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Alissa 3 - Die verlorene Wahrheit

Alissa 3 - Die verlorene Wahrheit

Titel: Alissa 3 - Die verlorene Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn Cook
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herrührte, konnte er nicht einschätzen.
    »Es ist die Trennung von Strell«, sagte Connen-Neute leise, und Lodesh drehte sich um, als er diese fast unbekannte Stimme hörte. Connen-Neute runzelte die Stirn. Er hatte noch mehr zu sagen, und weil Lodesh anwesend war, sollte er das laut tun. Er warf einen Blick auf Bestie und nahm seinen Mut zusammen. Wenn sie in ganzen Absätzen sprechen konnte, dann konnte er es auch.
    »Ich habe die Vermutung«, sagte er langsam, »dass Strell vor nicht ganz einem Jahr eine wichtige Rolle dabei gespielt hat, Alissa wieder zur Bewusstheit zurückzuholen. Sie hatte nicht genug Zeit, andere Beziehungspunkte zu finden, und ohne ihn gibt es nichts, was sie in unserer Jetzt-Zeit halten könnte.« Er wandte sich Bestie zu. »Habe ich recht?«, fragte er, und sie nickte mit verängstigter Miene. »Und wenn ihr keine Möglichkeit findet zurückzukehren, wird Alissa irgendwann verwildern?«, fügte er hinzu.
    »Ich glaube schon.« Das war ein furchtsames Flüstern, und Connen-Neute fand es schrecklich, dass er sie dazu zwingen musste, es sich laut einzugestehen. So weise Bestie auf ihre wilde Art auch war, sie hatte die Reife eines Kindes, das nun mit so etwas fertigwerden musste.
    Redal-Stan stützte die Ellbogen auf die Knie, und sein Zorn wich der Neugier. »Du hast Angst«, sagte er. »Ich hätte eher erwartet, dass du dich freust, sie los zu sein.«
    Bestie blickte ihn mit Alissas grauen Augen traurig an. »Alissa hat mir etwas geschenkt, das viel wertvoller ist als das geringe Wissen, das ich mit ihr geteilt habe. Ich will nicht, dass sie ihre Bewusstheit verliert«, flüsterte sie. »Eine wilde Bestie erinnert sich nicht an Liebe.«
    Bei diesen Worten ließ Redal-Stan sich in unverhohlenem Staunen zurücksinken.
    Bestie blinzelte, und ihr Blick nahm einen abwesenden Ausdruck an. Dann zeichnete sich Bestürzung auf ihrem Gesicht ab. »Oh, der Faden löst sich. Sie kann ihn kaum mehr hören.«
    »Ihn?«, fragte Redal-Stan, und Connen-Neute lauschte angestrengt und hörte etwas, fern und unbestimmt, am Rand seines Bewusstseins.
    »Ihren Pfeifer.« Bestie blickte sich im Zimmer um, als suche sie etwas.
    »Nein«, sagte Redal-Stan. »Ich werde niemals glauben, dass Alissa einen Gemeinen über eine solche zeitliche Lücke hinweg hören kann.«
    »Zeit«, erklärte Bestie streng, weil sie sich über seine Ungläubigkeit ärgerte, »ist keine Barriere für Gedanken, Alter, ebenso wenig wie Entfernung, wenn das Band stark und straff ist.«
    »Das stimmt nicht«, hielt er dagegen. »Wegen der Erdkrümmung. Wenn man zu weit hinter dieser Krümmung verschwindet, verliert man die Verbindung.«
    Bestie sah ihn selbstzufrieden an, und ein Hauch ihrer vorherigen sinnlichen Ausstrahlung kehrte zurück. »Du bist sehr gelehrt, Alter. Aber in diesem Fall hast du weniger recht als üblich.«
    Aus der Ecke war ein leises Geräusch zu hören. »Zeit?«, flüsterte Lodesh.
    »Weißt du, was du da andeutest?«, wetterte Redal-Stan.
    Unter anderen Umständen hätte Connen-Neute über so viel Empörung gelacht. »Sie hat gesagt, dass Ihr Euch irrt.«
    »Nicht das«, fuhr der Meister ihn an. »Was sie da behauptet, ist unmöglich.«
    »Dass sie Gemeine hören kann?« Lodesh klang verwundert.
    »Unmöglich für Euch vielleicht«, sagte Bestie. »Aber ich habe Alissa gelehrt, wie man zuhört, und sie hat eine Bestie gelehrt, wie man liebt. Was davon haltet Ihr für unmöglicher?«
    Redal-Stan klappte den Mund zu.
    Bestie erhob sich mit einer fließenden Bewegung, die so verführerisch und anmutig war, dass Connen-Neute der Atem stockte. Sie glitt zu Lodesh hinüber und nahm seine Hand. Seine Augen weiteten sich, sie zog seinen Kopf zu ihrem herab und flüsterte: »Alissa hat Angst davor, es sich einzugestehen, aber du solltest wissen, dass sie dich auch liebt – nicht so wie ihren Pfeifer, aber dennoch liebt sie dich.« Sie schenkte ihm ein schwaches Lächeln. »Ich bin hier, Lodesh. Tanzt du noch einmal mit mir?« Ihr Blick verriet eine geradezu beängstigende Erregung, eine so arglose, offene Begierde, dass Connen-Neute schockiert die Augen niederschlug.
    Dann, mit einem Seufzen und einem langen Blinzeln, schwand Bestie dahin. Bewusstheit erfüllte Alissas graue Augen. Sie trat zurück, als kämpfe sie um ihr Gleichgewicht, und ließ Lodeshs Hand fallen. Dann zog sie sich das graue Gewand fester um die Schultern und bemerkte die Anwesenden. »Ich vermute«, sagte sie zögerlich mit ihrer eigenen Stimme, »dass

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