Alienjäger z.b.V. - Sie sind unter uns (Teil 1-4 in einem Band) (German Edition)
abkauften. Das konnte leicht dazu führen, daß man wenig später verhaftet wurde. Die Security Guards stellten dann die gestohlene Ware sicher und auf den Betreffenden wartete eine Anklage wegen Hehlerei, Diebstahl oder ähnlicher Delikte. Manchmal wurde unter die Sachen auch noch ein wenig Rauschgift gemischt, um mehr Druck auf den Betreffenden ausüben zu können. Selbstverständlich wurde die Anklage gegen Zahlung einer entsprechenden Gebühr sofort fallengelassen.
Auch das gehörte zu den einträglichen Geschäften der Syndikate.
"Senhor, diese Uhren sind wirklich etwas ganz besonderes", begann der fliegende Händler noch einmal. "Obrigado, hören Sie mich an. Ich mache Ihnen einen Sonderpreis."
Peer Ondar schob ihn zur Seite.
"Ich denke, mein Freund hier hat sich ziemlich deutlich ausgedrückt. Also verschwinden Sie!" knurrte er ihn an.
"Obrigado", begann er erneut.
"Nichts obrigado", schnitt Ondar ihm das Wort ab.
"Senhor, Ware ist wirklich gut." Er nahm eine seiner Uhren hervor, reichte sie Ondar hin. Die Hand des Händlers befand sie etwa in Halshöhe. Im letzten Moment erkannte Ondar die tödliche Gefahr. Ein Dorn, der aus einem breiten Ring herausgesprungen war.
Ondar packte das Handgelenk des Händlers, drehte es herum. Gleichzeitig nahm er ihm mit einem Kick gegen die Knieinnenseite das Gleichgewicht. Der Händler fiel zu Boden. Er schrie auf und fluchte, dann rappelte er sich wieder auf. Er bleckte seine Zähne wie ein Raubtier, ließ die Hand mit dem Giftring vorschnellen. Der Dorn war kaum sichtbar, aber Ondar wußte nur zu gut, daß schon die kleinste Verletzung damit unter Umständen tödliche Folgen haben könnte.
Der Händler schnellte vor. Ondar wich aus und versetzte seinem Gegenüber einen Tritt in den Magen. Der vermeintliche Händler klappte zusammen wie ein Taschenmesser, krümmte sich vor Schmerzen.
Passanten stoben schreiend auseinander. Unter ihnen bemerkte Ellroy einen Mann, dessen Bewegungsrichtung genau andersherum ausgerichtet war: Ein breitschultriger Kerl mit brauner Hautfarbe und dunklen Locken, die ihm bis zu den Augenbrauen in die Stirn hingen. Er trug Jeans und ein durchgeschwitztes Muskelshirt. Die Rechte des Lockenkopfs umklammerte den Griff einer Injektionspistole.
Ellroy wußte nur zu gut wie diese Dinger funktionierten. Er hatte sie selbst schon benutzt. Die Pistole verschoß mit einem Wirkstoff gefüllte Nadeln, die einen Menschen entweder töten, lähmen oder nur für eine Verminderung des Reaktionsvermögens sorgen konnten. Auch die gezielte Übertragung von Bakterien war auf diese Weise möglich.
Der Lockenkopf zielte auf Ellroy. Ellroy duckte sich. Die Nadel surrte durch die Luft, zischte dicht an ihm vorbei und traf einen der Passanten in die Brust. Dieser schrie erschrocken auf, sank zu Boden, versuchte sich dabei das Nadelprojektil aus dem Körper herauszureißen, was ihm jedoch nicht mehr gelang.
Ellroy stürzte sich auf den Angreifer.
Blitzschnell.
Mit zwei gewaltigen Schritten war er bei ihm. Der Lockenkopf kam nicht mehr dazu, eine weitere Nadel abzuschießen. Ellroys Fuß schnellte hoch, traf den Mann mit den Locken am Kopf. Ächzend sank dieser zu Boden wie ein gefällter Baum. Regungslos blieb er liegen.
Ellroy wirbelte herum. Die ultraforcetypischen Implantate, die man sowohl ihm als auch Ondar eingesetzt hatte, befähigten die beiden zu besonders schnellen Reaktionen und äußerst konzentrierter Kraftanwendung.
"Los, weg hier!" rief Ondar.
In der Flughalle herrschte jetzt Chaos.
Security Guards versuchten sich durch die in Panik geratenen Massen hindurchzukämpfen. Sie taten dies mit äußerster Rücksichtslosigkeit, trotzdem kamen sie kaum vorwärts.
Ellroy deutete in Richtung Ausgang. Etwa zwanzig Meter hatten sie bis dorthin zu überwinden. Allerdings strömten jetzt zahllose Passanten dorthin.
Ihr Gepäck ließen Ondar und Ellroy zurück. Es war anzunehmen, daß sich noch weitere Killer in der Nähe aufhielten.
So gut es ging drängelten sie sich durch die Passanten hindurch. Die Situation war vollkommen unübersichtlich. Auf dem Vorplatz vor dem Hauptportal des Manaus Airports parkten Dutzende von Taxi-Fahrzeugen der unterschiedlichsten Bauart. Uralte mit Wasserstoff betriebene Limousinen aus den 50er Jahren des 21.Jahrhunderts waren ebenso darunter wie moderne Hovertaxis, die auf Luftkissen durch die Straßen Manaus schnellten und nötigenfalls, das eine oder andere kleine Hindernis einfach überfahren konnten. Fahrzeuge, denen
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