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Alix ... : Historischer Roman (German Edition)

Alix ... : Historischer Roman (German Edition)

Titel: Alix ... : Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Luise Köppel
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Gott“, rief er aus, und schüttelte sich, als er vom Wein gekostet hatte, „He, Wirt, in deinem Gesöff schwimmen tote Fliegen!“ Und, zu den fremden Tischgenossen gewandt, die eine Probe seines Könnens gefordert hatten: „Tut mir leid für euch, Freunde, Verse mach ich für gewöhnlich von der Art wie der Wein ist, den ich trinke!“
    Mit einem Gesicht, als wolle er ihn morden, setzte ihm der Wirt einen anderen Krug vor die Nase, doch Villaine war an diesem Tag wirklich schwer zufrieden zu stellen. Er klagte immerfort weiter: über das irdene Geschirr, das Sprünge hatte, die dünne Kohlsuppe, die sauer roch, das steinharte Brot, das ihn einen Zahn kosten würde, und das gekochte fette Fleisch, auf dem sich, wie er behauptete, bereits in der Küche allerlei Geschmeiß niedergelassen hätte; und als es später im Gastraum streng nach Zwiebeln und üblen Leibeswinden roch, meinte er zu den Freunden, sie müssten, nolens volens , mit dieser edlen Unterkunft vorliebnehmen, entweder bis sie vor Gestank tot umfielen, oder bis die Stoppelhaarige eintraf, was allerdings eine Weile dauern könne bei diesem kläglichen Wetter.

39.

    „All unsere Bistümer, die sich im weltlichen Machtbereich des Vizegrafen Trencavel und des Grafen von Toulouse befinden, müssen mit Gewalt statt mit Traktaten von den Teufeleien der Sonderlinge gereinigt werden!“
    Dieser unmissverständliche Aufruf zum Kreuzzug - der Erzbischof von Cahors hatte mit geballtem Zorn gesprochen - sollte Innozenz umstimmen. Länger als eine Woche hatten Bartomeu und Johann von Montaut gewartet, bis ihnen die Audienz gewährt worden war. Außer dem Heiligen Vater waren dessen Sekretäre anwesend - der Magister Thedisius und der Kardinal Peter von Benevento, ein weiterer Rechtsgelehrter.
    Zur Unterstützung seiner Worte brachte Bartomeu den kürzlich verstorbenen Zisterzienser Alanus von Lille ins Gespräch, auch Doctor universalis genannt. Seine Werke, gerichtet gegen die Todfeinde Roms, die Katharer, Waldenser, Mohammedaner und Juden, waren in Klerikerkreisen hochgeachtet.
    Montaut, der zuvor die Petition aus Montpellier überreicht hatte, von der sie noch immer nicht wussten, was sie beinhaltete, stimmte Bartomeu zu, begann dann langatmig aufzuzählen, worin seiner Meinung nach Lilles Fehler bestand und welchen Irrtümern die Katharer aufgesessen waren. Nach einer Weile fiel ihm Innozenz ins Wort.
    „Es ist Uns durchaus bekannt, dass die Ketzer in vielem schlimmer sind als die Juden und die Heiden. Ihr Bischöfe jedoch“, und nun wies er mit der Hand auf die beiden vor ihm stehenden Prälaten, „Ihr solltet das Fundament der wahren Kirche sein, aber Ihr zieht Euch noch immer in die Höhle der Bequemlichkeit zurück. Ihr solltet eine Feuersäule bilden und dem Volk den rechten Weg zeigen, aber Ihr täuscht euch selbst, indem Ihr sagt, wir haben keine Zeit zum Predigen, also ziehen wir mit Feuer und Schwert gegen die Ketzer.“
    Der Erzbischof von Maguelone hatte bei den Vorwürfen einen roten Kopf bekommen.
    „Ich gebe offen zu, Heiliger Vater“, versuchte er sich zu rechtfertigen, „dass mir aufgrund meines Alters die Kraft fehlt, eine solch ausgedehnte und schwierige Angelegenheit zu einem guten Ende zu bringen.“
    „Nun, vielleicht mag der neue Legat erfolgreicher sein als wir Bischöfe“, warf Bartomeu von Cahors ein, der sich, wie man am Tonfall hören konnte, ebenfalls geärgert hatte. „Vor Ort jedoch ist schon manch guter Plan über den Haufen geworfen worden.“
    Der Heilige Vater warf ihm einen scharfen Blick zu. „Wir verstehen nicht, weshalb Ihr in Unseren Legaten überhaupt einen Wettbewerber seht“, hielt er ihm vor. „Peter von Castelnau wird mit weitreichenden Vollmachten ausgestattet sein, wenn er loszieht.“
    „Er vermag selbst das Anathema über die Ketzer und diejenigen zu verhängen, die sie schützen“, warf Benevento ein und Thedisius nickte.
    „Ach, wie seinerzeit Heinrich von Clairvaux?“ Bartomeu konnte nicht anders, als spöttisch auflachen. „Der Kirchenbann scheint die Grafen nicht zu schrecken. Feuer und Schwert jedoch …“ Im letzten Moment besann er sich. „Euer Heiligkeit“, sagte er mit leiser, aber eindringlicher Stimme, „hört auf unseren Rat! Droht den widerspenstigen Grafen Okzitaniens mit dem Verlust ihrer Güter, lasst sie den ganzen Unmut Roms und der christlichen Könige und Fürsten spüren! Ruft zum Kreuzzug auf! Gott will es!“
    „Bruder Bartomeu hat recht. Sehen wir weiterhin tatenlos

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