Alle guten Dinge sind 2
mußte sie mit James noch über Kenis Taschengeld sprechen.
„Ich wollte mit dir über Kenis Bezahlung reden.“ Er saß ihr im Flugzeug gegenüber und las ein Handelsblatt, daß er nun auf den Schoß sinken ließ. Eine seiner Augenbrauen zog sich nach oben.
Der gerissene Kerl weiß ganz genau, daß er mit dieser Geste unheimlich sexy aussieht.
„Bezahlung?“ „Du hast Keni für das Stall ausmisten bezahlt. Ich will das nicht. Ich werde dir das Geld wieder zurückgeben .“ Die Zeitung wurde sorgsam zusammen gefaltet und auf die Seite gelegt. „Warum?“
Ah! Warum wohl? Würg!
„Versteh´ mich nicht falsch James. Ich hab ´s sehr nett von dir gefunden, aber wir wohnen bei dir fünf Wochen umsonst und da kann Keni ruhig mal mitanpacken und ich übrigens auch.“ Er lächelte sein Verführerlächeln, das sie zu gut kannte. „Baby, da tust du doch schon seit drei Woch.... Hey, das tut weh!“ Sie hatte ihm auf den Fuß getreten, hatte aber dummerweise ihr Ziel verfehlt und somit war er als Lügner entlarvt. „Wo am meisten? Ach, du meinst wohl deinen Kopf?“ Er zog sie augenblicklich an ihren Händen auf seinen Schoß und küßte sie um Rache an ihr zu nehmen, daß ihr ganz schwindlig wurde. Als sich ihre Lippen von seinem drängenden Mund lösten konnte sie ihn endlich fragen, was ihr schon die ganze Zeit auf der Seele brannte.
„Außerdem wollte ich mich bevor unser Urlaub zu Ende geht mit einem kleinen Abendessen bei dir bedanken. Ich weiß, daß das nicht annähernd genug für all das ist, was du uns geschenkt hast, es soll dir nur zeigen, daß ich das sehr wohl zu schätzen weiß. Deshalb wollte ich dich fragen, ob du diese Woche noch zu mir nach Hause zum Abendessen kommen willst.“ Sie hatte ihn nicht angesehen.
Würde er auf die Einladung eingehen, oder war ihm dies zu intim? Schließlich würde er ihre Wohnung sehen und vielleicht war das für einen Schürzenjäger wie James Tyrell schon ein Schritt in eine feste Beziehung?
Er nahm ihr Kinn in die Hand und zog es hoch, damit sie ihm in die Augen blicken mußte. Diese Dummerchen war die erste, die sich für die Unterbringung in seinem Haus bei ihm bedanken wollte und sie war so stolz, daß sie kein Geld für die Arbeit ihres Sohnes von ihm wollte. Zärtlich aber bestimmt sprach er auf sie ein. „Mit Freuden nehme ich deine Einladung an. Aber das Geld, das ich Keni gegeben habe, war wirklich eine Bezahlung und darüber gibt es keine weitere Diskussion. Du wirst es mir nicht zurückgeben .“
Sie schaute in seine Augen, wollte in sein Herz sehen, doch sie fand nur einen amüsierten Blick. „Warum bist du so......lieb zu mir?“
Wie kann man nur sowas blödes Fragen?
Diese Frage konnte er sowieso in ihren Augen lesen, was ihr wiederum nicht bewußt war. „So bin ich das? Vielleicht b in ich zu allen Frauen so lieb ?“
Er hatte sie nicht ernst genommen, das hörte sie an seinem Spott. Doch es tat weh, das von ihm zu hören. Selbst wenn er nur einen Witz gemacht hatte, wußte sie, dass ein Fünkchen Wahrheit darin enthalten war. Schließlich sprach sie doch hier mit Turbo-Abschleppmeister James Tyrell. Um nicht wie ein begossener Pudel da zu stehen, der nach einem Stöckchen suchte, das es gar nicht gab, zog sie deshalb das Ganze nun ebenfalls ins Komische.
„Das ist nicht gerade das, was ich von dir hören wollte, ich dachte da eher an.....Na, du weißt schon!“ Sie schubste ihn mit ihrer Schulter und zwinkerte ihm lächelnd zu. Doch sie hatte ihm die Wahrheit ins Gesicht gesagt, sie hatte ein „daß bin ich nur zu dir“ hören wollen, aber.....
Sein tiefes Lachen erfüllte den Raum und ihre Nerven vibrierten. „Melissa, du bist wirklich zu komisch.“
Mehr hat dieser, dieser elende Stinker nicht dazu zu sagen.
Schnaubend setzte sie sich wieder in ihren Sessel. Diesmal holte sie sich eine Zeitung und vergrub sich dahinter.
Soll er doch den ganzen Rückflug nur die Rückseite dieser verfluchten Zeitung sehen statt meinem Gesicht. Zum Teufel mit ihm!
Kapitel 30
Am nächsten Tag flogen sie wieder zurück. Melissa nahm mit schwerem Herzen Abschied von Paris.
Wenn sie in Zukunft an diese Stadt denken würde, würde sie auch immer an James denken. Waren solche Erinnerungen gut für sie? Sie wußte es nicht. Entweder würde sie wehmütig an diese Augenblicke denken und sie sich vergeblich zurück wünschen oder sie würde sie immer und immer wieder in ihrem Geiste durchleben um ein wenig dieses
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