Alle guten Dinge sind 2
zurückgezogen hatte und alleine schweigend zum Fenster hinaus sah, meinte John „Also ich finde das haben wir doch echt super hingekriegt, oder nicht Stiefbruder ?“
Müde und erledigt wollte er sich in sein Bett legen. Er hatte gehofft noch vor Melissa Flieger zu landen und sie auf dem Gestüt abfangen zu können. Doch als er in die Halle gerannt kam und Charles ihn hereinplatzen sah, der sein stürmisches Auftreten gleich richtig gedeutet hatte und langsam mit dem Kopf schüttelte, wurde ihm sofort klar, daß er zu spät gekommen war. Ihr Zimmer war leer, ebenso die Schränke, nur ihr Vanilleduft lag noch in der Luft, was James noch mehr schmerzte als ihre Abwesenheit.
Er machte die Türe zu seinem Zimmer auf und wollte gerade sein Hemd aufknöpfen, als er Pam in seinem Bett vorfand.
Er glaubte einen Alptraum zu haben, bis er ihre rauchige Stimme hörte. „Hallo James, willst du deine Frau nicht begrüßen?“ Sein Gesicht wurde rot vor Zorn, seine Stimme jedoch war bedrohlich leise.
Und Pam wußte, das war ein schlechtes Zeichen, ein sehr schlechtes. Er zwinkerte nicht mal ansatzweise mit einem Auge, als er sie in ihrer roten Spitzenunterwäsche auf seinem Bett, in verführerischer Pose mit einem sinnlichen Lächeln, liegen sah.
„Ich soll meine Ex- Frau begrüßen, die in meinem Bett liegt und somit der Vertrag, der ihr mehrere Millionen zugesagt hat, ungültig ist? Ich glaube eher, daß du jetzt gleich dieses Haus verlassen wirst und zuvor kannst du mir noch die Millionen ins Schreibzimmer auf den Tisch legen.“
Pam erkannte , daß sie hier ausgespielt hatte und sie wollte bestimmt nicht für einen Versuch, der bereits von vornherein zum Scheitern verurteilten war, noch etwas drauf zahlen müssen, aber sie konnte ihm wenigstens noch eine Bosheit an den Kopf werfen. „Du weißt genau, daß ich das Geld nicht mehr habe, aber dafür weiß ich auch, daß du keine Geliebte mehr hast." Hocherhobenen Hauptes wollte sie sein Zimmer verlassen, doch eh sie die Türe erreichen konnte, wurde sie hart herumgerissen. Zuerst hoffte sie auf einen leidenschaftlichen Kuß, doch als sie sein wutverzerrtes Gesicht sah, wußte sie daß er alles andere im Sinn hatte als das. Seine Finger bohrten sich schmerzhaft in ihre Oberarme und seine Augen waren kalt wie Gletscherseen.
„Was hast du getan?“ Pam geriet in Panik, noch nie hatte sie James einer Frau gegenüber handgreiflich werden sehen und sie wolle nicht die erste sein. Ihre Arme taten furchtbar weh und ängstlich entschloß sie sich lieber ehrlich zu sein. „Ich – ich hab ihr gesagt, wir wären noch verheiratet und hab ihr befohlen, sie solle das Haus verlassen, was sie aber sowieso tun wollte, weil sie die Koffer schon in der Hand hatte.“
Pam hielt es für besser von ihrer Drohung nichts zu erzählen. Aber er schüttelte sie, weil er sie zu gut kannte und wußte, daß das noch nicht alles sein konnte. „ James hör auf, ich erzähl ´s dir ja. Ich hab ihr gedroht, damit sie dich in Ruhe lassen soll.“
„Du gottverdammte Schlampe!“ Er stürmte zur Tür hinaus, seine Müdigkeit war schlagartig verschwunden.
Pam atmete erleichtert aus. Bei ihren letzten Worten hatte er ihre Arme fast zu Mus zerdrückt und sekundenlang hatte sie geglaubt, er würde sie schlagen, aber er hatte sich, Gott sei Dank, mit einem angewiderten Blick begnügt. Es wäre gesünder für sie schleunigst zu verschwinden, bevor er zurückkäme und es doch noch nachholen wollte.
Kapitel 36
Er reichte ihm eine Tasse dampfenden Tee und setzte sich neben ihn. Seine braunen Augen schauten überrascht zu ihm auf, als er die Tasse in die Hand nahm. „Danke.“
Der Junge war seit er die Nachricht von seiner Mutter gelesen hatte ungewöhnlich still. Eigentlich sollte Melissa es ihm selbst sagen, weil es ihr Sohn war, aber verdammt, das Ganze war sowieso alles seine Schuld.
„Hör zu Junge , du brauchst dir keine Vorwürfe zu machen, denn ich bin derjenige, der alles verbockt hat.“
John, der gegenüber von Keni saß, versuchte schon seit einer Stunde, in der sie im Flugzeug saßen, Keni aufzumuntern. „Ja, das hab ich ihm auch schon x-mal gesagt, aber er gibt uns lieber die Schuld.“ John fing einen Blick dafür von seinem Vater ein, der ihn unwillkürlich an seinen Hals greifen und schlucken ließ.
Woher zum Teufel wußte sein Sohn immer, wo das nächste Fettnäpfchen stand?
„Nein, wir
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