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All die alten Kameraden: Kriminalroman aus der Eifel (Opa Berthold) (German Edition)

All die alten Kameraden: Kriminalroman aus der Eifel (Opa Berthold) (German Edition)

Titel: All die alten Kameraden: Kriminalroman aus der Eifel (Opa Berthold) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido M. Breuer
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wem sie sich eingelassen haben.«
    »Ach was!«, meckerte Adalbert Busch weiter. »Verloren habt ihr, ihr Idioten, die Schlacht, den Krieg, meinen Schatz und jetzt auch noch den Verstand! Was habt ihr denn sonst noch rausbekommen in dieser unseligen Nacht außer ein paar Amerikanismen?«
    »Von dem Alten eigentlich nichts«, meinte Busch Junior. »Er hat was geredet von wegen es sei ihm egal, wenn wir den Schatz bekämen, es sei sowieso illegale Kriegsbeute und außerdem klebe zu viel Blut dran.«
    »Verdammt«, zischte Becker. »Er war so nah dran, uns den Ort zu verraten, wir hätten ihn einfach fragen können, was er mit
Hell’s Kitchen
meint, er hätte es uns erzählt. Dann tauchten diese Kerle auf, und alles war beim Arsch.«
    »Erzählt mir mehr davon«, forderte der alte Busch. »Wer war das?«
    »Keine Ahnung.« Sein Sohn zuckte die Achseln. »Es war so dunkel, und dann der Regen. Und die Blitze haben alles verzerrt. Und es ging alles so schnell. Ein Typ kam aus dem Gebüsch gesprungen und zerrte den Feigenbaum zum Abgrund.«
    »Moment«, fiel Becker ein. »Zuerst kam da der andere auf uns zu. Total langsam, als wenn er da spazieren gehen würde. Irgendwie verrückt. Und der kam mir bekannt vor.«
    »Quatsch nicht«, meinte Michael Busch. »Das sagst du erst jetzt?«
    Becker winkte ab. »Ich hab das auch erst jetzt gemerkt. Ich konnte das Gesicht nur einen winzigen Moment bei einem Blitzschlag sehen. Und erst kam es mir völlig unbekannt vor. Jetzt aber meine ich, das war einer aus dem Altenheim.«
    »Potzblitz«, zischte der alte Busch. »Ein Pfleger oder ein Insasse?«
    »Nee, ein Alter«, antwortete Becker. »Ich weiß nicht, wie er heißt, aber ich komm drauf. Er wird mir ja wohl früher oder später über den Weg laufen.«
    »Dann sieh zu, dass es früher geschieht, du Vollidiot!«, fluchte Adalbert Busch. Er fuhr mit seinem Rollstuhl ganz dicht an Becker heran. »Du musst diesen Kerl wiedererkennen und ihn dir vorknöpfen. Ich will ihn haben.«
    »Genau«, pflichtete sein Sohn ihm bei. »Er ist unsere einzige Spur, jetzt wo der alte Feigenbaum tot ist.«
    »Quatsch, du Idiot!«, fuhr sein Vater ihn grob an. »Wie kann man nur so blöde sein! Wir haben natürlich jetzt, so wie ihr das erzählt habt, durchaus auch noch andere Spuren, die es zu verfolgen gilt.«
    »Und welche?«, fragte sein Sohn.
    »Den Mörder Feigenbaums natürlich«, versetzte der alte Busch. »Er tötete den Juden, nachdem dieser den Ort
Hell’s Kitchen
genannt hat.«
    »Nein, nachdem der andere Kerl auftauchte«, verbesserte Becker.
    »Das war Zufall«, entgegnete Busch Senior. »Vielleicht hätte der Mörder auch noch abgewartet, ob es noch mehr zu erfahren gibt, wenn ihr nicht gestört worden wärt, aber der Zusammenhang scheint klar. Und es gibt noch die anderen Leute, die dabei waren. Was könnt ihr mir dazu sagen? Der eine Kerl, den du angeblich erkannt hast, war doch nicht allein?«
    »Nein, da waren noch andere«, berichtete Becker. »Einer hat sich mit dem Mörder kurz geprügelt, ein anderer ist mit mir im Dunkeln zusammengestoßen, dem hab ich eine gewischt, aber es war überhaupt nichts zu sehen bei diesem verdammten Sauwetter. Dann haben wir gemacht, dass wir wegkamen.«
    »Das ist alles?«, fragte Dr. Busch.
    Sein Sohn berichtete weiter: »Wir sind dann so schnell wie möglich weg und haben von der Telefonzelle bei der Post die Polizei gerufen. Wir haben gehofft, die würden vielleicht noch jemand schnappen.«
    »Ihr Deppen!« Adalbert Busch schüttelte den Kopf. »Wenn sie jemanden geschnappt hätten, dann euch. Wenn euch jemand beim Telefonieren gesehen hat?«
    Becker winkte ab. »Nachts um drei in Nideggen? Niemals.«
    Der alte Busch knurrte. »Da könntest du ausnahmsweise mal recht haben. Trotzdem war es ein unnötiges Risiko.«
    »Und wir haben keinerlei Spuren hinterlassen, weder Fingerabdrücke noch sonst was«, fügte Michael Busch hinzu.
    »Na, das ist ja eine tolle Leistung«, spottete sein Vater. »Und jetzt heißt es nachdenken: Was sind unsere nächsten Schritte?«
    »Ich finde heraus, wen ich da gesehen habe«, meinte Becker. »Ich bin sicher, wenn ich das Gesicht wiedersehe, erkenne ich ihn.«
    »Gut«, sagte Busch. »Und wir finden heraus, wer der Mörder sein könnte. Wer hat ein Interesse am Tod Feigenbaums?«
    Die beiden anderen schwiegen. Der Alte schüttelte den Kopf. »Leck mich am Arsch, mit was für Blödmännern hab ich es hier nur zu tun«, knurrte er. »Es ist doch wohl klar, dass dieser

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