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Alien vs. Predator

Alien vs. Predator

Titel: Alien vs. Predator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Cerasini
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in Nevada erworben. Innerhalb eines Jahrzehnts scharfsinniger, wohl kalkulierter Expansion war Weyland Industries das größte Unternehmen für Satellitensysteme in der Welt geworden, mit einem Wert von über dreihundert Milliarden Dollar. Nachdem er sein finanzielles Imperium in Sicherheit wusste, hatte sich Charles Weyland aufgemacht, die Welt zu verändern.
    „Die Grenzen des menschlichen Strebens erweitern“ war nicht nur der Wahlspruch von Weyland Industries, sondern die Essenz von Charles Weylands Weltanschauung. Seine Mutter war gestorben, bevor er zwei Jahre alt war, und er wurde von diversen Kindermädchen aufgezogen, immer unter dem kalten Blick seines strengen, agnostischen Vaters. Elterliche Liebe oder der Glaube an eine höhere Macht blieben Weyland von jeher versagt. So hatte er im Fortschritt seine Religion gefunden und geschworen, seinen Reichtum für die Ausweitung der Grenzen der menschlichen Zivilisation einzusetzen.
    Zu diesem Zweck hatte er begonnen, ein Doppelleben zu führen. Der öffentliche Charles Weyland schmiss verschwenderische Parties, erschien zu Eröffnungen und Benefizveranstaltungen und kaufte Luxushotels in San Francisco, Paris und London. Der Milliardär Charles Weyland baute ein Kasino in Las Vegas und war fester Bestandteil der High Society-Seiten, ein oberflächlicher Playboy, der immer eine wunderschöne Frau im Arm hatte und sein typisches Neuner-Eisen über der Schulter. Aber ebenso wie die Hotels, das Kasino und der Golfclub waren diese Frauen bloß Staffage. Teil einer ausgeklügelten und sorgfältig berechneten Illusion, die es Charles Weyland ermöglichte, seine wahren Ziele hinter den Kulissen und unbemerkt von allen zu verfolgen.
    Während er als Gastgeber zur Eröffnung des Weyland West Hotels in San Francisco lud, hatten seine Repräsentanten insgeheim eine Firma für Nanotechnologie im Silicon Valley gekauft. Als er die Theatersaison in London besuchte, schlossen Weylands Anwälte ein Geschäft über eine Robotikanlage in Pittsburgh ab. Seine Teilnahme an den Feierlichkeiten zur Modewoche in Paris täuschte über die feindliche Übernahme eines pharmazeutischen Konzerns in Seattle hinweg und den Kauf eines genetischen Forschungslabors in Kioto durch eine von Weylands Tarnfirmen. Als er die Vierzig erreicht hatte, war Weyland der wichtigste Finanzier der neuesten wissenschaftlichen Forschung auf der ganzen Welt.
    Vier Jahre zuvor hatte Weyland Max Stafford erzählt, dass die wissenschaftliche Forschung, die sein Unternehmen finanzierte, es Weyland Industries in etwa vierzig Jahren ermöglichen würde, einen Firmenzweig auf einer Mondbasis im Meer der Ruhe zu eröffnen. Das war allerdings gewesen, bevor man bei ihm ein Bronchialkarzinom diagnostizierte. Jetzt, da der Krebs seine Lungen auffraß, hatte Charles Weyland keine vierzig Jahre mehr. Mit etwas Glück blieben ihm noch vierzig Tage.
    Deshalb waren dieser bemerkenswerte Fund in der Antarktis und diese Expedition auch so wichtig. Es war Charles Weylands letzte Chance, der Menschheit seinen Stempel aufzudrücken. Und deshalb war Weyland auch dem einen Mann in seiner Organisation, der diese letzte Chance überhaupt erst ermöglichte, so dankbar. „Nur eine Viertelstunde, dann schlüpfe ich wieder in mein… Kostüm… und gehe rüber in mein Büro.“
    „Sind Sie sicher? Vielleicht wäre es besser, sich für die Nacht zurückzuziehen.“
    „Wieso? Ich würde sowieso nicht schlafen können.“ Weyland holte tief Luft und zwang sich zu einem Lächeln. „In den letzten drei Monaten sind Sie mir unentbehrlich geworden, Max. Das richtige Personal zu finden, diese gesamte Expedition auf die Beine zu stellen…“
    „Ich tue nur meinen Job.“
    Angewidert von seinem Spiegelbild, schob Weyland den Spiegel beiseite. „Ich hätte nicht gedacht, dass es so schnell gehen würde…“
    Max durchquerte das Zimmer und legte Weyland seine schwere Hand auf die Schulter. Die Berührung des Mannes war erstaunlich sanft. „Wenn Sie sich so anstrengen, wird das den Krebs nur beschleunigen…“ Er zögerte, als würde es ihm widerstreben, die immer gleichen Argumente vorzubringen, aber er spürte, dass er es tun musste. „Vielleicht sollten Sie es sich noch einmal überlegen, ob Sie uns begleiten wollen. Sie könnten hierbleiben. Unsere Fortschritte über Funk verfolgen…“
    Mit der Nervosität eines gefangenen Tieres beäugte Weyland das Krankenbett, die Sauerstoffflaschen, die Medikamente und schüttelte den Kopf.
    „Ich

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