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All die alten Kameraden: Kriminalroman aus der Eifel (Opa Berthold) (German Edition)

All die alten Kameraden: Kriminalroman aus der Eifel (Opa Berthold) (German Edition)

Titel: All die alten Kameraden: Kriminalroman aus der Eifel (Opa Berthold) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido M. Breuer
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begrüßen wollte. Doch bevor er den ernsthaften Versuch unternahm, nun wirklich einzuschlafen, murmelte er noch: »Kommissar Wollbrand hatte für diesmal genug gesehen. Er wusste, es geschahen seltsame Dinge um ihn herum, und nach all seiner Erfahrung mit rollstuhlfahrenden Kriminellen, Katzen, gezielt auf Menschen eingestellten Bewegungsmeldern, Noctambulen und Heimleiterinnen war ihm durchaus klar, dass es dabei nicht bleiben würde.«

4. Kapitel
    Als Lorenz Bertold die Augen aufschlug, wunderte er sich über die Helligkeit im Raum. Er hatte das Gefühl, gerade erst eingeschlafen zu sein. Tatsächlich aber war es bereits nach acht Uhr. Er hörte auf dem Gang geschäftiges Treiben. Der Tag hatte im Heim schon vor Stunden begonnen. Lorenz schlug energisch die Decke zurück und stand ohne weiteres Verweilen auf. Zum Waschen und Anziehen benötigte er nur wenige Minuten, obwohl er an diesem Morgen eine ziemliche Steifheit in allen Gliedmaßen verspürte. Beinahe ärgerte er sich etwas über Kommissar Wollbrand, der unbedingt durch dieses unmögliche Fenster hatte klettern müssen. Doch nach dem kurzen Spaziergang bis zum Frühstücksraum, den er aus Trotz ohne seinen Gehstock absolvierte, hatte er diesen Gedanken schon wieder verworfen.
    Als Lorenz den lichten, in den Garten hineingebauten Glaspavillon betrat, fiel ihm die gedrückte Stimmung der wenigen Anwesenden nicht sofort auf. Erst als er sich einen Kaffee genommen und die Tische zwecks Auswahl eines ihm angenehmen Platzes inspiziert hatte, bemerkte er die trüben Gesichter der anderen. Lorenz entdeckte Gustav Brenner allein an einem Tisch sitzend und lenkte seine Schritte dorthin.
    »Guten Morgen«, sagte er und stellte seine Tasse auf dem Tisch ab. »Darf ich mich setzen?«
    »Aber ja«, antwortete Brenner und fügte dann hinzu: »Moin.«
    Lorenz nahm Platz und trank einen Schluck. Sein Gegenüber nuckelte lustlos an einem Croissant mit Butter und Marmelade herum.
    »Wir hatten ganz schön Pech letzte Nacht, nicht wahr?«, versuchte Lorenz ein Gespräch in Gang zu bringen.
    »Ja, manchmal ist des einen Pech auch des anderen Pech«, sagte Gustav Brenner. Noch bevor Lorenz sich einen Reim darauf machen konnte, wie Brenner das gemeint haben mochte, fuhr dieser fort: »Wissen Sie, warum die Klinkenberg uns erwischt hat?«
    Lorenz zuckte nur mit den Schultern und nippte weiter an seinem Kaffee.
    »Die war wach, weil ‘ne halbe Stunde vorher die Gertrud Meier gestorben ist. Wissen Sie, die mit dem Katzenfimmel.«
    »Wie?«, staunte Lorenz. »Die war doch noch keine siebzig und gut beieinander.«
    Gustav Brenner nickte. »Und in der Nacht ruft sie den Pflegedienst, klagt über Übelkeit und ist fünf Minuten später tot. Herzinfarkt, sagt man.«
    »Und die Katzen?«
    Brenner schaute Lorenz staunend an. »Was soll mit denen sein?«
    Lorenz kratzte sich am Ohr. »Na ja, die Katzen eben. Was soll jetzt mit denen passieren?«
    »Keine Ahnung.«
    »Jetzt wo die Meier nicht mehr ist, müssen die Tiere doch wohin?«
    Gustav Brenner biss ein Stück von seinem Croissant ab.
    »Weiß nicht, kann nix mit Katzen anfangen. Aber die Gertrud Meier fand ich nett.«
    »Tut mir leid«, meinte Lorenz. »Ich kannte sie überhaupt nicht.«
    »Hm, was heißt schon kennen«, grübelte Brenner. »Aber schlafen konnte ich, als ich’s dann gehört habe, nicht mehr gut. Und eben hab ich glatt meine Zähne vergessen.«
    »Ich brauche Gott sei Dank noch keine Dritten«, antwortete Lorenz. Beide schwiegen eine Weile. Ein Hausbewohner passierte sehr langsam den Tisch der beiden, eine Gehhilfe vor sich herschiebend.
    Irgendwann meinte Brenner: »Die Gertrud hatte Zähne, ich hab gedacht, das glaubst du nicht, dass die echt sind, so regelmäßig und weiß waren die.«
    Lorenz schüttelte den Kopf. »Meine Maria hat früher immer gesagt, Zähne gesund, alles gesund.«
    »Weiß nicht«, meinte Gustav Brenner. »Ich war mal in Tibet. Da liefen ‘ne Menge uralter, kerngesunder Leute rum. Die hatten vielleicht scheiß Zähne.«
    »Ich bin ziemlich gesund und hab gute Zähne.«
    Lorenz klopfte mit einem Fingernagel auf seine entblößten Schneidezähne und dann auf die Tischplatte. Die beiden Männer schwiegen. Auch an den anderen Tischen wurde kaum gesprochen. Die Sonne schien hell in den Raum und erzeugte lange Schatten. Man hörte für einige Sekunden sogar das Ticken der Wanduhr, die hinten am Eingang über der Tür hing.
    »Ich bin übrigens der Gustav.«
    »Lorenz.«
    Gustav Brenner nickte und

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