Alienjäger z.b.V. - Sie sind unter uns (Teil 1-4 in einem Band) (German Edition)
Projektorstation.
„Leutnant Matasow, wir messen eine Energiesignatur an, für die wir keine Erklärung haben“, sagte Schmitz.
Eine Projektion erschien. Es handelte sich um eine schematische Darstellung der gesamten Station. Mit Hilfe eines leuchtenden roten Punktes wurde die Stelle markiert, an der die Energiesignatur derzeit lokalisiert wurde.
„Lassen Sie durch Ihre Leute überprüfen, ob es dort eventuell ein Sicherheitsproblem gibt.“
Matasow war sofort bei der Sache.
„Gut, ich schicke ein paar Leute hin“, sagte er. Er wandte sich an seinen Kommunikationsoffizier.
„Was ist mit der Bildübertragung?“
„Ist in diesem Sektor plötzlich ausgefallen“, erklärte der Kommunikationsoffizier.
„Wie ist das möglich?“
Der Offizier zuckte die Achseln. „Teilausfall des Systems. Es scheint mir eher ein datentechnisches Problem zu sein.“
„Schicken Sie sofort ein paar Leute hin und geben Sie Eindringlingsalarm.“
„Halten Sie das nicht für ein bißchen übertrieben? Sie wissen, daß wir in den letzten Tagen immer mal wieder Probleme mit dem technischen System hatten, insbesondere was die Steuerung der optischen Überwachung angeht.“
Matasow schüttelte den Kopf.
„Nein, ich halte das nicht für übertrieben. Diese Energiesignatur könnte darauf schließen lassen, daß sich dort jemand befindet, der technisches Gerät mit sich führt. Gerät, das dort nicht erlaubt ist.“
„Ich hatte eigentlich gehofft, daß Ihre Leute dort unterwegs sind“, sagte Schmitz.
„Wie Sie sehen, ist das nicht der Fall“, erwiderte Matasow. Er wandte sich noch mal an den Kommunikationsoffizier. „Versuchen Sie alles, um die optische Überwachung wiederherzustellen.“
„Ja, das werde ich tun“, versprach er.
„Irgendetwas geht da vor sich“, murmelte Matasow.
„Ich möchte Meldung von sämtlichen Posten haben. Schließlich ist dies einer der am Besten überwachten Anlagen der Welt. Ich frage mich, wie es möglich sein kann, daß jemand da hineingelangt.“
„Ich hoffe nach wie vor, daß sich alles als blinder Alarm herausstellt“, meinte Schmitz. „Sie wissen, daß wir in der Vergangenheit schon des Öfteren Probleme mit der Übersensibilität unserer Sendersysteme hatten.“
„Ja“, sagte Matasow. „Wollen wir es hoffen.“ Gleichzeitig dachte er: Aber du irrst dich! Du irrst dich ganz gewaltig!
*
Ruhe und Frieden schienen über Rom-4 zu liegen, aber dieser Zustand war trügerisch. Die Ruhe kam einer Friedhofsruhe gleich. Schwerbewaffnete Einheiten des Innenministeriums patrouillierten in der Stadt. Sie waren schwer bewaffnet und machten sofort von der Schußwaffe Gebrauch ohne Vorwarnung. Sondererlasse des Zaren machten das möglich.
Das alles zeigte wie nervös Zar Phönix sein mußte. Igelte er sich doch in seinem Regierungskomplex ein. Abgetrennt von der Bevölkerung und allen nur denkbaren Umstürzlern.
Wer immer es eben vermeiden konnte, hielt sich von den Straßen fern, blieb zu Hause.
Zar Phönix Fjodor Zakitin I. stand auf einem Balkon seiner Residenz und blickte über das, was er geschaffen hatte. Das Zentrum des neuen römischen Reiches: Rom-4. Durch den Energieschirm wurde das Licht der Sterne ein wenig verwischt. Ein charakteristisches Flimmern war in der Luft zu sehen, das einem Polarlicht ähnelte.
Der Zar fand keine Ruhe. Wie hätte er auch in Zeiten wie diesen Schlaf finden können?
Leutnant Sokolow war bei ihm, außerdem mehrere schwerbewaffnete Wächter.
Phönix traute nun buchstäblich niemanden mehr, nicht einmal den Angehörigen seiner eigenen Familie.
Den Zakitins mißtraute er in ganz besonderer Weise. Das hatte im engeren Sinn auch nichts mit der INEX-Verschwörung zu tun. Zar Phönix wußte genau, daß in der Familie, der er entstammte, eine Reihe potentieller Rivalen lauerten. Rivalen, die nur darauf warteten, ihn bei günstiger Gelegenheit absetzen zu können und sich an seine Stelle zu heben.
Vorsorglich hatte Zar Phönix daher mehrere seiner Cousins und Brüder auf entlegene, arbeitsintensive, aber letztlich unbedeutende Posten geschickt.
Positionen, auf denen sie keinen Schaden anrichten konnten. In seiner Nähe wollte er keinen von ihnen haben.
Das war schon vor seiner Entführung durch die Handlanger der außerirdischen INEX so gewesen. Jetzt galten diese Vorsichtsmaßnahmen natürlich um so mehr, wußte er doch nicht, wer aus dem Kreis seiner engeren Verwandtschaft möglicherweise in Wahrheit ein Klonagent der insektoiden
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