Alien vs. Predator
erklang.
Weyland zeigte mit seinem Neuner-Eisen auf den Roughneck mit dem Cowboyhut. „Mr. Quinn.“
Der Mann stand auf und musterte die Anwesenden der Reihe nach stolz.
„Mr. Stafford, Mr. Weyland“, begann Quinn. „Vor sich sehen Sie das beste Bohrteam der Welt. Bis zu dieser Tiefe graben wir uns in sieben Tagen durch.“
„Und legen Sie noch drei Wochen drauf, um die Leute hier auszubilden“, sagte Lex Woods.
Weyland schüttelte seinen Kopf.
„Soviel Zeit haben wir nicht. Ich bin nicht der einzige, der einen Satelliten über der Antarktis hat. Andere werden herkommen, wenn sie nicht schon hier sind.“
„Vielleicht habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt“, sagte Lex. „Keiner in diesem Raum ist bereit für so einen Trip.“
Weyland schenkte Lex ein Lächeln, das charmant wirken sollte, aber es erinnerte sie nur an einen hungrigen Hai.
„Deswegen haben wir Sie hierher eingeladen, Ms. Woods. Sie sind unsere Expertin für Schnee und Eis.“
Lex konnte es nicht ertragen, festgenagelt zu werden, und das war ihr auch anzusehen. Aber sie wollte nicht nachgeben.
„Bouvetoya ist einer der abgeschiedensten Ort der Welt“, sagte sie. „Das nächste Festland ist über tausendfünfhundert Kilometer entfernt. Wenn wir in Schwierigkeiten geraten, werden wir keine Hilfe bekommen.“
Weyland nickte. „Sie haben Recht. Es ist Niemandsland. Aber der Zug ist bereits abgefahren. Ich denke, ich spreche für alle auf diesem Schiff, wenn ich sage, dass…“
Das Bild hinter dem Milliardär wechselte zu einer weiteren Ansicht der geheimnisvollen Pyramide und Weyland zeigte mit seinem Neuner-Eisen darauf.
„…das hier das Risiko wert ist.“
Lex sah sich in dem Raum um. Sie erkannte Neugier, Interesse und Gier in den Gesichtern ringsum. Aber keinerlei Angst. Nicht einmal den Anflug von Besorgnis. Und das bereitete ihr die meisten Kopfschmerzen.
Das projizierte Bild verschwand und die Lichter gingen wieder an.
„Damit wäre die Besprechung beendet, Gentlemen – und Ladies. In neunzehn Minuten wird zum Essen gerufen. Ich hoffe, es wird Ihnen schmecken. Ich habe den Koch aus meinem Hotel in Paris einfliegen lassen… das Filet Mignon wird köstlich sein.“
Charles Weyland sah Lex Woods geradeheraus an. „Werden Sie sich zu uns gesellen?“
Lex kehrte dem Milliardär den Rücken zu und ging davon.
„Suchen Sie sich einen anderen Führer“, rief sie über die Schulter hinweg.
KAPITEL 6
Die Piper Maru,
500 Kilometer vor der Insel Bouvetoya
Noch bevor Charles Weyland seine Privatkabine erreichte, begann er zu keuchen. Mit tränenden Augen presste er sein Kinn auf die Brust und unterdrückte ein Husten. Weyland bezweifelte, dass er wieder damit aufhören könnte, wenn er jetzt damit anfing. Also kämpfte er den Drang unter größter Beherrschung nieder. Er torkelte und ging beinahe zu Boden. Das Neuner-Eisen fiel klappernd auf das Stahldeck.
Dann griff ein starker Arm um seine Hüfte und eine tiefe Stimme raunte in sein Ohr: „Stützen Sie sich auf mich.“
„Ich bin okay, Max“, schnaufte Weyland.
Etwas ruhiger schob er Max beiseite und richtete sich wieder zu voller Größe auf. „Reichen Sie mir meinen Schläger und öffnen Sie die Tür, bevor mich jemand so sieht.“
Weyland benutzte den Schläger als Gehstock und humpelte in seine Kabine. Schnell schloss und verriegelte Max die Tür hinter ihnen und half Charles Weyland in einen gepolsterten Ledersessel. Max lehnte das Neuner-Eisen gegen die Wand und reichte seinem Chef eine durchsichtige Sauerstoffmaske. Weyland machte ein paar lange, tiefe Atemzüge und sein Gesicht gewann wieder etwas an Farbe.
„Danke“, sagte er zwischen den Zügen.
Als er seine Kräfte wiedererlangte, legte Weyland die Maske ab und sah sich in der Privatkabine um, die eher einer Krankenstation glich. Seine Nase kräuselte sich, wegen des medizinischen Gestanks dieses Krankenzimmers.
„Den Spiegel, bitte.“
Max rollte einen mobilen Waschtisch mit einem Spiegel an Weylands Sessel heran und trat zurück. Weyland starrte einen Moment lang auf sein fahles Spiegelbild und sank dann wieder in seinen Sessel und noch tiefer in seine Erinnerungen.
Mit einundzwanzig hatte Charles Weyland bereits einen Harvardabschluss in Wirtschaft und Verwaltung und eine kleine Satellitenüberwachungsfirma gehabt, die er von seinem Vater geerbt hatte. Zwei Jahre später hatte er die Konzession für eine Kabelfirma im Mittleren Westen und dann ein Telekommunikationsnetz
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