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Alix ... : Historischer Roman (German Edition)

Alix ... : Historischer Roman (German Edition)

Titel: Alix ... : Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Luise Köppel
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nicht Buße genug, dass Bartomeus Kind in ihr heranwuchs? Niemand hatte das Recht, über sie zu richten. Kein Katholik und keine Katharerin.
    „Ihr schweigt, meine Liebe?“
    „Ich denke nach, Esclarmonde.“ Sie hatten beschlossen, sich mit den Vornamen anzureden, da ihr Stand derselbe war. „Wenn Ihr recht habt, alles Irdische eitel ist und man auf jeglichen Ballast verzichten muss, um durch das Nadelöhr ins Jenseits zu schlüpfen, befindet sich dann nicht die halbe Christenheit auf dem falschen Weg?“
    „Ja, das verhält sich so. Seht doch die Priester - Kaufmannsseelen sind sie geworden, sie lieben die schönen Dinge des Lebens.“
    Die Frauen steuerten auf die halbrunde steinerne Bank zu, die, umrahmt von Rosenranken, an den Pinto-Turm gelehnt war. Dort setzten sie sich.
    Die Sonne schien und der Rosenduft wehte Alix an wie Balsam. Trotzig riss sie sich eine der Knospen ab und befestigte sie an ihrem Schapel. Die schönen Dinge dieser Welt durften auch genossen werden, hier irrten die Katharer!
    Sie wollten gerade ihre Unterhaltung fortsetzen, als Esther angelaufen kam, gefolgt von Jordan von Cabaret. Beide Damen wurden an den Runden Tisch gebeten. Eine wichtige Angelegenheit! Jordan bot Esclarmonde seinen Arm an, nicht ohne Alix ein bewunderndes Lächeln zu schenken.

    Es ging um Otho von Mirepoix.
    Noch am selben Tag, an dem Alix unwissentlich dafür gesorgt hatte, dass die Untreue des Vogts endlich aufflog, hatten ihn die Schergen des Trencavels ergriffen und in den Kerker geworfen. Doch er leugnete noch immer frech, der Gewährsmann des Erzbischofs von Cahors zu sein. Jemand müsse sich für ihn ausgegeben haben oder lüge, war seine Einlassung.
    Eine erste gründliche Durchsuchung des Samson-Turmes, den er bewohnte, hatte tatsächlich keinen Beweis für seine Schuld erbracht. Unverrichteter Dinge waren die Cabaret-Brüder ins Palatium zurückgekehrt - wo die Niederlage mächtig an Peters Seele nagte.
    „Warte ab“, versuchte ihn Jordan zu trösten, „gescheite Hahnen frisst der Wolf auch!“
    Doch Geduld war nicht Peters Sache. „Otho ist schuldig“, beharrte er, „ich weiß das schon lange und ich finde den Beweis!“ Er grübelte und grübelte, und als es auf den Abend zuging, überredete er seinen Bruder, mit ihm ein zweites Mal den Turm aufzusuchen. Heimlich, ohne Soldaten.
    Um kein Aufsehen zu erregen, besorgten sie sich Kienspäne, ein Stemmeisen und eine Leiter und eilten damit in geduckter Haltung über den Laufgang der hölzernen Hurden. Als sie beim Mühlenturm angelangt waren, donnerte es entfernt und der Wind frischte kräftig auf. Besorgt warf Peter einen Blick zum Himmel hinauf. Dunkle Wolken ballten sich zusammen, sie mussten sich beeilen.
    Die Cabaret-Brüder zogen die Köpfe ein und stemmten sich gegen den Wind.
    Unterhalb der hölzernen Dachhaube des Samson-Turmes brachen sie einen Fensterladen auf und stiegen ein.
    Jordan leuchtete und Peter sah sich gründlich um. Er nahm das Bettzeug auseinander, leerte die Truhen, dann die Haken, die rings aus dem Mauerwerk ragten. Bald lagen Bruchen, Beinlinge, Wämse, Kotten, Umhänge und Pelze in wildem Haufen am Boden. Geld fand sich keines mehr. Die beträchtliche Barschaft, die einer der Soldaten am Vormittag entdeckt hatte, war bereits Aaron übergeben worden, der die Summe schriftlich festgehalten hatte.
    Über die Leiter stiegen sie in den ersten Stock hinab, wo es ein Schreibpult und weitere Truhen gab. Peter drehte eigenhändig sogar den dreibeinigen Hocker um und lugte in sämtliche Zinnkrüge und Behälter. Auch Othos Rüstung, die nebst wattiertem Unterzeug in einem Verschlag hing, wurde untersucht. Beim Abtasten der Wände, Quader für Quader, sank Peters Hoffnung so schnell, wie das Gewitter nun über Carcassonne hereinbrach. Ein krachender Donnerschlag folgte dem nächsten und durch die Ritzen der Fensterläden zuckte der Schein der Blitze.
    „Lass uns jetzt nach unten steigen, ins Erdgeschoß“, drängte Peter.
    Jordan stöhnte. „Dort gibt es nur Unrat und Gerümpel, Peter! Eine solch liederliche Haushaltung ist mir noch nicht untergekommen.“
    „Stimmt. Aber solange das Unwetter tobt, können wir sowieso nicht zurück.“
    Peter gab keine Ruhe. Er schob allerlei Gerätschaften zur Seite, bis er auf die alte Esse stieß, die er näher betrachten wollte. Doch außer ranzigem Fett und einem riesigen Mäusenest war auch hier nichts zu finden. Fluchtartig suchten die Tiere das Weite.
    „Verdammter Dreck überall“,

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