Alienjäger z.b.V. - Sie sind unter uns (Teil 1-4 in einem Band) (German Edition)
verglast“, sagte Ellroy.
„Teilweise. Aber in den Außenbereichen ist das Erdreich natürlich auch genügend verseucht, um als atomarer Sondermüll durchzugehen. Aber wo soll man mit Millionen Kubiktonnen Sand hin? Einfach verladen und in eine Endlagerstätte für Atommüll bringen?“ Sukor machte eine wegwerfende Handbewegung. „Das könnte keine Regierung der Erde bezahlen“, war er überzeugt.
Ellroy verzog grimmig das Gesicht.
„So verteilt also der Wind diesen Sondermüll schön gleichmäßig in der Gegend.“
„Langfristig gesehen um den ganzen Erdball“, sagte Sukor. „So ist es gerecht verteilt. Warum sollen nur die Menschen des mittleren Ostens etwas davon haben und nicht auch Eskimos und die Bewohner Feuerlands?“
Jenny Chang kehrte zu den anderen zurück.
„Alles klar“, sagte sie.
Ellroy fragte: „Was machen wir jetzt?“
„Wir warten hier. Es holt uns gleich ein Wagen ab.“
„Meinetwegen.“
„Nicht so ungeduldig, Ellroy. Sie werden Ihrem Heiland schon früh genug gegenüberstehen“, feixte Dr. Mkumu.
„Die Art, wie Sie das sagen, gefällt mir nicht“, meinte Ellroy.
„Aber es trifft doch zu. In doppelter Hinsicht.“
„Warum sind Sie eigentlich bei dieser Mission dabei?“
„Weil es Arbeit für mich geben wird“, antwortete Mkumu.
Er schien nicht weiter darüber Auskunft geben zu wollen. So äußerte sich Jenny Chang an seiner Stelle…
„Wir hoffen, daß uns dieser Messias oder einer seiner Anhänger in Hände fällt. Möglichst lebend. Dr. Mkumu ist nicht nur Neurologe und Arzt. Er ist auch einer der bedeutendsten Biochemiker unserer Zeit.“
„Sie glauben, daß es sich bei diesem Messias und seinen Anhängern um Klone handelt?“
„Wir wissen es nicht. Aber gewöhnliche Menschen sterben, wenn sie MPi-Salven durchlöchert werden. Gewöhnlich sterben sie auch bei den Strahlendosen, die in dem Gebiet vorherrschen, in dem sich der Messias befindet.“
*
Ein altmodisches Rad-Automobil holte Ellroy, Jenny Chang, Mkumu und Sukor ab.
Der Fahrer war ein Franzose.
Er hieß Baptiste und die anderen schienen ihn zu kennen.
Ellroy schätzte Baptiste auf Mitte vierzig. Er hatte gelocktes, angegrautes Haar und trug einen dichten Schnauzbart.
Bei dem Wagen handelte es sich um einen Mercedes. Ein überlanges Luxus-Modell. So etwas sieht fast nur noch in alten 2-D-Filmen, ging es Ellroy durch den Kopf.
„Die Ausrüstung ist bereit“, sagte Baptiste unterwegs. „Ihr könnt sofort starten.“
„Das müssen wir auch“, sagte Jenny Chang knapp. „Es bleibt uns nicht viel Zeit.“
„War gar nicht so einfach, alles zu besorgen, was ihr braucht!“
„Hauptsache, du hast es geschafft, Baptiste. Nach dem Rest fragt keiner.“
„Ja, ich weiß. Immer dasselbe. Und unsere Chancen gegen die INEX werden sicherlich auch nach einem erfolgeichen Ende eurer Mission kaum besser sein.“
„Sie werden zumindest nicht ganz zunichte gemacht sein“, sagte Jenny Chang.
„Auch wieder wahr.“
*
Baptiste brachte sie zu einer großen Fabrikhalle am Rande der Stadt.
Einige Bewaffnete hielten hier Wache. Sie trugen die gleiche Ausrüstung und Kleidung wie die bewaffneten Geldeintreiber am Hafen.
Die Widerstandsorganisation schien beste Kontakte zur hiesigen Schmuggler und Erpressermafia zu hegen. Aber vermutlich hatten Jenny Chang und ihre Leute auch keine andere Wahl.
Die Bewaffneten winkten sie durch.
Auf dem Gelände stand ein hochmoderner Rotorschweber.
„Viel Vergnügen“, sagte Baptiste.
„Wir brauchen Strahlenschutz“, erwiderte Jenny.
„Ist alles im Schweber.“
„Gut.“
„Das ist ein KA-234. Es wird von den Chinesen hergestellt und als Spezialvehikel bei Reaktorunfällen oder nach dem Einsatz von ABC-Waffen verwendet. Ihr werdet zufrieden sein, j’espère!“
Sie stiegen aus dem Mercedes aus und liefen auf den Schweber zu.
„Bis später!“ rief Baptiste.
Keiner aus der Gruppe drehte sich um.
Ellroy folgte den anderen zum Schweber. Dessen Außenschot stand offen. Sie stiegen ein. Sukor nahm sofort den Pilotensitz ein.
An Halterungen hingen Module mit Gürtelhalterungen. Mkumu nahm sich eines davon und überreichte Ellroy ebenfalls eins. „Befestigen Sie das an ihrer Kleidung.“
„Was ist das?“
„Ihr Strahlenschutz.“
„Wie funktioniert der?“
„Zeige ich Ihnen, sobald wir aussteigen. Die Außenhaut des Rotorschwebers schirmt uns zunächst einmal vollkommen ab, sodaß keine Gefahr besteht, daß wir zuviel
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