Alienjäger z.b.V. - Sie sind unter uns (Teil 1-4 in einem Band) (German Edition)
abbekommen.“
Für weitere Fragen blieb zunächst einmal keine Zeit. Ein Ruck ging durch den Schweber.
Er hob vom Boden ab und bewegte sich in die Höhe. Sanft tat er das. Seine Flugbahn war elegant und geschmeidig. Er machte vergleichsweise wenig Geräusche. Einem riesenhaften Insekt ähnlich flog er in Richtung der Todeszone.
Ellroy nahm in einem der Schalensitze Platz und schnallte sich an.
Er blickte aus dem Fenster.
Nie zuvor hatte er eine dermaßen trostlose Landschaft gesehen, wie die Strahlenwüste, die sich beim Blick aus dem Fenster offenbarte.
Zunächst war einfach nur auffällig, daß sämtliche Siedlungen verlassen waren und sich in einem Prozeß jahrzehntelangen Verfalls befanden. Geisterstädte, dazwischen Wüste.
Jenny Chang bediente mit Hilfe einer Konsole die Ortungssysteme.
„Ich empfange die Impulse der Sendeanlage“, erklärte sie.
„Kannst du sie lokalisieren, Jenny?“ fragte Sukor.
„Kann ich. Kursdaten werden auf den Display gegeben.
„Okay.“
„Der Ort liegt inmitten der Todeszone.“
„Bereits im verglasten Sektor?“
„Ja. Die Sendequelle liegt etwa zehn Meter unterhalb der Oberfläche. Aber für die verwendete Sendetechnik ist das offensichtlich gleichgültig.“
Sukor sagte: „Ich bringe uns hin.“
Jenny Chang wandte sich an Ellroy und deutete dabei auf eine Konsole, die sich in der Nähe des DEFENCE-Agenten befand.
„Berühren Sie das rote Feld, Mort.“
„Warum?“
„Tun Sie einfach, was ich sage.“
Ellroy gehorchte. Ein Display wurde aktiviert. Das Gerät wählte sich in die Mediennetz ein. Eine Vorschau für verschiedene Kanäle und Netzdienste war zu sehen. Bilder des Messias aus der Wüste dominierten.
Aber das würde sich bald ändern.
Schließlich waren sie hier, um den geheimnisvollen Datenstrom zum versiegen zu bringen, der diese Bilder in die Mediennetze zauberte.
*
„Zielgebiet erreicht“, meldete Jenny Chang.
Eine Drei-D-Projektion veranschaulichte, wo sie ich gerade befanden.
Der Rotorschweber senkte die Flugbahn.
Landete.
Jenny Chang erhob sich aus ihrem Sessel.
„Sehen Sie genau zu, was ich tue, Mort!“
Sie drückte auf einen Knopf an dem Modul an ihrer Hüfte. Eine flimmernde Aura umgab sie. „Das ist ein Strahlenschutzschirm. Ist zwar hauchdünn und kaum zu sehen, wenn sich nicht Sonnenlicht darin bricht, aber Sie können sich absolut auf das Ding verlassen.“
Ellroy sagte: „Verdammt praktisch.“
Er aktivierte ebenfalls seinen Schirm.
Mkumu sagte: „Verwechseln Sie das Sie umgebende Kraftfeld aber nicht mit einem Prallschirm, wie Sie in bei Jennys Hovercar erlebt haben. Gegen kinetische Energieeinwirkungen jeglicher Art sind Sie nicht geschützt.“
„Ich werde es mir merken.“
Jenny öffnete ein Fach. Darin hingen schön aufgereiht MPis vom Typ Sabatov 444. Ellroy kannte sich mit der Waffe aus. Ein russisches Produkt, das sich einige Jahre lang großer Beliebtheit bei den Sicherheitskräften und Polizeieinheiten in den FSA erfreut hatte. Allerdings waren diese im Zuge wachsender außenpolitischer Gegensätze mit dem Eurasischen Commonwealth dazu angehalten worden, einheimische Waffenprodukte zu benutzen.
Es war immer dasselbe…
Ellroy nahm die Waffe.
„Wie ich sehe, erwarten Sie Besuch, Jenny!“
„Allerdings. Ihre Waffe ist nicht mit herkömmlicher Munition bestückt. Denn die ist wirkungslos gegen die Anhänger des Messias.“
„Sondern?“ Ellroy tickte gegen den Griff der Waffe, die sich auch einhändig führen ließ. Das Material, aus dem sie gefertigt war, war ultralleicht. Zur Waffe gehörte ein Magnetholster, das man sich um den Oberschenkel schnallte.
Ellroy legte es an.
Die Waffe saß perfekt.
Seiner Mooli trauerte er nicht im Mindesten nach.
„Wir haben Explosivgeschosse geladen“, sagte Jenny Chang.
„Hauptsache, die wirken wenigstens gegen diese Zombies“, erwiderte Ellroy.
Sein Zynismus kam bei den anderen nicht besonders gut an.
Sie quittierten ihn mit Schweigen.
Nur Jenny Chang meldete sich schließlich zu Wort und sagte: „Ich weiß nicht, ob Ihnen wirklich klar ist, worum es hier geht.“
Ellroy hob die Augenbrauen.
„Um das Schicksal der Erde?“
„Sie sagen es.“
„Bin ich gewohnt.“
Das Problem ist nur, daß man nicht immer weiß, ob man bei dieser Auseinandersetzung auf der richtigen Seite steht! setzte er noch in Gedanken hinzu.
Nachdem alle Anwesenden ihr Strahlenschutzfeld aktiviert hatten, öffnete sich das Schott.
Sie stiegen aus.
Jenny
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