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Alienjäger z.b.V. - Sie sind unter uns (Teil 1-4 in einem Band) (German Edition)

Alienjäger z.b.V. - Sie sind unter uns (Teil 1-4 in einem Band) (German Edition)

Titel: Alienjäger z.b.V. - Sie sind unter uns (Teil 1-4 in einem Band) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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stellte Santana fest. „Halten Sie das nicht für reichlich unwahrscheinlich?“
    „Wieso? Wer in der Lage ist, den INEX Paroli zu bieten, der wird es doch noch mit der Navy der Free States of America aufnehmen können!“
     
    *
     
    Rog Durrell bewohnte ein Luxusappartement im John Doe Memorial Tower am Stadtrand von New Washington. Es lag im 32. Stock. Man hatte einen hervorragenden Ausblick über die Stadt, das Zentrum der Free States of America, der dem eigenen Anspruch nach mächtigsten Nation der Erde. Ein Anspruch, der nicht mehr auf allen Gebieten der Realität entsprach, denn zumindest im Bereich der bemannten Raumfahrt hatte man die Führungsrolle schon vor Jahren an das Eurasische Commonwealth abgeben müssen. Das Commonwealth besaß eine permanente Marssiedlung, die Free States of America hingegen nicht.
    Eine Schmach.
    Aber Rog Durrell machte sich ganz andere Sorgen. Sorgen, die wenig mit dem Schicksal oder der Macht der Free States of America zu tun hatten.
    Sondern mit ihm selbst.
    Mit seiner Person.
    Er betastete vorsichtig die Stelle an seinem Arm, etwas oberhalb wo der Ärmel endete. Er brauchte sie nicht anzusehen. Er wußte, daß sie bläulich verfärbt und vermutlich inzwischen weiter angewachsen war. Wie ein Krebs, der sich unaufhaltsam im Körper fortfraß.
    In gewisser Weise war es Krebs.
    Zelluläre Veränderungen.
    Das klang neutraler.
    Kälter.
    Teilnahmsloser.
    Eine Begleiterscheinung der Klon-Technik, die die INEX angewandt hatten, um aus ein paar Körperzellen seines ermordeten Originals sowie einer zuvor extrahierten Bewußtseinskopie ihn zu schaffen.
    Rog Durrell II.
    Er selbst empfand sich nicht als die Nummer Zwei eines Originals. Er teilte mit dem Original-Durrell sämtliche Erinnerungen, die dessen Leben ausgemacht hatten. Aber zusätzlich war da noch etwas anderes in ihm. Eine besondere Komponente seiner Persönlichkeit, seines Bewußtseins. Etwas, das seine Schöpfer hinzugefügt hatten.
    Für Rog Durrell II waren diese Komponenten kaum als Fremdkörper in seiner Seele spürbar.
    Nur manchmal…
    Immer dann, wenn es zu Interessenskonflikten kam.
    Wenn er wie automatisch dem PROGRAMM folgte, das in im ablief und ihn zur Loyalität seinen Schöpfern gegenüber zwang.
    Offenbar war eine Domestizierung des freien Willens auf der Basis genetischer Veränderungen möglich. Ein Programm schien in ihn eingepflanzt zu sein, das immer dann in Aktion trat, wenn es zu Interessenkonflikten kam.
    Wenn das geschah, hatte Rog Durrell das Gefühl, nicht er selbst zu sein.
    Grauen erfaßte ihn dann.
    Grauen vor sich selbst und dem, wozu er in diesen Augenblicken absoluter Fremdbestimmung fähig war.
    Eine Marionette bin ich! ging es ihm durch den Kopf. Ein Werkzeug in den Händen meiner Schöpfer, die ihre ganz eigenen Ziele verfolgen. Ziele, die vielleicht gar nicht die meinen sind.
    Er hatte mit niemandem darüber reden können.
    Das gehörte zu seiner genetischen Konditionierung. Keine Folter und kein Wahrheitsserum hätten ihn dazu verleiten können, auch das Geringste über seine Schöpfer zu verraten. Viel wußte er ohnehin nicht. Da waren nur verschwommene Erinnerungen in ihm. Erinnerungen, die in das Leben eines gewissen Assistant Director in Charge des Geheimdienstes FAIS einfach nicht hineinpassen wollten, zumal sie erst nach seinem Tod spielten.
    Ja, er konnte sich an seinen Tod erinnern.
    Seinen ersten Tod, wie er sich korrigieren mußte.
    Denn jetzt würde gewiss bald sein zweites Ende folgen…
    Rog Durrell schluckte und die Erinnerungen wanderten zurück.
    Ein paar Monate nur…
    Ein regennasser Tag.
    Wie aus Eimern goß es und die Gullys konnten das abfließende Wasser kaum fassen. Rog Durrell war auf dem Weg zu einem konspirativen Treffen mit einer Person, die angeblich Angaben über eine Verschwörung im Umkreis des Präsidenten machen konnte.
    Der überlange Hovercar fuhr einen schmalen Weg entlang. Es ging durch bewaldetes Gebiet. Der Chauffeur war etwas unsicher.
    Er schien angesichts der ungewohnten Straßenverhältnisse weder auf den Autopiloten noch auf seine eigenen Fähigkeiten zu vertrauen.
    Normalerweise bewegte sich der Dienst-Hovercar des Assistant Director in Charge nur auf speziell für Hovercars vorgesehenen Bahnen. Zwar waren die Cars im Notfall sogar für die Offroadbenutzung geeignet, aber das setzte voraus, daß der Fahrer damit Übung hatte.
    Rog Durrell saß im hinteren Teil der Kabine des Hovercars. Dort befand sich ein ausklappbarer Tisch, dessen

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