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Alien Tango

Alien Tango

Titel: Alien Tango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gini Koch
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Interessant.
    »Woher weißt du das?«
    »Fühle es. Aus dem Gleichgewicht.«
    »Bin ich schlecht für ihn?«
    »Nein!« Brian sah zu mir auf. »Braucht dich. Aber … muss … sicher
fühlen.«
    »Sicher?«
    Bevor das Wesen mir antworten konnte, kam Gower wieder herein. »In
Ordnung. Ich bin bereit.«
    »Setz dich hin.« Brian hielt mich noch immer umschlungen. Gower
setzte sich wieder neben mich. »Haltet Hände.«
    Das taten wir, und dann fühlte ich, wie etwas durch mich hindurchfloss,
von Brian zu Gower. Es war stark und einsam und ein kleines bisschen
verängstigt, aber auch fasziniert und aufgeregt. Es hatte vieles gesehen, aber
nicht vieles, das es auch hatte sehen wollen. Es war mächtiger als alles, was
ich je erlebt hatte, wie ein gewaltiger Stromschlag, an dem man aber nicht
starb.
    Ich fühlte, wie es an dem zarten Hauch, der von Terry noch in mir
war, vorüberstrich und sie dann von mir löste. Ich wollte weinen, aber es
streichelte mein Bewusstsein. »Nicht fair, für sie nicht und nicht für dich.
Musst sein, was du bist, musst sie sein lassen, was sie war. Ist hier, bei uns,
wenn du sie brauchst.«
    Der mächtige Strom floss weiter durch mich hindurch, es kam mir vor
wie eine Ewigkeit, doch ich hatte kein Zeitgefühl mehr. Dann, endlich, war es
vorbei. Ich fühlte mich, als schwebte mein Geist von außen um meinen Körper
herum, und ich sah zu, wie Brian zu Boden rutschte und auf dem Rücken liegen
blieb. Gower sank gegen meinen Körper, was auch mich zu Boden riss, und ich
landete auf Brian. Ich war noch nicht zu weggetreten, um mir keine Gedanken zu
machen, wie Martini das wohl fand, aber ich konnte nichts dagegen tun.
    »Danke.« Die Stimme des Wesens war ein körperloser Gedanke. »Wir
werden dich auch niemals verlassen.«
    Etwas umfing meinen Geist, und ich fühlte mich geliebt und
beschützt, und dann ließ es mich los.
    Mein Geist rauschte zurück in meinen Körper, und ich rauschte direkt
in tiefe Bewusstlosigkeit.

Kapitel 37
  Als ich erwachte, hielt mich jemand
umschlungen. Ich fühlte zwei Herzen pochen, und die Arme um mich waren mir sehr
vertraut. »Jeff?« Ich wollte die Augen öffnen, aber es war, als lägen Sandsäcke
auf meinen Lidern.
    »Ist schon gut, Kleines, ich bin da.«
    Ich konnte andere Stimmen hören. »Ist Paul wach?«
    »Noch nicht.« Martini klang angespannt. »Die Astronauten kommen
gerade wieder zu sich.«
    »Das Wesen ist jetzt in Paul.«
    »Das hat James uns schon gesagt.« Martini klang weder entspannt noch
erleichtert. »Kleines, kannst du deine Augen aufmachen?«
    »Ich versuche es. Ich bin so müde.« Das war ich wirklich. Ich wollte
mich zusammenrollen, mein Gesicht an seinem Hals vergraben und schlafen.
    Martini zog mich an sich, und schon war mein Gesicht genau dort, wo
ich es mir gewünscht hatte. Ich schlang die Arme um seinen Hals und schlief
ein.
    Meine Träume waren äußerst interessant, vor allem, weil mir bewusst
war, dass ich träumte. Ich sah Dinge, die ich mir niemals vorgestellt hatte,
Dinge, von denen ich glaubte, dass sie aus einem anderen Sonnensystem stammten.
Ich sah eine Konstellation aus drei Sonnen, zwei großen und einer sehr kleinen
und roten, die viel weiter entfernt lag. Ich sah viele Planeten. Ich konnte sie
nicht zählen, aber sie bewegten sich merkwürdig. Es gab zwei Gruppen, bestehend
aus jeweils drei Planeten, und jede der Planetengruppen umkreiste eine der großen
Sonnen. Der Rest rotierte in einer sonderbaren Achterschleife um sie herum. Ich
begriff, dass ich das Alpha-Centauri-System vor mir sah. Ich versuchte, Martinis
Heimatplanet und Beta Zwölf zu finden, aber bevor es mir gelang, wurde ich
davongezogen.
    Ich flog durchs All, tanzte zwischen Kometen hindurch, durchquerte
endlose leere Weiten, steuerte auf ein winziges Licht in weiter Ferne zu, das
langsam zu einer kleinen gelben Sonne wurde, den beiden Sonnen, die ich gerade
verlassen hatte, ganz ähnlich. Ich zog an Körpern vorüber, die ich als die
äußeren Planeten meines eigenen Sonnensystems erkannte, umrundete Saturn und
Jupiter, raste dann durch den Asteroidengürtel am Mars vorbei auf das blaugrüne
leuchtende Juwel zu, dass dort draußen hing, so allein. Ich umschloss es und
begann zu warten.
    Die Einsamkeit traf mich so hart und allumfassend, dass ich zu
schluchzen begann. Das Wesen verstand besser als jeder Mensch auf der Erde, wie
allein dieser Planet wirklich war. Und das Wesen war noch einsamer als die
Menschen, denn niemand auf der Erde wusste, dass es da

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