Alienjäger z.b.V. - Sie sind unter uns (Teil 1-4 in einem Band) (German Edition)
aufgelöst!“
„Nein. Sehen Sie das Rost? Ich wette, er ist in dem Keller verschwunden.“ Ondar trat auf das Rost zu, schob es zur Seite. Die Folgen einer Explosion waren unübersehbar. Alles war rußgeschwärzt und das Kellerfenster aus seiner Halterung gerissen worden.
„Dann hat im jemand ein paar explosive Grüße hinterhergeschickt“, stellte Santana fest.
„Ja“, murmelte Ondar.
„Wahrscheinlich ist es nicht Ellroy gewesen, der das Rost wieder notdürftig in die Fassung gelegt hat.“
„Sondern seine Mörder“, stellte Ondar fest.
*
Die Sitzung fand unter der Leitung des gegenwärtigen Außenministers der Free States of America statt. Dan Maturo war ein Mann von Mitte fünfzig mit grauen Schläfen, aber vollem Haar.
Sein Gesicht war hager, die Augen lagen tief. Daß er japanische Vorfahren hatte, waren an diesem Gesicht kaum erkennbar.
Die Besetzung dieser Konferenz war ausgesprochen hochkarätig.
Der Chef des Free States of America Intelligence Service FAIS Thomas Warren war ebenso anwesend wie sein Assistant Director in Charge Rog Durrell, sowie Paco Montalbán, der Koordinator für Auslandseinsätze und verdeckte Operationen in der Regierung.
General Stryker, der Kommandant der Sondereinheit DEFENCE, gehörte zu den weniger prominenten Mitgliedern dieser Zusammenkunft.
Als erstes folgte ein Referat von James J. Smith, einem Abteilungsleiter im Außenministerium, der für das Eurasische Commonwealth zuständig war.
Die sich zuspitzende Lage im Commonwealth war überhaupt der Anlaß zu dieser Konferenz.
Die Nachrichten, die aus Rom-4 nach New Washington gelangten, waren mehr als alarmierend.
Es gab Berichte über blutige Zusammenstöße der Sicherheitskräfte mit Angehörigen der Kirche von Armageddon. Der Prediger Maranow hielt seine flammenden Reden, in denen er den Zaren als Anti-Christen bezeichnete, als die Verkörperung des Bösen schlechthin.
Und immer wieder wies Maranow auf jenen Mann hin, den er als den Messias ansah. Jenen geheimnisvollen, in eine zerlumpte Mönchskutte gehüllten Mann, der es unter mysteriösen Umständen geschafft hatte, in die verstrahlte Zone um das Heilige Land einzudringen und nun von Jerusalem aus Videobotschaften in die Daten- und Fernsehnetze speiste.
„Dieser selbsternannte Messias verkompliziert die Lage ausgesprochen“, erklärte James J. Smith. „Seine Botschaften finden im gesamten russischen Teil des Commonwealth eine nachhaltige Wirkung. Die Menschen glauben tatsächlich, daß das Ende der Zeit gekommen sei und mit dem Auftauchen dieses Wüstenpredigers eine neue Zeit begonnen hätte.“
„Es muß doch möglich sein, etwas über diesen Mann herauszufinden“, sagte Dan Maturo. Der Außenminister wandte einen etwas mißmutig wirkenden Blick in Richtung von Thomas Warren, dem Director des FAIS. „Und, gibt es dazu irgendwelche neuen Erkenntnisse, Director Warren?“
„Nein, Sir. Dieser Mann scheint wahrhaftig aus dem Nichts aufgetaucht zu sein.“
„So etwas gibt es doch nicht. Er ist schließlich mit einer Handvoll Anhängern am Rand der verstrahlten Zone aufgetaucht. Wenigstens über diese Leute müßte es doch irgendwelche Informationen geben.“
„Da stimme ich Ihnen zu, aber seit die Erdölquellen versiegt sind und das heilige Kalifat an politischer Bedeutung massiv eingebüßt hat, haben wir kaum noch Agenten zur Aufklärung vor Ort.“
„Ich verstehe“, sagte Dan Maturo. „Und per Satellitenüberwachung läßt sich so etwas nun einmal nicht herausfinden.“
„Ja, Sir“, gab Thomas Warren kleinlaut zu.
Ein Fehler, dachte General Stryker, ohne, daß er sich laut dazu äußerte. Im Spionagegeschäft konnte nichts die Anwesenheit eigener Agenten vor Ort ersetzen. Nichts! Nicht einmal der größte technische Aufwand. Das hatte sich in der Vergangenheit immer wieder gezeigt. Gelernt hatten die Geheimdienste der Free States of America daraus kaum etwas, wie es schien. Es war eben um so vieles leichter, Satellitenbilder anzufordern als Agenten über Jahr hinweg an Ort und Stelle aufzubauen, um sie dann im Fall einer Krise, einsetzen zu können. So etwas ging nicht im Schnellverfahren. Jahrelange Vorbereitungen waren notwendig und daß die nicht getroffen worden waren, rächte sich nun.
Andererseits hatte Stryker durchaus ein gewisses Verständnis dafür, daß die Regierung in dieser Hinsicht Schwerpunkte setzen mußte. Der außenpolitische Schwerpunkt, der auch für die Spionage galt, lautete nun einmal, die
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