Alienjäger z.b.V. - Sie sind unter uns (Teil 1-4 in einem Band) (German Edition)
erklärte er zum offensichtlichen Unwillen des FAIS Directors.
Maturo hob die Augenbrauen.
„So? Erläutern Sie mir Ihre Gedanken, bitte.“
„Ich denke, daß alles was wir den Kollegen des Eurasischen Commonwealth übermitteln, sofort bei den Anhängern der KIRCHE VON ARMAGEDDON landet. Sämtliche Sicherheitsorgane des Commonwealth sind viel zu sehr von Anhängern der Kirche durchsetzt als das wir irgendeine wirksame Warnung aussprechen könnten.“
„Was schlagen Sie vor, Mister Durrell?“ erkundigte sich Maturo.
„Ich würde vorschlagen, die Dinge so zu akzeptieren wie sie sind. Der Machtwechsel kommt früher oder später doch. Zar Phönix hat einfach zu hoch gepokert. Seine hochtrabenden Pläne, Eroberung des Weltalls, das neue Rom und diese ganze wohlfeile Lyrik, die er in seinen Sonntagsreden zum Besten gegeben hat. Das alles hat nicht die Bevölkerung erreicht, die ganz andere Probleme hat. Früher oder später müssen wir damit rechnen, daß die Armageddon-Anhänger die Macht übernehmen. Wir sollten uns darauf einstellen.“
„Ich werde die Sache mit dem Präsidenten besprechen“, erklärte Maturo. „Das kann ich nicht allein entscheiden, wie Sie verstehen werden. Ich denke, wir haben alles Wichtige besprochen.“
„Das sehe ich nicht so“, meldete sich General Stryker zu Wort.
„General?“ fragte Maturo.
„Es geht um Folgendes“, eröffnete Stryker. „Was diesen Prediger in der Wüste angeht, diesen Messias. Da gibt es ein paar interessante Details über die ich die Anwesenden gerne informieren möchte, weil sie politische Implikationen haben.“
Maturo hob die Schultern, nickte schließlich. „Gut, schießen Sie los!“
„Die Sendungen, die vor allen Dingen das Commonwealth erreichen, werden dort mit außergewöhnlich starken Frequenzen verbreitet. Die Art und Weise, wie sie in das Datennetz eingespeist werden, ist letztlich noch nicht ganz erforscht, aber es scheint sich um eine Art Richtfunktechnologie zu handeln, die sämtlichen auf der Erde benutzten Systemen weit überlegen ist und über die ein direkter Zugriff auf die internen Systeme von Satelliten und anderen Kommunikationsanlagen möglich scheint.“
„Was wollen Sie damit sagen?“ fragte Maturo.
„Ich möchte damit sagen, daß wir diesem Messias in der Strahlenhölle des Heiligen Landes unsere größte Aufmerksamkeit schenken sollten. Außerdem bin ich der Ansicht, daß sein Auftauchen eventuell mit dem INEX-Problem in Zusammenhang stehen könnte.“
Schweigen herrschte nun am Konferenztisch.
Rog Durrell war der erste, der sich wieder zu Wort meldete. „Ich denke, das ist reine Spekulation, General. Wir haben keine konkreten Anhaltspunkte dafür. Zumindest nicht aus der Arbeit unseres Dienstes heraus.“
*
Terry Garcia war der einzige Beschäftigte auf der Mülldeponie New Washington East. Seine Aufgabe war es von einem Kontrollraum aus die robotischen Müllpressen zu überwachen.
Normalerweise hatte Terry Garcia nichts zu tun. Er saß seine Schicht ab, vertrieb sich die Zeit mit interaktiven Spielen, obwohl das streng verboten war und kassierte seinen Lohn fürs Nichtstun. Er selbst empfand das nicht anders als seine Vorgesetzten bei der City Administration of New Washington.
Dementsprechend schlecht wurde sein Job bezahlt. Andererseits war Terry Garcia froh überhaupt etwas gefunden zu haben. Für jemanden, der keinen Schulabschluß hatte, gab es kaum Jobs in einer hochtechnisierten Metropole wie New Washington und selbst diesen Arbeitsplatz verdankte Terry Garcia eigentlich nur der Tatsache, daß es ein Gesetz gab, wonach auch vollrobotisch arbeitende Anlagen wenigstens durch einen menschlichen Angestellten pro Schicht überwacht werden mußten.
Sofern die Anlage auf Normalbetrieb lief war seine Anwesenheit überhaupt nicht notwendig. Er hatte auch keinerlei Möglichkeiten einzugreifen. Erst wenn das Notfallsignal ausgelöst wurde, mußte er aktiv und eventuell darüber entscheiden, ob die Anlage abgeschaltet werden mußte.
Terry Garcia hatte eine Datenbrille auf, die ihm eine virtuelle Welt vorgaukelte.
In dieser virtuellen Welt war er gerade damit beschäftigt, als Konzernsöldner einen Stützpunkt von Diamantenschmugglern einzunehmen. Aufgabe des Spiels war es, die Diamantenschmuggler auszuschalten, um damit dem Konzern seinen Profit zu sichern.
Aber Garcia war bei dieser Art von Ballerspielen nicht sonderlich geschickt, daher wurde er schon nach kurzer Zeit ausgeschaltet und nicht die
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