.« Mr. Diplomatie in Aktion. Ich hatte schon meine Gründe gehabt,
warum ich Paul für das Wesen ausgesucht hatte.
    »Wie wär’s mit Bob?«
    »Das soll wohl ’n Scherz sein! Ich teile mir meinen Verstand auf
keinen Fall mit ›Bob‹«, gluckste Gower. »Das Wesen meint, es fände Bob auch
nicht so toll, auch wenn das wirklich keine Beleidigung für all die großartigen
Bobs sein soll, die es gab, gibt und noch geben wird.« Es verstand also schon
etwas Humor. Das war ein gutes Zeichen.
    »Willst du einen Jungen- oder einen Mädchennamen? Oder lieber einen
nicht geschlechtsspezifischen?«
    Gower schien nachzudenken oder eine stumme Unterhaltung in seinem
Kopf zu führen. Er zuckte wieder ein bisschen, aber schon nicht mehr so schlimm
wie vorher. »Einen nicht geschlechtsspezifischen.«
    »Okay, ich denke darüber nach, während ich mal ein Auge auf die
Astronauten werfe.«
    »Auf die musst du kein Auge werfen«, blaffte Martini.
    »Oh, Jeff, du weißt, was ich meine.« Ich stand auf, ging zu Brian
hinüber und kniete mich neben ihn und Claudia. »Hey Großer, komm schon, es ist
alles gut.«
    Brian griff nach meiner Hand und drückte sie. »Das war echt
schrecklich.«
    »Ja, war es. Aber sieh’s mal positiv, du musst immerhin nicht jeden
Tag damit leben, so wie Paul.«
    Brian schüttelte den Kopf. »Ich werde das niemals vergessen können.«
    »Ja, ich weiß, mit dem Vergessen hast du’s nicht so. Aber das ist schon
okay. Es soll nicht vergessen werden. Aber dir geht es gleich wieder gut.
Außerdem ist das doch ein Klacks im Vergleich zu den Hügelrennen im Monsun.«
    »Oder zum Treppendrill im Sandsturm.« Er schaffte ein Lächeln. »War
eine gute Vorbereitung für meine Karriere.«
    »Für meine auch, jedenfalls für die zweite.« Brian schien bereit,
sich aufzusetzen, und Claudia und ich halfen ihm. Er hielt weiterhin meine
Hand. Claudia strich ihm über den Kopf, und Brian lehnte sich gegen sie. Aus
dem Augenwinkel konnte ich Randy sehen, und der wirkte genauso wenig begeistert
wie Martini im anderen Augenwinkel.
    »Ich glaube, es ist vorbei«, sagte er endlich.
    »Gut, dann sehen wir mal, dass wir dich auf die Beine kriegen.«
    Ich wollte gerade aufstehen, als sich Martinis Arm um meine Taille
schlang, mir aufhalf und meine Hand nachdrücklich aus der von Brian zog. »Ich
helfe ihm, du solltest dich auch noch schonen.«
    Martini streckte Brian seine Hand entgegen, der sie zögerlich
ergriff. Dann zog Martini Brian auf die Füße, und zwar schneller, als ihm unter
diesen Umständen vermutlich guttat.
    Aber Brian grinste nur. »Danke. Ist trotzdem alles immer noch nicht
so schlimm wie ein Wiedereintritt.« Er wandte sich um und wollte Claudia
helfen, aber Randy war schon da und übernahm das betont selbst. Brian sah mich
an. »Ich bin anscheinend beliebt.«
    »Bei den Frauen.« Martini versetzte mir einen Blick, der mir
klarmachte, dass ich solche Scherze wohl besser lassen sollte. »Ich geh mal
nach Daniel sehen«, sagte ich schnell.
    Lorraine hielt zwar noch immer Chee in den Armen, doch Joe wirkte
nicht annähernd so eifersüchtig wie Randy. Vermutlich, weil Chee einen Ehering
trug. Als ich die beiden erreichte, hatte Lorraine ihm schon beim Aufsetzen
geholfen. »Daniel kommt schon wieder in Ordnung«, sagte sie und strich ihm über
den Kopf.
    Wie Brian lehnte sich auch Chee gegen sie. Aber anders als Brian
schien er sich mehr Gedanken um die anderen zu machen als um seine Rückenlehne.
»Wie geht es dir? Sind die anderen okay?«
    »Mir geht’s gut, und Paul und Brian anscheinend auch. Nach Michael
habe ich noch nicht geschaut.« Ich blickte zu ihm hinüber. Er lag noch immer
zusammengerollt in Alfreds Schoß, der ihn wiegte wie ein kleines Kind. »Da
drüben sieht es noch nicht so gut aus.«
    Chee nickte. »Das überrascht mich nicht.«
    »Warum das?«
    Er lächelte mich matt an und senkte die Stimme. »Weil er der
einsamste ist.«
    »Nicht Brian?«
    Chee schüttelte den Kopf. »Da gibt es immerhin dich. Und auch wenn
du mit einem anderen zusammen bist, habt ihr beiden doch eine gemeinsame Geschichte.
Und er bedeutet dir offensichtlich etwas,

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