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Alien vs. Predator

Alien vs. Predator

Titel: Alien vs. Predator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Cerasini
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in zwei Kategorien einzuteilen – Wissenschaftler, von denen sie einer war, und Roughnecks, Typen, die das schwere Gerät bedienten. Letztere waren ein ganz eigener Menschenschlag, einer, dem man in der Antarktis öfter begegnete und mit dem Lex unglücklicherweise nur allzu vertraut war.
    In der Mitte des Laderaumes waren zwei gewaltige Fahrzeuge festgeschnallt, jedes etwa von der Größe eines Drei-Achsers. Lex kannte sie aus ihrer Zeit als Umweltspezialistin im Forschungszentrum für Natürliche und Beschleunigte Bioremediation am Oak Ridge National Laboratory. Es waren kompakte, mobile Bohrplattformen, ausgestattet mit mulitspektralen Minilabors. Allerdings waren die Prototypen am ORNL nicht annähernd so fortschrittlich wie diese Modelle. Sie ging zu den Maschinen, um sie sich genauer anzusehen. Einen Augenblick später erschien Miller an ihrer Seite, ohne Gepäck, aber mit trockenen Kleidern.
    „Das ist ganz schön abgefahrenes Gerät da drüben“, sagte sie und nickte mit dem Kopf in Richtung der Bohrplattformen.
    Miller nickte. „Ich frag mich, was man damit macht.“
    Noch bevor Lex antworten konnte, tat es jemand anderes.
    „Nun“, sagte Sebastian De Rosa und trat näher. „Das hier drüben“ – er deutete auf einige Rohre an der Seite der Maschine – „ist ein hochentwickelter Wärmeumwandler. Ich würde also auf eine Bohrvorrichtung, die auf Hitze basiert, tippen.“
    Miller hob einen Finger. „Sagen Sie nichts… Physiker?“
    „Eigentlich Archäologe“, bekannte Sebastian. „Mein Kollege Thomas und ich interessieren uns für alles, was gräbt und bohrt.“
    „Das wird ja immer geheimnisvoller.“ Man konnte Miller ansehen, dass er jede Minute dieses Abenteuers genoss. „Da hätten wir einen Chemieingenieur, einen Archäologen und eine Umweltexpertin. Und da drüben habe ich sogar einen Ägyptologen getroffen. Was machen wir alle auf demselben Boot?“
    Sebastian zog eine Braue hoch. „Ich nehme an, einer von uns ist der Mörder. So ist es doch üblich, oder?“
    Lex lächelte – das erste Lächeln seit ihrer erzwungenen Abreise aus Nepal. Sie war einfach hingerissen. Dann bemerkte sie einen ungewöhnlichen Gegenstand, der an einem Lederband um Sebastians Hals baumelte, und fragte ihn geradeheraus: „Was hat’s mit dem Flaschendeckel auf sich?“
    „Das ist ein wertvoller archäologischer Fund“, entgegnete er ohne jede Spur von Ironie.
    Miller war indessen beim Anblick der Bohrplattformen von unstillbarer Neugier gepackt worden. Er stieg eine Metallleiter hinauf, um sie unerlaubt zu untersuchen, stellte sich auf das Dach der einen Maschine und kletterte dann an der Seite wieder hinunter. Die Kabine war unverschlossen, also schlüpfte er hinters Steuer und sprang dahinter auf und ab wie ein Kind auf einem Hüpfball.
    Plötzlich wurde Miller von vier großen, muskulösen Männern in Kampfanzügen umringt. Sie trugen Namensschilder, die sie als Verheiden, Boris, Mikkel und Sven auswiesen. Keiner der Männer lächelte. Stattdessen rückten sie bedrohlich näher. Zwischen ihnen wirkte Miller wie ein Faden Zahnseide. Der größte der Männer – Verheiden – trug eine lange Narbe auf der Wange. Er streckte den Kopf in die Kabine und näherte ihn Millers Gesicht.
    „Haben wir Spaß?“
    Miller nickte eifrig. „Mein erstes echtes Abenteuer. Ich kann’s gar nicht erwarten, meinen Kindern von alledem zu erzählen.“
    Verheiden grinste höhnisch. „Für dich mag es ja ein großes Abenteuer sein, Papa, aber für die anderen hier ist es bloß ein Job. Raus aus der Maschine und zurück in dein Provinzdorf, bevor du uns alle umbringst.“
    Als Miller nicht sofort reagierte, brüllte Verheiden los: „Nimm die Finger von der Ausrüstung, oder du kannst deinen Arsch als Hut tragen!“
    Miller krabbelte rasch aus der Kabine, als Lex dazukam.
    „Toller Teamgeist“, sagte sie.
    Verheiden sah zu Lex, dann zu Maxwell Stafford.
    „Halt die Beaker von der Ausrüstung fern!“, bellte er.
    Max Stafford seufzte. Als akribischer Organisator hatte er lange und hart daran gearbeitet, diese sehr teure Expedition zusammenzustellen. Das letzte, was er brauchen konnte, waren persönliche Streitereien, die nur zu angeschlagenen Egos und verschwendeter Energie führten. Für beides war die Unternehmung, zu der sie sich aufmachten, zu wichtig. Er stellte sich zwischen Miller und Verheidens Team.
    Verheiden kehrte Lex und Miller den Rücken und musterte verächtlich die Ansammlung hochgebildeter Deppen, die

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