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All unsere Traeume - Roman

All unsere Traeume - Roman

Titel: All unsere Traeume - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Cohen
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vielleicht ein bisschen eigenartig finden, aber sie würde sich daran gewöh nen. Und Romily hatte wirklich kein Verlangen nach einem weiteren Kind.
    Es gab keinen einzigen guten Grund, kein Baby für Ben und Claire zu bekommen. Und hier saß er vor ihr. Es würde ihn so glücklich machen, und sie musste nur eine Bratenspritze nehmen und sich neun Monate lang dazu zwingen, sich gesund zu ernähren und Milch zu trinken. Es würde ihm alles geben, was er sich wünschte, und für Romily würde sich im Grunde nichts ändern.
    Und sie hatte Samstagabend die Wahrheit gesagt – sie würde alles für ihn tun. Selbst jetzt, da sie wusste, dass Ben sie niemals lieben würde. Was sie im Grunde schon immer gewusst hatte.
    Sie sah ihm kurz in die Augen und musste dann wegsehen. Sie sah auf den Tisch, zu der Zuckerschüssel. Diese ganze zusammengewürfelte Süße.
    »Okay«, sagte sie. »Ich mache es.«

Eine bekannte Größe
    R omily hat was gesagt?«
    »Romily hat angeboten, das Baby für uns zu bekommen«, wiederholte Ben. »Sie hat angeboten, als Leihmutter zu fungieren.«
    Claire schaltete die Sendung aus, die sie sich zusammen angesehen hatten. Jedenfalls hatten sie so getan, als würden sie sich die Sendung ansehen. Tatsächlich war Ben schon den ganzen Abend unruhig gewesen – als gäbe es da etwas, das er eigentlich sagen wollte. Doch Claire wäre nie im Leben in den Sinn gekommen, dass es sich um so etwas handeln könnte.
    »Sie sagt, sie wäre damit einverstanden, ihre eigenen Eizellen zur Verfügung zu stellen«, fuhr er fort, »und wir können mein Sperma für eine künstliche Befruchtung verwenden. Sie weiß, dass sie ein Kind empfangen und austragen kann. Sie selbst will keine Kinder mehr. Ich stünde als Vater auf der Geburtsurkunde, also wäre meine Vaterschaft ohnehin klar, und wir könnten das Kind offiziell adoptieren, sodass du ein paar Wochen nach der Geburt ebenfalls das Sorgerecht hättest. Wir müssen das eine oder andere beachten, aber eine private Adoption, bei der alle Parteien zustimmen, sollte kein Problem darstellen. Ich habe die juristischen Details recherchiert.«
    »Wann hat Romily das angeboten?«
    »Samstag im Pub.«
    Claire verschränkte die Arme. »Du hast unsere Familien planung im Pub entschieden?«
    »Nicht entschieden, nein. Bloß darüber gesprochen. Aber ist es nicht eine großartige Idee, Claire? Findest du nicht, dass wir es in Betracht ziehen sollten? Es wäre mein Baby, genetisch gesehen. Und deines per Adoption. Du müsstest keinen einzigen Eingriff über dich ergehen lassen. Und wir hätten ein Kind. Unser eigenes Kind, vom Augenblick seiner Geburt an. Es könnte vom Krankenhaus direkt mit uns nach Hause kommen. Was meinst du?«
    »Ich meine, dass du die ganze Sache entschieden hast, ohne auch nur im Geringsten an mich zu denken.«
    »Ich denke sehr wohl an dich. Es ist eine Möglichkeit, wie wir eine Familie haben können, ohne dass du weitere Eingriffe erdulden musst.«
    »Weil Romily mein Baby bekommen würde.« Sie schüt telte den Kopf. »Auf keinen Fall.«
    »Findest du nicht, dass wir es wenigstens in Betracht ziehen sollten? Vielleicht nicht jetzt, aber ein bisschen später, nachdem wir Zeit hatten, über die Fehlgeburt hinwegzukommen?«
    Als wenn sie je das Leben vergessen könnte, das – wenn auch nur kurz – in ihr entstehen wollte. Der Gedanke wirkte so leer und grausam.
    »Erstens geht es Romily nichts an. Zweitens fasse ich es einfach nicht, dass du mit ihr darüber gesprochen hast. Und drittens, wie könnte sie ein Kind bekommen und es weggeben?«
    »Sie würde es nicht weggeben «, erwiderte Ben. »Es wäre von Anfang an nicht ihres. Genetisch, ja, und rechtlich, bis die Adoption durch ist. Aber in jeder anderen Hinsicht wäre es unser Baby. Sie will keine Kinder mehr. Sie gibt uns eine Chance, unser Baby doch noch zu bekommen, Claire.«
    »Du meinst, ich konnte keine Kinder für dich fabrizieren, also willst du jetzt eine andere Frau dafür nehmen.«
    »So ist es überhaupt nicht.« Ben streckte die Hand nach ihr aus. Doch Claire stand auf.
    »Genau so ist es. Du hast hinter meinem Rücken diesen verrückten Einfall ausgeheckt, obwohl du wusstest, dass ich endlich ein wenig Frieden gefunden hatte.« Ihr kam etwas in den Sinn. »Bist du deswegen gestern Morgen so glücklich gewesen? Weil dir das hier eingefallen war?«
    »Ich wollte dir nichts sagen, bis ich mir sicher war, dass Romily es auch wirklich so gemeint hat. Ich wollte dir keine falschen Hoffnungen

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