Alien Tango

Titel: Alien Tango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gini Koch

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die
Zelle. Reader, der noch immer draußen stand, verriegelte die Tür wieder.
    »Warum ist er dabei?«, fragte Brian, der gerade nicht Brian war.
    »Ich glaube, er kann helfen.« Ich setzte mich. »Mir ist ein bisschen
schlecht, weil wir uns so schnell bewegt haben.« Ich klopfte neben mir auf die
Couch. »Kommt schon, setzt euch.« Gower tat es, Brian blieb zwar stehen, trat
aber direkt vor mich.
    »Warum?«
    »Warum mir schlecht ist? Ich bin ein Mensch, ich funktioniere anders
als A.C. s.«
    Er sah Gower an. »Er ist beides.«
    »Woher weiß es das?«, fragte Gower mich leise.
    »Körper und Gehirn nicht wie bei den anderen.« Brian rückte näher an
Gower heran. »Mehr wie wir.«
    Gower lehnte sich weiter zurück. »Vielleicht.«
    Ich griff nach Brians Hand. »Er ist noch nicht bereit. Komm zu mir.«
    Er kniete sich vor mich hin. »So allein.« Er begann wieder zu
weinen.
    »Ich weiß.« Ich legte seinen Kopf in meinen Schoß. »James, schalt
die Gegensprechanlage aus.«
    Er seufzte. »Okay.« Ich hörte ein Klicken und ein leises Rauschen,
das anzeigte, dass die Gegensprechanlage inaktiv war.
    »Paul, hör mir zu, was ich dir jetzt sage, muss unter uns bleiben.
Du darfst es Jeff oder Christopher niemals erzählen.«
    »Terry ist immer noch in dir«, sagte Gower sanft.
    »Du wusstest es?«
    »Ich habe es vermutet. Als du begriffen hast, was da vor sich geht,
nahm ich an, dass ein Teil von ihr immer noch da drin sein muss.« Er legte die
Hände auf meine Schläfen und konzentrierte sich. »Es ist nur ein sehr kleiner
Teil von ihr«, sagte er endlich. »Eigentlich nur … ein Hauch.«
    »Das glaube ich auch. Aber in manchen Momenten hilft sie mir, und
jetzt ist ein solcher Moment.« Ich streichelte über Brians Kopf. »Kannst du mir
etwas sagen? Wenn du dich mit jemandem hier verbindest, bedeutet das dann, dass
das ganze Bewusstsein, alles, was sich jetzt hier und auch noch dort draußen im
Weltraum befinden, auf diese Person übergeht?«
    Er nickte. »Will euch nicht wehtun. Hier, um zu wachen!«
    Ich sah wieder Gower an. »Das Wesen ist ein Kollektiv aller A.C. -Talente, ein Destillat. Sie hätten keine
Empathiekräfte dazumischen sollen, haben es aber getan. Und deshalb ist das
hier passiert, könnte aber für uns ein Vorteil sein. Der empathische Teil hat
begonnen, die Astronauten, die er gesehen hat, zu mögen. Und wenn einer von
ihnen da draußen gestorben ist, hat er das Bewusstsein des Astronauten an sich
gezogen. Also enthält es jetzt auch menschliche Seelen. Deshalb denkt es, dass
du ihm am ähnlichsten bist. Du bist ein Mensch-/ A.C. -Hybrid.«
    »Und warum ist das ein Vorteil für uns?« Gower klang, als wäre ihm
nicht ganz wohl bei der Sache.
    »Die Katastrophe auf der Challenger hat
das Wesen genauso traumatisiert wie den Rest der Welt. Es wollte die Crew
retten und konnte es nicht. Ich glaube, das war der Knackpunkt. Es will uns
nicht wehtun, es will uns beschützen. Deshalb hat Jeff Verwirrung gespürt. Es
möchte helfen, soll aber schaden.«
    »Und warum fühlt es sich von dir angezogen?«
    »Sie versteht. Sie denkt … richtig.« Die Tränen flossen noch immer,
meine Hose war schon ganz nass.
    »Tja, dann gibt es da draußen also doch irgendetwas, das deine Art
zu denken versteht«, gluckste Gower. »Ich weiß nicht recht, ob mich das jetzt
sonderlich beruhigt.«
    Ich rollte mit den Augen. »Reizend. Aber wir müssen helfen. Und dazu
brauchen wir deine Hilfe«, fügte ich hinzu, während ich Brian wieder über den
Kopf strich.
    »Wie?« Brians Augen waren noch immer verschleiert.
    »Warum möchtest du nicht bei Michael bleiben?«
    »Nicht der richtige Geist. Ähnlich, aber nicht richtig. Tut weh.«
    »Ich glaube, sie müssen sich mit jemandem verbinden, der ein A.C. -Talent hat.« Ich atmete tief durch. »Das wärst dann
wohl du.«

Kapitel 36
  »Warum ich?« Gower klang zwar nicht
annähernd so entsetzt, wie ich erwartet hatte, aber völlig überzeugt war er
auch nicht.
    »Ich glaube, sie müssen sich mit jemandem verbinden, der Träume und
Vorstellungen sehen kann. Sie kommunizieren anders als wir. Es ist unheimlich
schwierig für sie, merkst du das nicht?« Er nickte. »Aber mit dir könnten sie
auf einer anderen Ebene kommunizieren, ohne Worte.«
    »Warum nicht Jeff oder Christopher oder eines der Mädchen?«
    »Weil sie keine Hybriden sind. Und weil du Mitglied des Alpha Teams
bist, was bedeutet, dass wir das mächtigste Bewusstsein unseres Sonnensystems
mit dem Geist eines Mannes