Alienjäger z.b.V. - Sie sind unter uns (Teil 1-4 in einem Band) (German Edition)
global jegliche Flugbewegung überwachen, konnten wir die wahrscheinlich von diesem Jet zurückgelegte Strecke rekonstruieren. Der Pilot nahm Kurs auf die südlichen Philippinen, möglicherweise handelte er im Auftrag des Pan-Pazifischen Blocks. Es ist aber genausogut denkbar, daß er diesen außergewöhnlichen Fund an Schwarzhändler in Panang verkaufen wollte."
Ellroy lehnte sich zurück.
Rund um die zwischen Borneo und den südlichen Philippinen gelegene Sulu-See gab es eine ähnliche Outlaw-Enklave wie sie im Amazonasgebiet existierte. Neben der Möglichkeit, daß der Körper des INEX sich in Händen des PPB-Geheimdienstes befand, mußte man also auch die Möglichkeit bedenken, daß in naher Zukunft irgendein Gangsterkartell mit einer Lösegeldforderung auf den Plan trat.
Ellroy fiel noch eine dritte Möglichkeit ein, die er aber lieber nicht in Betracht ziehen wollte.
Was, wenn die INEX der Erde nicht nur einen kurzen Besuch abgestattet hatten, sondern auch im Augenblick noch auf ihr aktiv waren und entweder aus dem Hintergrund heraus ihre Geschicke steuerten oder die Basis für eine zukünftige Invasion zu legen versuchten? Perspektiven, die selbst einem ehemaligen, hartgesottenen Ultra-Force-Kämpfer wie Mortin Ellroy kalte Schauder über den Rücken jagen konnten.
Sein Blick traf sich mit dem Sheehys und er hatte das Gefühl, daß der Oberst die Pointe noch immer nicht verraten hatte.
Sheehys dünnlippiger Mund war ein gerader Strich. Seine Augen wirkten falkenhaft wie die des Generals.
"Den Zielort dieses Flugzeugs konnten wir leider nicht mehr ermitteln", meinte er. "Es wurde über der Sulu-See abgeschossen."
"Gibt es Vermutungen darüber, wer dafür verantwortlich sein könnte?" hakte Ellroy nach.
"Nein. Aber die Energiesignaturen, die von unserem Satelliten aufgezeichnet wurden, sind äußerst ungewöhnlich. Wenn sich unsere Experten nicht völlig täuschen, wurde bei dem Angriff eine bisher unbekannte Waffe benutzt. Leider haben wir noch keine näheren Erkenntnisse."
Ellroy seufzte.
"Na großartig."
Sheehy verzog leicht das Gesicht.
"Sie kennen das doch schon, Ellroy. Wenn wir mehr wüßten, bräuchten wir nicht Leute wie Sie!"
"Auch wieder wahr."
*
Zwei Stunden später saßen Peer Ondar und Mortin Ellroy in der Kantine des MILCOM-Gebäudes.
"Ihr Auftrag besteht zunächst einmal darin, das Schicksal von Professor McCauly und seiner Gruppe so wie den Verbleib des Insektoidenkörpers in Erfahrung zu bringen", klingelten Ellroy noch Sheehys Worte im Ohr. Der Oberst war dann nach einer bedeutungsvollen Pause fortgefahren: "Sie können allerdings davon ausgehen, daß dies erst der Auftakt einer Operation ist, deren Tragweite bislang niemand von uns abzuschätzen vermag. Möglicherweise haben wir nur mit einer Verschwörung unserer außenpolitischen Gegner zu tun, allerdings wäre das die günstigere Variante. Variante 2 ist die Vorbereitung einer außerirdischen Invasion, der wir vielleicht nichts entgegen zu setzen haben."
"Täusche ich mich oder wirkte Sheehy ziemlich gereizt?" meinte Ondar, nachdem sie sich mit ihren Tabletts gesetzt hatten.
"Du täuschst dich nicht."
"Das Ganze sieht für mich nach einer Mischung aus Himmelfahrtskommando und Stochern im Nebel aus."
"Exakt."
"Ich dachte immer, Stryker wäre ein harter Knochen."
"Zumindest tut er so."
"Ja."
Ellroy zuckte die Achseln.
"Die Sache scheint ihm an die Nieren zu gehen."
"Er schien fast deprimiert", ergänzte Ondar.
Vor den beiden Agenten lag eine intensive Vorbereitung auf ihren Einsatz. Insbesondere würde man sie durch Spezialisten mit dem notwendigen Faktenwissen vertraut machen.
"Du warst doch drüben auf der anderen Seite dieses Tors, das in Basis Alpha errichtet worden ist", begann Ondar.
Ellroy nickte. "Das ist richtig."
"Was würde uns blühen, wenn sie wirklich auf der Erde erschienen, diese INEX?"
"Es wäre das Ende", sagte Ellroy trocken. Sein Blick wurde düster. Das Ende der Menschheit, wie wir sie kennen, fügte er in Gedanken hinzu. Und vermutlich gibt es nicht viel, was wir denen entgegen zu setzen hätten. Zumindest nicht auf die Dauer...
*
Mit einem Interkont-Shuttle vom Typ Mitsubishi-Boeing XII flogen Mortin Ellroy und Peer Ondar von New Washington Airport. Im Geist waren beide Männer immer wieder ihre Legenden durchgegangen, mit denen DEFENCE sie ausgestattet hatte. Ellroy reiste unter dem Namen Roger F. Gordon und war angeblich ein Geschäftsmann. Er vertrat
Weitere Kostenlose Bücher