Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alissa 3 - Die verlorene Wahrheit

Alissa 3 - Die verlorene Wahrheit

Titel: Alissa 3 - Die verlorene Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn Cook
Vom Netzwerk:
herumzwickte, während sie vorsichtig mit ihm zum Haus ging.
    »Mutter?«, rief sie leise, den Blick auf ihr neues Haustier gerichtet. »Ich glaube, ich habe eine Möglichkeit gefunden, die Scheune von Mäusen zu befreien!«
     
    Alissa tat einen langsamen, bewussten Atemzug und löste sich aus der leichten Trance. Sie öffnete die Augen mit seligem Lächeln und stellte fest, dass Redal-Stan sie bereits erwartete. »Gut gemacht, Eichhörnchen«, flüsterte er mit halb geschlossenen, schläfrigen Augen. »Sehr gut gemacht.«
    Von ihrer anderen Seite drang ein verzweifeltes Stöhnen zu ihr, und sie drehten sich um und sahen Connen-Neute, der sich zu einer schwarz und grau gewandeten Kugel auf dem Sofa zusammenkrümmte.
    »Was ist denn mit dir, Schüler?«, fragte Redal-Stan gereizt, doch dann breitete sich ein wissendes Grinsen über sein Gesicht. »Du hast Kopfschmerzen!«, rief er laut.
    Connen-Neute wimmerte und erschauerte vor Schmerz.
    »Oh, bitte«, flehte Alissa um Mitgefühl für ihn. »Beim ersten Mal tut es entsetzlich weh.«
    »Ich erinnere mich«, gab Redal-Stan mit leisem Kichern zu. »Das kann niemand so leicht vergessen.« Er gab nach, beugte sich über seinen Schreibtisch, und sie fing einen geflüsterten Gedanken auf. »Sieh her. Du musst eine Ableitung öffnen, um die überschüssige Energie loszuwerden. So.«
    Connen-Neute sackte erleichtert zusammen. Zögerlich sog er den Atem ein, richtete sich langsam auf und starrte sie mit gequältem Blick an. »Wolfsasche«, fluchte er. »Warum habt Ihr mich nicht gewarnt?«
    »Tut mir leid, das habe ich vergessen«, sagten Redal-Stan und Alissa wie aus einem Munde.
    »Also!«, dröhnte der alte Meister. »Was haben wir erfahren, außer, dass Falken Grillen mögen?«
    »Dass es wehtut, wenn man keine Ableitung mit einbaut«, bemerkte Connen-Neute säuerlich. Er erhob sich, ging auf wackeligen Beinen zu der längst erkalteten Teekanne und wärmte sie mit einem kurzen Gedanken wieder auf.
    »Abgesehen davon.« Redal-Stan stand auf, um sich auch eine Tasse zu sichern. Alissa erhob sich ebenfalls in der Hoffnung, dass Redal-Stan ihr einen Becher abgeben würde, wenn sie sich mit sehnsüchtigem Blick daneben aufbaute.
    »Dass ein Liniensprung nur eine geistige Reise ist – normalerweise«, sagte sie ironisch.
    »Normalerweise, ja«, stimmte Redal-Stan ihr zu. »Und so wird es auch bleiben, bis ich davon überzeugt bin, eine narrensichere Methode gefunden zu haben, wie ich dich zurückschicken kann.«
    Connen-Neute erstarrte. Er nahm seinen Becher, warf einen hastigen Blick auf sie und wandte sich ab. Alissas Argwohn war geweckt. »Ich will aber jetzt gehen«, sagte sie und starrte auf Connen-Neutes steife Schultern. Sie war schon seit fünf Tagen hier. Nur der Gedanke daran, dass sie Strell bald wiedersehen würde, hielt sie halbwegs ruhig. Und dieser Trost wurde allmählich immer dünner.
    »Nun, Eichhörnchen, wir müssen uns vergewissern, dass die Wolken leer sind, ehe du hindurchfliegst.«
    »Aber ich habe gerade einen Liniensprung gemacht«, widersprach sie. »Ich kann es. Ich will jetzt zurückkehren!«
    »Du musst Geduld haben.«
    Connen-Neute trat in das schmale Band aus Nachmittagssonne auf dem Balkon. Er hielt ihr immer noch den Rücken zugewandt. Alissa starrte ihn an. Irgendetwas stimmte nicht, und Connen-Neute wusste, was es war. »Ich bin zu einer meiner eigenen Erinnerungen zurückgekehrt«, sagte sie mit nachdenklich gerunzelter Stirn.
    »Ja, so ist es.« Redal-Stans Stimme klang allzu angenehm. Er setzte sich auf die Schreibtischkante und verschränkte die Arme vor der Brust. Über Alissas Schulter hinweg starrte er Connen-Neute stirnrunzelnd an.
    »Als ich hierhergekommen bin, habe ich einen Septhama-Punkt benutzt«, fuhr Alissa fort. Ihr Atem beschleunigte sich.
    »Richtig.« Redal-Stan richtete sich wieder auf, seine Weste raschelte leise, und die gespielte Gleichgültigkeit fiel von ihm ab.
    »Septhama-Punkte funktionieren nur rückwärtsgerichtet«, flüsterte sie, und ihr wurde eiskalt.
    »Alissa«, sagte der alte Meister warnend, als sie einen Schritt vortrat.
    »Nein! Hört mir zu«, rief sie, und Connen-Neute wandte sich um. Sein Gesicht drückte tiefes Mitleid aus, und sie geriet in Panik. »Ich habe einen Septhama-Punkt benutzt, um hierherzukommen«, sagte sie, und ihre Stimme brach. »Niemand hier hat eine Erinnerung, die weiter in der Zukunft liegt als meine und die ich mir leihen könnte. Ich kann meine Gedanken nicht in eine Zeit

Weitere Kostenlose Bücher